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Kirby’s Return to Dream Land Deluxe (Plattformer) – Kirby-Spaß für die ganze Familie

Keine zwölf Monate nach dem feinen 3D-Abenteuer Kirby und das vergessene Land steht schon wieder ein neues Kirby-Spiel im Laden – wie kann das sein? Nun, Kirby’s Return to Dream Land Deluxe ist nicht ganz neu, sondern nur eine technisch aufgemotzte und inhaltlich erweiterte Version eines Wii-Spiels aus dem Jahr 2011. Trotzdem hätte Nintendo gerne den Vollpreis dafür. Im Test spüren wir der Frage nach, ob auch wirklich genug Spaß im neuen alten Kirby-Game steckt.

© HAL Laboratory / Nintendo

1 Kirby, 26 Gesichter

Das eigentliche Hauptspiel ist ein durch die Bank gefälliges, wohlkomponiertes 2D-Hüpfspiel – ohne Geistesblitze beim Leveldesign, aber auch ohne Patzer. 2011 hat mir das noch extrem viel Freude bereitet, doch HAL hat im letzten Jahrzehnt mit Triple Deluxe, Planet Robobot und Star Allies so viel 2D-Jump’n’Run-Material veröffentlicht, dass an einigen Stellen Ermüdungserscheinungen zu Tage traten als ich Kirby’s Return to Dream Land Deluxe durchgespielte. Die genannten Nachfolger waren zum Teil kreativer und anspruchsvoller – kein Wunder, schließlich flossen ja die Erfahrungen von dem nun neu aufgelegten Wii-Spiel in deren Entwicklung mit ein. So wirken manche frühen Levels arg brav und banal, im „Obst-Ozean“ wird für meinen Geschmack zu viel geplanscht und der erwartbare Mix aus Grasland, Wüstenland, Wasserland, Eisland und Feuerland ist… nun ja, erwartbar eben.

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Zum Rumkugeln: Kirby walzt als gigantischer Schneeball über den tropischen Strand. © 4P/Screenshot

Trotzdem machen die zahllosen Kopier-Fähigkeiten die meiste Zeit über einfach großen Spaß: Kirby verwandelt sich in unzählige lustige, coole und wilde Versionen seiner selbst – er kämpft wie ein Street Fighter, ist stacheliger als Sonic, spuckt Feuer wie Spyro oder surft auf seiner eigenen Bugwelle wie Björn Dunkerbeck in der Nutella-Werbung aus dem Jahr 1998. Viele Attacken und Moves sind zuckersüß animiert – und von der unterm Strich gigantischen Manöver-Vielfalt des Wonneproppens bin ich so begeistert wie einst auf Wii. Zwei ganz frische Verwandlungen habe ich entdeckt: Sand-Kirby baut Burgen aus Siliziumdioxid und lässt Sandfäuste zuschlagen, der Mech-Kirby feuert Lasersalven auf seine Feinde.

Bei der Macht von Dream Land!


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Gleich blitzt es! Links steht übrigens Kirby – hier haben wir ihm eine Waddle-Dee-Maske aufgesetzt. © 4P/Screenshot

Dazu gesellen sich mächtige Super-Transformationen, bei denen Kirby mit dem Schwert das halbe Level zerhackt oder einen Feuerdrachen durchs Feindvolk rauschen lässt – das sieht mitunter ziemlich fetzig aus. An anderer Stelle muss Kirby Schlüssel zu Türen und Bomben zu Barrieren transportieren – oder er schnappt sich Dauerfeuer-Kanone bzw. Regenschirm-Schild, um besonders wild bzw. sicher durch spezielle Abschnitte zu gelangen. Diese Passagen sind spielerisch banal, doch sorgen sie für optische Highlights und lockern den Jump’n’Run-Alltag auf. Mitunter pfiffig versteckt sind die Zahnrad-Collectibles – um sie alle aufzuspüren, braucht es ein gutes Auge für Geheimgänge und ein Gespür für seltsame Levelkonstruktionen. Sind an einer Stelle z. B. viele massive Blöcke, die auf den ersten Blick dort keinen Sinn ergeben, dann kann es schon reichen, einfach zu warten, bis ein massiver Steinblock (vor dem Kirby scheinbar nur flüchten soll) die Barriere zerdeppert. Aufmerksame Spieler entdecken zudem viele Dimensionsrisse, die in Abschnitte führen, wo Kirby vor einer tödlichen Wand fliehen muss – am Levelende warten dann wiederum Zahnräder als Belohnung für den Stress.

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Es gibt grafisch eindrucksvollere Titel auf der Switch: In manchen Stages macht das runderneuerte Spiel trotz seiner 2011er-Wurzeln aber eine super Figur. © 4P/Screenshot

In technischer Hinsicht gibt sich HAL keine Blöße: In Bewegung sieht das Abenteuer auf der Switch spürbar schicker und schärfer aus als damals auf der Wii. Die deutlichen Outlines um die Figuren herum fand ich anfangs störend, doch letztlich grenzen sich die Charaktere so besser von den turbulenten Hintergründen ab. So charmant wie Yoshi’s Woolly World sieht dieses Remake aber nie aus, auch der 3D-Ausflug ins vergessene Land bot mehr Chichi für verwöhnte Zockeraugen.

Kommentare

14 Kommentare

  1. Ich bin jetzt kurz vorm Ende bzw. bereits im Post-Game-Content des Story-Modus.
    Mir machen die Minispiele im Megoland (zumindest die Paar, die ich probiert habe) bisher keinen Spaß. Der Storymodus hat mich die ersten 2-3 Welten extrem gelangweilt, weil neben dem extrem seichten Anspruch auch das Leveldesign wirklich keine Bäume ausgerissen hat. Erst in den letzten paar Welten hat mich das Spiel dann doch noch bekommen und ich habe mich letztlich doch gut unterhalten gefühlt. Ist halt ein klassisches 2D-Kirby - Nicht das Beste aber auch nicht das Schlechteste. Ich finde es besser als sowas wie Star Allies aber z.B. einen Tick schwächer als Triple Deluxe. Habs trotzdem gerne gespielt und sogar auf "100%" (Collectables im Story-Modus) gebracht.
    Edit: Das Finale war mal wieder extrem gut und abwechslungsreich. Hebt diesen Ableger nochmal in meiner Gunst etwas an...

  2. Kurzes Zwischenfazit vom Wochenende: Habe Samstag dann natürlich doch zugeschlagen, die ersten beiden Welten der Hauptgeschichte hinter mir und schon das ein oder andere Minispiel im Magoland ausprobiert. Die Level machen Laune und sind, wenig überraschend, genau das, was man von einem 2D-Kirby erwartet: Seichte Spaziergänge in toller Kulisse. Positiv überrascht hat mich das Magoland: Die Minispiele in Kirby-Titeln haben mich noch nie besonders abgeholt, aber da man hier verschiedene Herausforderungen und Belohnungen hat, bietet der Zeitvertreib mehr als ich erwartet habe. Und auf den höheren Schwierigkeitsgraden werden die verlangten Leistungen durchaus knackig. Als ehrgeiziger Completionist komme ich hier ganz schön ins Schwitzen. :ugly:

  3. Ok. Ich kann es wie gesagt selbst noch nicht beurteilen.
    Mit Internet-Meinungen ist das immer so eine Sache, z.b. findet sich Kirby Planet Robobot auch häufig ganz oben auf den Listen und das fand ich persönlich eher langweilig und zb deutlich schwächer als Triple Deluxe.
    Neben dem Wii Kirby habe ich mir noch das SNES Kirby auf meine Liste geschrieben von Teilen, die ich noch nachholen möchte.

  4. Keine Ahnung, wie das Internet es sieht... Aber ich finde, dass das wii kirby zwar das moveset vom funpack anvisiert, dies aber mit einen dermaßen flachen und langweiligen Leveldesign paart, dass es weh tut.
    Für mich einer der schwächsten, wenn nicht gar - der - schwächste Kirby Jumper.

  5. Levi  hat geschrieben: 24.02.2023 15:23
    Krulemuk hat geschrieben: 24.02.2023 13:57 Das Wii Original genießt ja einen sehr guten Ruf,
    Sicher, dass du da nicht etwas verwechselst?
    Ich hoffe nicht :ugly:
    Habe es in Videos im Zusammenhang mit Kirby and the Forgotten land damals in einigen Bestenlisten Aufzählungen gesehen.

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