Sea of Stars (Rollenspiel) – Ich kann nicht aufhören zu grinsen – oder zu schwitzen

Fazit

Ich bin kein JRPG-Fan, weil ich auch normalerweise kein JRPG-Spieler bin. Aber 4Players hat Sea of Stars und mich zusammengeführt – und ich greife auf ein Bild von vorhin zurück: Es ist so, als ob man einen kleinen Welpen geschenkt bekommen würde. Mit Fantasy-Kräften. Vielleicht sollte ich nun öfter JRPGs spielen. Indie-Studios, die ich ungern Indie-Studios nenne – wir würden ja auch die Gefährten aus Der Herr der Ringe keine Indie-Armee nennen – beeindrucken mich immer wieder, wenn sie mit extrem wenig extrem viel erreichen. Der Preis von 33,99 Euro ist für zwanzig bis dreißig Stunden Kindheit vollkommen in Ordnung. Entwickler Sabotage hat hier etwas recht Hübsches abgeliefert, das mit jeder Stunde angenehmer und knackiger wird.

Kritisieren kann ich nicht wirklich etwas. Wenn ich bei meiner Empfehlung überhaupt etwas kritisieren muss: Sea of Stars ist ein Light-RPG mit seichten Charakteren und bietet außer Erkunden und seinen minimalistischen Kämpfen nichts. Wem Inszenierung extrem wichtig ist, wird keine Lust haben, so viele Texte zu lesen. Wer komplexe Rundenkämpfe wie in XCOM erwartet, die im Schwierigkeitsgrad-Tower ein Stockwerk nach dem anderen steigen, wird in Sea of Stars irgendwann an seine Grenzen kommen. Es ist das, was es ist. Keine Offenbarung, kein neues Zeitalter, sondern eine verblüffend hübsche Perle am Spielestrand von 2023, an dem auch gigantische Piratenschiffe voller Beute wie Baldur’s Gate 3 und Co. liegen. Ihr könnt Sea of Stars übersehen, aber das solltet ihr nicht. Jetzt oder später werdet ihr ein modernes Stück Kindheit wie dieses hier brauchen.