Veröffentlicht inTests

Risen 2: Dark Waters (Rollenspiel) – Risen 2: Dark Waters

Die Augenklappe sitzt, der Säbel tanzt, die Titanen können kommen! Denn für karibischen Urlaub ist keine Zeit: Angst und Zerstörung regieren im Reich, aber es gibt Hoffnung in der Südsee. Als namenloser Abenteurer soll man zehn Jahre nach Risen eine magische Waffe finden, die die Inquisition gegen die mächtigen Kreaturen einsetzen kann. Aber bevor man zum gefeierten Helden avanciert, muss man erstmal ein tapferer Pirat werden.

© Piranha Bytes / Deep Silver

Fazit

Pippi Langstrumpf war cool. Vor allem die Piraten habe ich als Kind verehrt: Messer-Jocke und Blut-Svente, die fiesen Halunken! Heute schmunzle ich darüber, aber die Folgen im Taka-Tuka-Land waren immer unheimlich spannend. Das kann man von Risen 2 nach 30 Stunden nicht sagen, obwohl Stahlbart & Co auch in Astrid Lindgrens Kinderwelt herum poltern könnten – von einer Piratenwelt für Erwachsene oder einer dramatischen Story ist nicht viel zu spüren. Wo sind die tragischen Momente, wo die charismatischen Antagonisten? Der Star ist einzig und allein die wunderschöne Landschaft: Trotz eines Festivals an technischen Macken ist dieses Abenteuer unheimlich idyllisch und stimmungsvoll. Leider wirkt das Figurenverhalten nur in seinen besten Momenten authentisch, denn viel zu oft ist es unglaubwürdig bis fehlerhaft. Dieses Risen 2 hat ein solides Fundament, was die Anzahl und Verflechtung der Quests angeht, sowie nette Ideen wie das dressierte Äffchen oder Voodoo – man kommt trotz zu vieler Hol- und Bringdienste in einen angenehmen Spielfluss. Doch letztlich entsteht dabei keine epische Sogkraft, man erlebt keine Höhepunkte: Man fühlt sich über weite Strecken nicht wie ein Undercover-Agent in Lebensgefahr, sondern wie ein anonymer Botenjunge auf Klickurlaub. Und dabei begegnet man einem wankelmütigen Figurenverhalten – Piranha Bytes hat sich zurückentwickelt: Als Rollenspieler vermisse ich ein freies Fraktionssystem (die eine Entscheidung ist ein Witz!) genauso wie gut inszenierte und konsequente Diebstahl-, Schlossknack- oder Einbruchsituationen. Obwohl das Abenteuer im letzten Drittel etwas offener wird und auch mal clevere Aufträge sowie mehr Erkundungsfreiheit anbietet, hat mir der größte Kritikpunkt immer wieder die Lust geraubt: Das schrecklich schwache Kampfsystem! Ich habe selten so viel so blödsinnig klicken müssen – von situativem Nervenkitzel ist bis auf wenige Bosskämpfe keine Spur. Am Ende war ich froh, dieses hübsche, aber flache Karibik-Abenteuer endlich zu verlassen.

Wertung

PC
PC

Wunderschöne Landschaften, viele Quests, aber eine schwache Technik, viele Inkonsequenzen und ein schreckliches Kampfsystem trüben den Abenteuer-Spaß.

Anzeige: Risen 2: Dark Waters [PC] kaufen bei Amazon logo

Die mit „Anzeige“ oder einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn ihr auf so einen Affiliate-Link klickt und über diesen Link einkauft, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für euch als Nutzer*innen verändert sich der Preis nicht, es entstehen für euch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, euch hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.

Kommentare

751 Kommentare

  1. So, ich habe das Teil dieses Wochenende auch endlich mal richtig angefangen, habe die ersten beiden Inseln beendet und muss sagen dass ich nach diesem Test überrascht bin. Mich hat das Gothic/Risen Flair gepackt.
    Die Kämpfe wurden nach einiger übung durchaus nicht übel. Die Viecher und Halsabschneider können halt was an Skill bieten, anders wie in Skyrim wo ein Gegner alle Schaltjahre mal zuschlägt und eigentlich fast nur über Masse gefährlich wird. Ja, das eine oder andere Vieh und auch so manchen Pirat kann man mit Dauerklicken erwischen, aber mir sind auch genügend über den Weg gelaufen wo Bewegung und Rollen wichtig wurde. Könnte natürlich auch daran liegen dass ich kaum in die Schwertkunst investiert und mich auf andere Skill festgelegt habe.
    Das Questdesign ist nichts besonderes, aber hier und da sticht schon mal eine Quest heraus wo ich dachte "cool gemacht".
    Was den vereinfachten Diebstahl angeht, ist er nur logisch, denn wenn in Gothic etwas schief ging hat man den Spielstand geladen den man genau vor dem besagten Diebstahl angelegt hat. So wird dem Spieler ein wenig Trial and Error und Loading-Screen erspart. Ist nicht realistisch, aber in Bezug auf den Spieler intelligent gelöst und hat trotzdem noch etwas flair. Zudem lassen die Bewohner einen nicht mehr aus den Augen wenn man in besagtem Haus gesehen wurde. Auch schön.
    Habe bisher nur einen Käfer entdeckt, was aber daran liegen könnte, dass die meisten nun gepatcht sind? Risen 2 ist, zu meiner eigenen Überraschung bisher ein gutes Game und wenn es sich hält wird es zu einer Perle in meiner Sammlung.

  2. Scorcher24 hat geschrieben:Für sowas haben wir im PC Forum den Schnäppchen Thread und deswegen braucht man echt keinen so alten Thread hochpushen.
    Echt jetzt? Es gibt, gerade im News Bereich, so viele Beiträge in denen mal ein Machtwort gesprochen werden müsste, und bei sowas hier lässt du plötzlich den Moderator raus hängen?

  3. Scorcher24 hat geschrieben:Für sowas haben wir im PC Forum den Schnäppchen Thread und deswegen braucht man echt keinen so alten Thread hochpushen.
    Ist doch scheißegal.

  4. Wer es noch nicht besitzt, kann es sich jetzt für mindestens 1$ zusammen mit Sacred 2 Gold und Saints Row 2 & 3 im Humble Bundle kaufen!
    http://www.humblebundle.com/
    War für mich neben "Kingdoms Of Amalour" das RPG des Jahres 2012! Viele Kritikpunkte sind berechtigt, ändern aber denoch nichts an der Tatsache, dass es mir viel Spaß gemacht hat!

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1