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Puzzle Quest: Galactrix (Logik & Kreativität) – Puzzle Quest: Galactrix

Es wirkte fast schon wie ein Hinterhalt, als Puzzle Quest vor knapp zwei Jahren auf die Bühne der Videospiele schlich. Da war plötzlich ein Titel, der sogar bewusst preiswert produziert wurde. Ein Titel, der gar nicht erst zu den Großen gehören wollte – der dann aber allen Vorzeichen zum Trotz in aller Munde war. Dank der nahtlosen Verbindung fesselnder Puzzles und motivierender Charakterentwicklung konnte uns Challenge of the Warlords wochenlang an den Bildschirm fesseln. Umso überraschender kommt die Einsicht, dass Infinite Interactive das Erfolgsrezept nicht konsequent weiterentwickelt…

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Fazit

Ich ziehe meinen Hut vor Infinite Interactive: Dass ein kleiner Entwickler den Mut aufbringt, sein eigenes Konzept nicht nur verhalten auszubauen, sondern stellenweise sogar umzukrempeln, verdient Respekt! Und in den „Knobel-Kämpfen“ macht sich das erweiterte Bejeweled-Prinzip denn auch mehr als bezahlt! Nicht nur, dass die neuen sechs Dimensionen mehr Grips erfordern, auch die stets wieder aufladbaren Schilde verstärken den taktischen Anspruch. Und trotzdem: Ich kann nicht darüber hinweg sehen, dass das zweite Puzzle Quest nicht so harmonisch wirkt wie sein Vorgänger. Denn wo Challenge of the Warlords noch eine perfekte Mischung aus Knobelei und Rollenspiel war, verlieren sich die guten neuen Ideen in den unübersichtlichen Weiten des Galaxtrix-Weltraums. So bringt es mir z.B. nichts, dass ich Rohstoffe mit unterschiedlichem Gewinn verkaufen kann, wenn es keinerlei Übersicht über die Preise gibt. Nicht zu vergessen, die 14 Kriegs-Parteien – deren Freund- oder Feindschaft mir kaum etwas bedeutet. Ich kann einfach nichts mit einer Galaxie anfangen, die zwar unbeschreiblich groß, für mich als Spieler aber kaum greifbar ist. Noch schwerer wiegt allerdings das Wegfallen des ausgefeilten Rollenspiels im Vorgänger: Zwar ersetzen etwa zwei Dutzend Raumschiffe einige Aspekte der Charakterentwicklung – meine Einheitsfigur bleibt aber zu blass. Am ausgefeiltesten sind den Entwicklern noch die Mehrspieler-Partien gelungen, doch das gilt ausschließlich für die visuell und akustisch ansprechendste 360-Fassung. Ihr DS-Pendant entpuppte sich hingegen schnell als ungeliebtes Ziehkind: Vor allem die Bedienung des Handheld-Abenteuers ist sowohl im Vergleich zu ihren Geschwistern als auch zu ähnlichen DS-Titeln enttäuschend unkomfortabel. Aber egal welche Version: Am Ende bleibt die Einsicht, dass Infinite Interactive vielleicht doch am ursprünglichen Konzept feilen sollte. Die zahlreichen Variationen des Puzzelns machen zwar nach wie vor süchtig! Doch als Ganzes wirkt Galactrix zu unfertig, um mit seinem grandiosen Vorbild gleichzuziehen.

Wertung

360
360

Die 360-Fassung ist die sowohl visuell als auch in Sachen Umgang und Steuerung gelungenste Version des Nachfolgers.

PC
PC

Ein ambitionierter Nachfolger, der allerdings nicht so durchdacht wirkt wie sein Vorgänger.

NDS
NDS

Die schwächste Version des Trios: Das Prinzip macht süchtig – aber vor allem Steuerung und Technik lassen einiges zu wünschen übrig.

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Kommentare

17 Kommentare

  1. Der Vorgänger Challenge of the Warlords war auf jeden Fall ein echter Geheimtipp, mehrere Monate lang war dies mein absolutes Lieblingsspiel und ich wollte mich nicht mehr davon trennen. Dieses Spiel war grandios, eine packende Story, aufregende Missionen sowie zahlreiche Nebenquests ausserdem mehrere süchtig machende minispiele (Städte belagern, Reittiere ausbilden,...) UND nicht zuvergessen die Puzzlekämpfe, von denen ich mich nie gern getrennt habe. Immer wieder fiel's mir schwer die Konsole auszuschalten. Ich hab mir gedacht der Nachfolger könnte ja wohl nicht enttäuschen sondern höchstens noch besser sein. Pustekuchen!
    Galactrix ist aus meiner Sicht ein Flop, es weist gegenüber dem Vorgänger einfach zu viele kleine Macken und Fehler auf. Nicht nötig die hier aufzulisten wer das Game kennt weiss sicher was ich meine.
    Hauptproblem ist dass einfach keine richtige Story entstehen will.
    Fazit: Wer also noch kein Puzzle Quest besitzt und sich gern eines der beiden Games kaufen möchte, dem rate ich unbedingt Challenge of the Warlords. Wer Galactrix kauft ist selber schuld!

  2. Royale hat geschrieben: Das klingt jetzt ziemlich vernichtend, aber Galactix ist nach wie vor noch ein wirklich gutes Spiel und ich starte es immer wieder gern für ne Runde zwischendurch.
    Allerdings.
    Mal schauen wenn ich ein wenig Kleingeld über habe lege ich es mir zu.

  3. Feiner Test.
    Ich habe mich in den Ostertagen mal davor gesetzt und es durchgezockt.
    Für 20 Euronen 20-30 Stunden Spielzeit, das passt schon - dazu ein wirklich cleveres Prinzip.
    Nur habe ich mir das Spiel selbst versaut, da ich, bevor ich den Hauptquest-Strang spielte, die Nebenquestreihe mit den 7 Verlorenen gemacht. Mich griff danach keiner mehr an, egal wie kriminell ich bei der jeweiligen Fraktion aufgestellt war.
    Auch hatte ich bei einem Zufallskampf dieser Questreihe ziemlich früh einen Bauplan für einen Piraten-Schlachtkreuzer gefunden.
    Also dann seelenruhig einen unbewaffneten Transporter für paar Mücken gekauft und überall im Feindgebiet Bergbau betrieben... wobei man eigentlich alles an Rohstoffen im zentral liegenden Beta Centauri findet. Da sich 2-3 Stunden weggeschlossen und man kann sich auch gleich das Trident-Schlachtschiffchen kaufen.
    Leider war damit dann das bischen Kampf, was mir danach im Hauptquest-Strang begegnete, ein Witz.

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