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Metal Gear Solid: Peace Walker (Action-Adventure) – Metal Gear Solid: Peace Walker

Ein großes Metal Gear für die kleine PSP? Als Hideo Kojima ankündigte, mit Peace Walker den nächsten Einsatz von Snake exklusiv auf Sonys Handheld zu bringen, mischte sich Skepsis mit einer leichten Prise Unverständnis – vor allem, wenn man die problematische Situation betrachtet, in der sich die PSP momentan befindet. Snake stellt sich seiner schwierigsten Mission, bei der er nicht nur die Welt, sondern auch eine angeschlagene Plattform vor dem Untergang bewahren will. Ist er dieser Herausforderung gewachsen?

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„Test, Test, Test“

Die Codec-Gespräche gehören schon seit den Anfängen auf dem MSX zu Metal Gear und sind ein Markenzeichen der Serie geworden. Klar, dass auch hier wieder munter gebrabbelt wird, obwohl die meisten Unterhaltungen optional während der Einsatzvorbereitung ablaufen. Zwar wird auch unnützes und überflüssiges Zeugs erzählt, doch halten die vielen neuen Charaktere auch hilfreiche Tipps zu Gegnern und Schauplätzen parat. Über Ähnlichkeiten zu alten Bekannten des MGS-Universums sollte man sich nicht wundern: Nachdem mit Big Boss bereits der Vater von Solid Snake die Hauptrolle spielt, kommen mit dem Wissenschaftler Huey Emmerich sowie dem Spezialisten Kazuhira Miller weitere Vorfahren bekannter Charaktere (Otacon und Master Miller) hinzu, die z.T. Zwillingsbrüder ihrer Nachkommen sein könnten. Der Gedanke drängt sich zusätzlich auf, wenn man ihren Stimmen lauscht: Während David Hayter mit gewohnter Klasse Snake synchronisiert, darf auch Christopher Randolph als Huey wieder ein Wörtchen mitreden, was zu Beginn etwas verstörend wirkt, da man ständig an Otacon denken muss. Um überhaupt in den Genuss der vollen Sprach-Vertonung zu kommen, muss man Teile des Spiels

Mit Hangeln kann man sich auch manchmal an Gegnern vorbeimogeln.

auf dem Memory Stick installieren. Dabei hat man die Wahl zwischen einer kleinen (330 MB) und einer ca. 800 MB großen Installation, mit der gleichzeitig auch die Ladezeiten spürbar optimiert werden. Will man nur von der UMD spielen, muss man während Codec- und einigen Zwischensequenzen auf die Sprachausgabe verzichten.

Interaktive Filme

Apropos Zwischensequenzen: Es versteht sich von selbst, dass bei einem MGS-Titel von Hideo Kojima ein großer Teil der Geschichte über Videos erzählt wird. Zwar braucht man hier keine Mammut-Sequenzen im Stil von Metal Gear Solid 4 zu befürchten, doch auf Filmlängen von etwa zehn Minuten sollte man sich dennoch einstellen. Stilistisch orientiert man sich dabei an den Digital Graphic Novels, die ebenfalls für die PSP erschienen sind und die Geschehnisse der ersten beiden Teile in einem mehr oder weniger interaktiven Comic erzählen. Interaktivität ist das Stichwort, denn bei Peace Walker geht man noch einen Schritt weiter: Anstatt nur Bilder nach Hinweisen abzusuchen, greift man hier innerhalb der Zwischensequenzen aktiv ins Geschehen ein. Dabei geht es zwar oft nur um Reaktionsspielchen (Quick-Time-Events), aber zwischendurch muss man z.B. auch Ziele anvisieren oder sich im hektischen Button-Mashing beweisen. Letzteres kann übrigens etwas nervig werden – vor allem

Der Startpunkt für die Unabhängigkeit: Costa Rica stellt Snake und seiner Truppe eine Basis auf dem Meer zur Verfügung. Der Grundstein für Outer Heaven wird gelegt. Mit der Zeit wird die Basis sogar weiter ausgebaut.

die Neuauflage der Folter-Szene aus dem ersten MGS-Spiel kann für die Finger oder Snake sehr schmerzhaft werden.

Kompakt und trotzdem groß

Obwohl die einzelnen Missionen relativ kompakt aufgebaut werden und die Gebiete überschaubar sind, ist Peace Walker ohne Zweifel ein großes Metal Gear. Allein mit der Kampagne kann man sich schon etwa 20 Stunden beschäftigen – zusätzlich warten noch eine Vielzahl an Nebenmissionen, die besonders auf das Spielen mit einem Handheld zugeschnitten sind. Meistens sind sie zeitlich begrenzt und dauern in der Regel unter zehn Minuten. Anders sieht es bei der Kampagne aus: Hier knabbert man schon mal über einer halben Stunde an einem Level – vor allem, wenn man es auf dem unauffälligen Schleichweg versucht. Obwohl die Gebiete auch hier relativ übersichtlich gehalten werden, vermisst man manchmal eine Speicherfunktion, wenn man z.B. mitten in einer laufenden Mission die S-Bahn verlassen muss. Gespeichert wird hier allerdings erst, sobald die Mission abgeschlossen ist. Nur vor Endgegnern erfolgt eine Unterbrechung, damit man sich noch auf den Kampf vorbereiten und die Ausrüstung entsprechend anpassen kann. Wie bei den letzten MGS-Titeln spielt das Gewicht des Equipments auch hier eine Rolle: Wer z.B. vornehmlich schweres Gerät mitschleppt, wird sich längst nicht so agil bewegen können wie ein Snake, der lieber auf leichte Handfeuerwaffen setzt. Eines der wichtigsten Utensilien ist der Nachschub-Marker: Zwar kann man immer noch die Ausrüstung von betäubten Gegnern ergattern, doch ist die Lieferung via „Airmail“ oft sehr viel effektiver, auch wenn die Anzahl der Marker-Einsätze beschränkt wird.      

Kommentare

54 Kommentare

  1. Sehr Gutes Spiel !
    Also das Spiel ist Klasse.Ich kanns nur jedem raten es sich zu holen.Einfach ein Meisterwerk !! Danke an Hideo Kojima und Konami.Und es ist weiterhin einfach umwerfend was die PSP so drauf hat.Deswegen frage ich mich immer noch bis heute warum die PSP als Flop bezeichnet wird.Ach ja wenn ihr mit der Steuerung probleme haben solltet was eigentlich ganz gut funktioniert auf der PSP , dann könnt ihr das spiel ,wenn ihr es vom psn store gekauft habt , auf eine PS Vita ( vorrausgesetzt wenn ihr eine habt, mit eurem gleichen account wie auf eurer PSP) runterladen dann habt ihr den zweiten analog stick zur verfügung.
    Die PSP ist und bleibt eine Super Handheld Konsole !!!!!!

  2. Mit dem Analogstick hatte ich am Anfang auch zu kämpfen. Aber irgendwie gewöhnt sich die Hand nach einer Weile daran. Ich finde die Steuerung sehr gelungen.
    Was mich ärgert ist, dass die Presse die ganze Zeit verbreitet, das Spiel wäre für normale Spieler viel zu schwer. Diese Meinung kann ich überhaupt nicht teilen. Den ersten Panzerkampf musste ich wiederholen, weil ich ausversehen die Rationen abgelegt habe (D'OH!) - aber ansonsten war alles kein Problem. Ich hätte mir drei Schwierigkeitsgrade gewünscht - "einen noch schwereren" (darauf hätte ich jetzt Lust - nicht weil ich so unglaublich gut bin, sondern weil die Waffen nach einer Weile zu stark für die Gegner werden) und einen leichten (wäre für den Anfang vielleicht gar nicht verkehrt).

  3. Rawshell hat geschrieben:Nichts für ungut, aber Metal Gear Rising ist für mich einfach kein Metal Gear mehr. Hier wird meiner Meinung nach nur noch der Name aus Merchandisinggründen benutzt. [...]
    Dem schließe ich mich uneingeschränkt an. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage, dass ich es ungeheuer schade finde, dass dieser "Markenname" so dermaßen durch den Dreck gezogen wird. Aber ich will mich noch zurückhalten, solange nichts absolut konkretes zum Spiel und dessen Gameplay/Story absehbar ist.
    Was Peace Walker angeht, habe ich es nun selbst einige Zeit anspielen können. Ich Besitze selbst bisweilen keine PSP, habe aber mit dem Kauf von beidem geliebäugelt. Gameplay sehr interessant und vielversprechend, vor allem natürlich im Coop. Auch grafisch für ein Handheld eine Wucht, ebenso Sound und Präsentation.
    ABER: Die Steuerung geht einfach gar nicht, ich bekomme da ungelogen Krämpfe im Unterarm von der beschissenen Position des Analogsticks (auf den man auch noch angewiesen ist). Damit hat sich das Thema für mich vorerst erledigt und ich werde darauf hoffen, dass es - wie man munkelt - eventuell für die PS3 als PSN-Spiel portiert wird.
    Meine Befürchtungen sind also eingetreten, dass mich die Hardware davon abhält, ein vielleicht grandioses Spiel zu genießen. Man mag da geteilter Meinung sein, aber so etwas gehört auf stationäre Konsolen. Ordentliche Gamepads, entspannte Haltung, bequeme Couch und großer Fernseher.

  4. marktheshark87 hat geschrieben:
    t3h_b hat geschrieben: Es ist sehr wohl ein direkt Vergleich möglich. Ganz egal wie gut die Story gewesen sein mag, PW ist trotzdem das bessere Spiel. Wenn du die Spiele nur auf die Story reduzierst, könntest du sie auch mit Spielfilmen oder Büchern vergleichen.
    Tja, das ist deine Meinung. Ich persönlich würde MGS1 noch nicht einmal in einem Atemzug mit den restlichen Teilen erwähnen, da es nach meinem Dafürhalten das mit gehörigem Abstand beste Spiel dieses gesamten Franchise ist.
    So sehr ich die Serie liebe, muss ich irgendwo auch belächeln, wie sehr Kojima einerseits das Gameplay optimiert, andererseits jedoch den Karren in Puncto Story immer weiter in den Dreck gefahren hat. Aber wenn man in der japanischen Manga-/Animeszene ein wenig vertreten ist, kann man dahingehend so einiges vertragen.
    Insofern werde ich mir - Rising nach dem aktuellen Stand der Dinge mal ausgenommen - wohl auch weiterhin jeden Ableger kaufen müssen. Verdammte Sucht. ;)
    Nichts für ungut, aber Metal Gear Rising ist für mich einfach kein Metal Gear mehr. Hier wird meiner Meinung nach nur noch der Name aus Merchandisinggründen benutzt. Meines Wissens ist der Untertitel ja auch sowas wie " Lightning Bolt Action", was ja schon etwas von der alter "Tactical Espionage Action" abweicht und es somit, zumindest für mich, uninteressant macht. Der E3-Trailer war mir ehrlich gesagt auch zu abgefreakt, also abgefreakter als sonst.
    Und das die ganze Geschichte jetzt auch noch auf der Xbox erscheint, macht mich ehrlich gesagt auch skeptisch. Ich will hier jetzt kein Fanboybeef lostreten, aber was aus Exklusivetiteln wird,wenn man sie auf einmal Multi macht(Ac!d und Remakes ausgeschlossen), hat man ja relativ gut an FFXIII gesehen...

  5. so psp ist entstaubt, päckchen ist angekommen
    erster Eindruck: macht Spaß, und das man sich en eigenen metal gear bauen kann ist ja schon en kaufgrund. Das die Story en bisschen abgespacet ist hatte ja wohl niemand anders erwartet, ich fühl mich bei den letzten Kojima-Spielen immer an Uwe Boll erinnert, wenn so viel Stuss so ernst vorgebracht wird

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