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Mike Tyson Heavyweight Boxing (Sport) – Mike Tyson Heavyweight Boxing

Nachdem selbst EAs Knockout Kings-Serie -immer noch an der Spitze stehend- langsam aber stetig Richtung Arcade tendiert, scheint die Box-Simulation ausgestorben zu sein. Von Codemasters ist jetzt jedoch ein neuer Anwärter auf den Titel aufgetaucht, der sich schnellem Gameplay verschrieben hat und zudem noch mit Mike Tyson im Titel für Furore sorgen möchte. Wir überprüfen in unserem Test, ob Mike Tyson Heavyweight Boxing mehr Power hat als der in letzter Zeit deutlich schwächelnde Iron Mike.

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Aber als ob das nicht schon schwer genug wäre, wird durch willkürliche Wechsel des geforderten Buttons unnötiger Stress heraufbeschworen, der nur unnötig vom eigentlichen Ziel ablenkt.

Die Power-Leiste gibt quasi den Gradmesser für die Stärke des Treffers wieder, insofern er durch die Deckung gehen sollte. Doch die Power verpufft schneller als man schauen kann und baut sich nur quälend langsam wieder auf. Und komischerweise verbraucht Euer CPU-Kontrahent erstaunlich wenig und kann unter Umständen selbst klare Wirkungstreffer wegstecken, als würdet Ihr mit einem nassen Taschentuch nach ihm schlagen.
Auch das auf Knopfdruck abrufbare Kombo-System erweist sich zunehmend als überflüssig. Denn wenn Euer erster Schlag nicht trifft, gilt die Kombo bereits als beendet – hmm.

Gut gelungen ist wiederum das Blocken, das über den rechten Stick erfolgt – zumindest im Ansatz. Denn während Ihr mit einer Schlagkanonade beschäftigt seid, habt Ihr kaum Zeit, auf den Stick zu wechseln, um Eurerseits die Angriffe Eures Gegners abzuwehren.

Bleib doch mal stehen

Eventuell hätte es geholfen, die gesamte Spielgeschwindigkeit zu reduzieren. Denn Arcade-Boxen hin oder her – den Begriff „schnell wie der Blitz“ hätte man nun wirklich nicht so wörtlich nehmen sollen. Bevor Ihr wisst, was passiert, deckt Euch der Gegner mit Schlägen ein, als ob diese Box-Rasanz das Selbstverständlichste von der Welt wäre. Aber obwohl das Pad sehr gut auf Eure Eingaben reagiert, hat man Schwierigkeiten mit der geforderten Geschwindigkeit mitzuhalten. Was wiederum sehr stark an der Lust nagt, weiter spielen zu wollen. Schade eigentlich, denn ansonsten hätte sich Mike Tysons Ausflug in den virtuellen Ring durchaus als Alternative zu üblichen Beat´em Ups etablieren können.

Zu zweit fallen diese Mankos entsprechend weniger ins Gewicht, da beide Spieler mit den Problemen zu kämpfen haben. Aber da die Kollisionsabfrage auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist, werden wohl des Öfteren Diskussionen aufkeimen, ob dieser Schlag nun wirklich daneben ging, geblockt oder schlicht und einfach nicht gezählt wurde.

Nett anzuschauen

Vor allem angesichts der guten Grafik bedauert man es um so mehr, dass das Gameplay dermaßen verhunzt wurde. Die Boxer sind detailliert gestaltet und bewegen sich im Ring sehr geschmeidig. Allerdings wird man das Gefühl nicht los, dass bei den schnellen Schlagfolgen die eine oder andere Animationsphase ausgelassen wurde. Dafür kann jedoch MTHB mit dem PAIN-System (Polymorphic & Interpolative Node-Mapping) hervorragende und überzeugende Gesichtsblessuren darstellen.

Auch die 20 Arenen in aller Welt sind gut gestaltet und erzeugen die notwendige Atmosphäre – inklusive sexy Nummerngirls, Ansager und Ringrichter. Dass die Zuschauer allerdings nicht so häufig gezeigt werden, ist nicht unbedingt als Nachteil anzusehen. Zwar bestehen die Schaulustigen aus Polygonen und heben sich dadurch deutlich vom Pappkameraden-Standard ab, sind dafür aber aus wenigen Polygonen zusammengesetzt und somit recht detailarm.

Leder auf Haut

Auch in Sachen Sound liefert das Boxspiel einen grundsoliden Job ab. Das Aufeinandertreffen von Leder auf Hautpartien ist genau so überzeugend -wenn auch nicht herausragend- wie die gute (englische) Sprachausgabe. Da die Musikuntermalung gleichsam für Stimmung sorgt und nie nervt, kommt man wenigstens nicht in Gefahr, den Griff zum Lautstärkeregler durchzuführen.

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