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Rock Band (Musik & Party) – Rock Band

Das Redaktionsbüro ist wie leergefegt. Die Plätze scheinen verwaist. Urlaubszeit? Sind alle auf diversen Gamers‘ Days? Mitnichten! Wenn man seine Ohren spitzt, hört man aus dem Nebenzimmer hämmernde Bassbeats, fette Gitarrenriffs und dröhnenden Gesang. Rock Band ist da und legt den Redaktionsalltag lahm. Wieder einmal. Kann das Musik-Spektakel den exzellenten Eindruck der Vorschau bestätigen?

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Das ideale Horror-Szenario sieht folgendermaßen aus: Um den heimischen Frieden nicht übermäßig zu stören und die Nerven des Partners/der Partnerin zu schonen, treffen sich die vier Bandmitglieder (jeder mit seinem eigenen Rock Band)  im wöchentlichen Rhythmus reihum. Denn obwohl der Online-Modus gut und lagfrei funktioniert, kommt die richtige Atmosphäre natürlich vor allem beim gemeinsamen Spiel vorm Bildschirm auf.

Im Fall der vorgeschlagenen „Probenraum-Tournee“ muss allerdings auf jeder Konsole mangels Exportfunktion eine neue Band angelegt werden. Sprich: Ihr spielt quasi vier Karrieren.

Wer auf Solopfaden unterwegs ist, bekommt nur halben Spaß. Die Einzelspieler-Karriere ist kaum mehr als zweckmäßig und bei weitem nicht so umfangreich und vielschichtig wie die Band-Tournee.

Natürlich kann man jetzt folgendermaßen argumentieren: „Stell dich nicht so an. Dann nimm doch die Konsole immer mit! Oder spiel gleich online!“ Könnte man. Doch auch das ständige Mitschleppen des Spielsystems ist nicht optimal. Und es dient als weiteres Beispiel dafür, dass nahezu alles, was mit Multifunktionalität und Benutzerfreundlichkeit hinsichtlich der Charaktere zu tun hat, noch viel viel Platz nach oben offenbart.

Live dabei

Einige würden diese „Luft nach oben“ sicherlich auch hinsichtlich der Kulisse sehen. Zugegeben: Auf den ersten Blick wirkt Rock Band beinahe wie ein Relikt einer vergangenen Generation und scheint hinter dem Hochglanz-Comic-Look von Guitar Hero III den Kürzeren zu ziehen.
Ja: Der Stil ist anders. Krümeliger. Und er legt mehr Augenmerk auf Effekte und eine ausgeklügelte Bühnenshow. Und auch die Figuren sehen insgesamt etwas rauer und einen Tick realer aus als ihre GH-Kollegen – ohne allerdings den Comic-Look vollkommen beiseite zu wischen.
Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man die feinen Animationen wahrnimmt, die sich im Gegensatz zu GH nicht nur auf den Gitarristen als Hauptakteur fokussieren, sondern über die gesamte Band erstrecken. Angefangen von den feinen Gesichtsanimationen des Sängers bis hin zum dynamischen Bearbeiten der Drums hinterlässt auch das pure Zuschauen einen richtig guten Eindruck. Allerdings nicht für die Akteure vor dem Schirm, die vor allem ab Stufe 3 damit ausgelastet

sein dürften, die richtigen Noten zum richtigen Zeitpunkt zu spielen.
Ebenfalls nettes Beiwerk sind die coolen Ladebildschirme, die entweder mit den von euch kreierten Bandmitgliedern oder irgendwelchen Variationen eures Bandnames, so z.B. in einem Stern auf dem Walk of Fame für unauffällige, aber effektive Stimmung sorgen.

Bei der Gesangsspur kommt es wie bei Sonys Singstar vor allem auf die richtige Tonhöhe an.

Hinsichtlich der Akustik geht RB mittlerweile sogar zwei Schritte weiter als die versammelte Konkurrenz. Dass das Publikum bei guten Leistungen mitgeht und begeistert applaudiert, ist nichts Neues. Wenn Zuschauer bei entsprechend erfolgreichen Läufen allerdings anfangen, mitzusingen und in spontanes Jubelgetöse auszubrechen, ist die Illusion eines „Live“-Auftritts nahezu perfekt.
Dass es im Gegenzug vorkommen kann, dass je nach ausgewähltem Charakter für den Sänger/die Sängerin, der eine oder andere Song vom falschen Geschlecht interpretiert wird, ist bei einer kompletten Band kaum störend und entspricht der Natur von Coverbands. Spielt man ohne menschliche Gesangsbesetzung oder solo als Drummer/Gitarrist ist es allerdings bedenklich, dass die CPU es tatsächlich sehr häufig schafft, die weiblichen Sänger mit eindeutig männlichen Polygon-Modellen zum Leben zu erwecken und umgekehrt. Es wirkt eben einfach etwas merkwürdig wenn z.B. in einem Set zu „Enter Sandman“ von Metallica eine Frau als Sängerin auf der Bühne steht und mit James Hetfields Stimme singt. Doch auch das ist etwas, was man angesichts des enormen Party-Spaßes, den Rock Band entfacht, locker verschmerzen kann…    

Kommentare

98 Kommentare

  1. mal ne frage, weiß jemand vielleicht, wann rock band endlich mal guitar hero
    nachzieht und billiger wird????
    schließlich konnte man schon gh3 mit gitarre für 30 euro haben!
    und rb? ohne immer noch 60! was soll das???

  2. ROFL, ich schließ mich der learn a real instrument faggit gruppe an.
    Eindeutig 180EUro dafür kriegt man schon Einsteiger Bass/Gitarre Set.
    Ich finde es auch seitens Fender mehr als peinlich und bedenklich deren Ruf und Brand für so etwas rauszugeben.
    Redet hier nicht von Instrumenten, es sind nur Controller.
    Ich kann mir vorstellen dass das bestimmt Spaß macht aber wenn man am Tag 2Std Rockband oder GH spielt über ein Jahr und dann seht ihr einen Jungspund der vllt 3Std am Tag Gitarre spielt (ernsthaft üben) und ihr wollt euch aufhängen.
    Ich spiele seit 1,5 Jahren Gitarre, ich weiß wovon ich rede.
    Get a life.
    Und nein zu der ganzen Bashmasche ja öh battlefield kauft euch echte Waffen, der Vergleich hinkt wie Göbbels.
    In einem Spiel möchte ich etwas unrealistisches erleben, vom Alltag ausbrechen und in eine fremde Welt eintauchen.
    Nicht etwas was man sich im Real Life über Jahre locker erarbeiten kann.
    Basht mich und wer Schreibfehler findet darf sie behalten.

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