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Reef Shot – Die Tauch-Expedition (Simulation) – Reef Shot – Die Tauch-Expedition

Das letzte Tauch-Abenteuer ging im Sommer vergangenen Jahres baden. Mit Reef Shot – Die Tauch-Expedition testen wir ein Spiel von Astragon ohne das obligatorische „Simulator“ im Titel. Das war in der Vergangenheit meist ein gutes Omen. Auch diesmal?

© nano-games / Astragon

Simulation? Fail! Adventure? Ok…

Wahlweise kann ich meine Tauchgänge per Tastatur und Maus oder Gamepad

Die Unterwasserlandschaften sind recht ansehnlich inszeniert.
Die Unterwasserlandschaften sind recht ansehnlich inszeniert. © 4P/Screenshot

durchführen, wobei die Unterstützung für Letzteres für ein Spiel dieser Art vorbildlich ist. So werden sämtliche Symbole des 360-Gamepads verwendet, sogar die korrekten Farben wurden berücksichtigt und alle Tasten finden Verwendung. Bedauerlicherweise wird das Nvidia-3D-System aufgrund der reinen OpenGL-Architektur der Engine nicht unterstützt, obwohl insbesondere eine Unterwasserwelt ungemein davon profitiert hätte.

Ansonsten ist die Kulisse zwar nicht umwerfend, aber doch ansehnlich. Zu Beginn tauche ich  Wegmarken ab und soll Fische fotografieren. Dabei spielen Dinge wie Winkel oder auch die Bewegung der Fische durchaus eine Rolle. Es reicht also nicht, einfach blind drauflos zu knipsen. Natürlich wäre eine „Tarieroption“ der Königsweg, denn darauf kommt es bei der Unterwasserfotografie vor allem an: Sich perfekt auszutarieren, um wirklich scharfe verwacklungsfreie Fotos zu schießen. Das hätte man ähnlich der „Atem anhalten-Funktion“ bei Sniper-Spielen lösen können – wenngleich das beim Tauchen tödlich sein kann, das Austarieren aber nicht.

Schon bald entdecke ich auch erste Wracks: Zwei Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg. Zwar hat eine P-51 Mustang mit der D-Day-Lackierung in dieser Gegend des Pazifik noch weniger zu suchen als das zweite Wrack (eine japanische Zero), aber Letztere war zumindest im  Pazifik unterwegs; wenn auch niemals 600 Kilometer vor der Küste Chiles. Später soll ich dann noch „Fischschwärme“ fotografieren und dazu ausgerechnet Clown-Fische vor die Linse bekommen, die niemals in Schwärmen auftreten, sondern sich immer in Pärchen in „ihrer“ Anemone aufhalten oder maximal einen Meter daneben. Fassen wir zusammen: Historiker waren an der Entwicklung ebenso wenig beteiligt wie Biologen oder Taucher.
 
Die Maya und das Eldorado

Leute mit viel Fantasie waren aber augenscheinlich an Bord: So wird

Im Spielverlauf entdecke ich  versunkene Maya-Kultstätten.
Im Spielverlauf entdecke ich versunkene Maya-Kultstätten. © 4P/Screenshot

ab dem zweiten Tauchgang eine kontinuierlich fortlaufende Story über die Maya, die spanischen Konquistadoren und das sagenumwobene  Eldorado erzählt. Da entdecke ich alte Säulen mit einer antiken Schrift, die meine Kollegin dann praktisch simultan entziffert, während ich bestimmte Symbole für sie fotografiere und ihr schicke (vom Meeresboden!). Ich entdecke versunkene Städte, Galeonen und komme so dem „Geheimnis“ immer weiter auf die Spur. Das Ganze hat dann häufig den Charme eines Wimmelbild-Adventures unter Zeitdruck, wenn ich genau dieses oder jenes Artefakt fotografieren soll, es aber partout nicht auszumachen ist. Zwar bekomme ich für gute Fotos „Sterne“, die ich dann in Boni wie „Luft auffüllen“ (unter Wasser!) oder „Extra Fotos“ (im Zeitalter von 10GB-SD-Karten!) eintauschen kann. Doch diese Boni sind auch irgendwann mal aufgebraucht. Habe ich die Bilder dann nicht im Kasten, gilt der Tauchgang als gescheitert – das nervt. Die angenehme Sounduntermalung und die besonders bei tieferen Tauchgängen mit UW-Lampe stimmige Atmosphäre entschädigen aber ein wenig.

Kommentare

2 Kommentare

  1. Schade... Jedenfalls bei mir ist das Unterwassersetting noch sehr unverbraucht. Hätte schon Bock auf ein episches Tauchspiel :D Leider scheint das hier weit davon entfernt zu sein...

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