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Pro Evolution Soccer 2014 (Sport) – Pro Evolution Soccer 2014

Dieses Jahr wird es keinen großen Fußballvergleich geben. Zum einen, weil Konami seinen Fußball noch nicht für Xbox One und PlayStation 4 aufs Feld schickt. Zum anderen, weil Pro Evolution Soccer 2014 trotz der neuen Engine vor allem technisch, aber auch spielerisch mit ärgerlichen Bugs ernüchtert. Warum das so ist, klärt der Test.

© Konami / Konami

Willkommen vor der Flimmerkiste

Wenn die Kamera durch die Spieler fährt, flimmert und ruckelt es je nach System extrem (PS3) bis stark (PC, 360).
Wenn die Kamera durch die Spieler fährt, flimmert und ruckelt es je nach System extrem (PS3) bis stark (PC, 360). © 4P/Screenshot

Den versprochenen „größten Schritt“ nach vorne wird man hoffentlich in PES 2015 auf Xbox One und PlayStation 4 sehen. Denn selbst vor dem Anpfiff hat Konami seine Engine auf keiner Konsole im Griff: Wenn die Stadionhymne ertönt und die Ränge brodeln, sieht das noch gut aus. Aber es kann nicht sein, dass es schon beim Weg aus dem Kabinengang stockt. Es kann nicht sein, dass es flimmert und ruckelt, wenn die Kamera vor dem Anpfiff langsam durch die aufgereihten Spieler fährt. So authentisch die Profis dort noch aussehen, so künstlich wachsig wirken die Gesichter von Robben, Schweinsteiger & Co dann beim Jubel, so billig und platt sieht der Rasen stellenweise aus. Man kann doch nicht am Ende des Konsolenzyklus nochmal in typische Technik-Schwächen verfallen, die man nicht mal zum Start der Systeme verzeihen würde!

Immerhin: Auf Xbox 360 und dem PC spielt sich das Ganze nach Anpfiff offline deutlich flüssiger, es gab nicht diese Probleme mit Rucklern im Spiel, so dass wir eine ganze Wertung raufgehen. Aber auf allen Systemen vermisst man grafischen und mechanischen Feinschliff, auf allen muss man mit seltsamen Szenen und komischen Bugs leben – auch offline. Wenn man z.B. einen Freistoß inszeniert, indem man einen zweiten Spieler hinzunimmt und dann den Schuss antäuscht (Viereck und dann X drücken), friert die Situation komplett ein – man kann weder schießen noch etwas anderes machen. Erst wenn man in die Aufstellung geht und die Schützen wechselt, geht es weiter. Nicht fatal, aber ärgerlich.

Der zwölfte Mann

Neu sind optionale Zielhilfen für Ecken, Abschläge und Freistöße.
Neu sind optionale Zielhilfen für Ecken, Abschläge und Freistöße. Welche Wettbewerbe sind drin?

Asia Champions League
UEFA Champions League
Europa League
Copa Libertadores

Dazu die bekannten europäischen sowie neue südamerikanische Ligen aus Argentinien etc. sowie drei deutsche Clubs: Bayern, Schalke, Leverkusen. Der BVB fehlt.
© 4P/Screenshot

Besser als im Vorgänger wirkt die figürlichere Darstellung des Publikums, wenn man bei naher Kamera zwar viele geklonte, aber immerhin aktiv feiernde Fans in unterschiedlicher Kleidung erkennen kann; auch die Stimmung in den Stadien ist etwas lebendiger, zumal es in der Champions League ansehnliche Choreographien mit den Vereinswappen gibt. Sehr lobenswert ist zudem der Versuch, eine emotionale Verbindung zwischen Erfolg und aktueller Fähigkeit sowie Publikum und Spielern herzustellen. Konami nennt das „Heart“ und es funktioniert so, dass ein Spieler z.B. nach einem oder mehreren Torerfolgen quasi heiß läuft und seine Werte steigen. Die können sich auch kollektiv für die Mannschaft ändern, wenn man z.B. auswärts antritt. Wie spürbar ist das auf dem Platz? Das hält sich in Grenzen.

Was mitunter künstlich hitzig oder unfreiwillig komisch aussieht: der Jubel nach Toren oder der Ärger nach Entscheidungen. Manchmal fragt man sich, woher diese übertriebene Emotion angesichts des klaren Spielstandes kommt – da entsteht zu oft aus dem Nichts ein vor Wut verzerrtes Gesicht bei Klose & Co. Hier fehlen noch glaubwürdige Übergänge der Aufgeregtheit. Nur in kritischen Situationen, bei einem bösen Foul, einem Elfmeter oder in den letzten Minuten eines unentschiedenen Pokalspiels dürfte es so extrem hergehen.  Außerdem greifen die Kollegen im zuckenden Rudel munter durch oder neben ihre Körper; diese Clippingfehler gesellen sich auf allen Systemen in die Reihe der technischen Unzulänglichkeiten.

 

Kommentare

211 Kommentare

  1. Doch, das kann sein - und das bleibt auch so.
    Wenn ich 60 Euro für ein Spiel hinlege, will ich nicht, dass es erst nach ein paar Wochen oder Monaten ordentlich läuft. Zumal wir PES und vielen anderen Titeln, wie aktuell DriveClub, schon eine gewisse Geduld nach Verkaufsstart entgegenbringen - zumindest hinsichtlich der Online-Technik. Aber wir werden schlechte Qualitätssicherung sicher nicht noch mit verbesserten Wertungen nach Patch 23 belohnen.

  2. Also Nachtests sind nicht grad die Stärke von 4players. Nicht das erste Spiel was naach Release ordentlich gepatched wurde aber seine schlechte Wertung aufgrund der technischen Mängel behält. Das kann echt nicht sein.

  3. Also ich als eingefleischter PES Spieler kann es mittlerweile empfehlen (auch weil es einfach keine Alternative gibt mMn). Die nervigen Bugs sind größtenteils weg.
    Muss dazu sagen, dass ich es nicht online spiele, nur Meisterliga und Ligen mit Freunden an einem Rechner.
    Die Content Updates und Patches lädst du im Spiel runter bzw. kommst du aus dem Spiel raus auf die Downloadseite.
    Als Mod habe ich nur den Bundesligapatch. Mit Union in die erste Liga aufsteigen - mehr Spass brauch ich nicht :)

  4. Moin Leute,
    überlege grade, ob ich mir PES14 mal für den PC zulegen sollte. Habe mal wieder Lust auf ein Fußball Spiel und mittlerweile isses ja auch nicht mehr so teuer. Fifa14 fällt für mich leider aufgrund von Origin weg. Kann man PES mittlerweile akzeptabel spielen?
    Ahja und wenn ichs mir hole, wo findet man denn so die Mods, Patches die man für mehr Spaß brauch? :3

  5. MJD36 hat geschrieben:Schlussendlich ist die Steuerung auch noch komplizierter geworden: Warum zur Hölle muss man jetzt RS und RB betätigen um Mitspieler loszuschicken, wo man in PES 2013 das einfach mit RS machen konnte? Komplett umständlich.
    Wenn du das Spiel wirklich gespielt hast und mal kurz nachdenkst müsstest du eigentlich wissen warum.

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