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Splatoon 3 (Shooter) – Kunterbunte Tintenfisch-Gefechte

Es wird wieder bunt und hektisch auf der Nintendo Switch. Im blitzschnellen Splatoon 3 können Freunde schneller Arcade-Shooter nicht nur ihre Gegner, sondern die komplette Umgebung mit Farbe bekleckern. Im Test klären wir, ob sich das kreative Konzept trotz nur weniger großer Neuerungen noch frisch anfühlt – oder ob die Farbe langsam bröckelt.

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Offene Kampagne

Deutlich einladender wirken die teils vereisten Inseln der Kampagne, die vom frei anpassbaren Agenten-Held „Nr. 3“ erkundet werden. Die relativ frei erforschbare Welt weckt Erinnerungen an Super Mario 3D World + Bowser’s Fury. Das Schönste (und Nützlichste) darin ist übrigens Salmini: Der putzige kleine Sidekick schaltet bzw. frisst die Level-Eingänge frei, die vom wild wucherndem Fell befallen sind.

Sind erneut die Oktarianer Schuld am Schlamassel und Opas Entführung? Sie spuken zumindest wieder in den Levels herum und haben sich optisch kaum verändert. Die Story greift dieses Recycling zwar selbstironisch auf, bleibt mit ihrem Slapstick-Humor aber belanglos. Das gilt übrigens auch für das gewollt komische Geblubber in den TV-Nachrichten, die sich glücklicherweise überspringen lassen. Das Wort Geblubber ist übrigens wörtlich zu nehmen. Statt einer echten Synchro gibt es durchweg Gurgelgeräusche mit Untertiteln zu hören.

Spritsparen in Splatville


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Der entführte Riesen-Elektrowels bekommt auch im Steinchenspiel Revierdecks einen Auftritt. © 4P/Screenshot

Bei einem derartigen Fokus auf bloße Albernheiten ist es umso verwunderlicher, dass wir auf einige Story-Momente gar nicht eingehen dürfen. Schade, denn die damit verbundenen Kämpfe gehören zu den unterhaltsamsten Momenten im Spiel! Es gibt einige ungestüm inszenierte Gefechte im Spiel, die teils angenehm knifflig werden. Manchmal ist es sinnvoll, erst einmal in die offene Welt zurückzukehren, um mit Salmini auf Anchovium-Suche zu gehen. Mit dieser Ressource und Upgrade-Punkten werden eigene Kampagnen-Upgrades freigeschaltet, darunter Curlingbomben, die Geschwindigkeit der Farbschüsse oder Anzugreparatur.

Der Großteil der Kampagne dient dazu, sich an verschiedene Waffen und Steuerungs-Details zu gewöhnen. Auf Wunsch lassen sich Missionen sogar mehrmals mit alternativen Ausrüstungen angehen, um noch mehr Fischeier für Freischaltungen abzustauben. Mal gilt es, begrenzte Farbe zu sparen. Anderswo warten zahlreiche Hüpfpassagen, Schalterrätsel, Schlupflöcher, schwebende Schienensysteme und expandierende Quader auf ihre Entdeckung. Vieles davon ist durchaus unterhaltsam. Auf Dauer kann das Gebotene aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich primär um eine große, verstreute Ansammlung aus Übungsaufgaben handelt.

Eine entspannte Ergänzung ist zudem das Legespiel Revierdecks. Wer die Muße hat, Kartendecks aufzubauen, kann geschickt geometrische Steinchen kombinieren und gegen die KI antreten, ganz ohne Zeitdruck. So hebt sich das Spielgefühl schön vom Rest des Programms und von Match-3-Knoblern wie Puyo Puyo Tetris ab.

Kommentare

15 Kommentare

  1. Welcome back, hab deine Beiträge vermisst :-D
    Zum Thema:
    Da Splatoon wohl auch für Singpleplayer was bietet (danke für die Beiträge hier im Thread!), werde ich mir das Spiel mal genauer anschauen müssen. Auch Danke für den Test!

  2. Ich glaub, mich beißt ein Affe...
    Ich dachte, 4p gibt es gar nicht mehr 8O
    War ein wenig irritiert, als der 4p-Bericht bei google angezeigt wurde...
    Hätte mir schon einer sagen dürfen, dass 4p doch nicht in der Versenkung verschwunden ist :D
    Und zum Spiel - ist halt Splatoon, freu mich wieder drauf. Heute Abend gehts los :Hüpf:

  3. Also mir hat die Splatfest World Premiere von Splatoon 3 gereicht. Das Spiel leidet wie Splatoon 2 nach wie vor unter einem sehr schlechten Netcode, was dazu führt, dass Leute mit Ethernet-Anschluss eindeutig im Nachteil sind, weil sie die Daten schneller übertragen. Teilweise sehen einen die Gegner deswegen eine halbe Sekunde früher, was in Online-Shootern einfach ein No-Go ist.
    Interessanterweise war dies in Splatoon 1 auf der Wii U nicht so das Problem. Das könnte auch daran liegen, dass man auf der Wii U eine Tickrate von 20 hatte, auf der Switch werden in Splatoon 2 und 3 die Informationen hingegen nur 16 mal pro Sekunde übertragen. Zum Vergleich: In Counter Strike: Global Offensive werden die Daten 64 mal und in Valorant sogar 128 mal pro Sekunde übermittelt. Das zeigt einfach schon, wie Nintendo da momentan hinterher hängt, was kompetitives Online spielen angeht. Und Splatoon will ja durchaus als e-Sport Titel gesehen werden.
    Fazit: Ich kaufe Splatoon 3 nicht, weil es sich einfach unfair anfühlt, wenn man online gegen andere spielt. Ich hatte gehofft, dass Nintendo in Splatoon 3 endlich dedizierte Server einsetzt und nicht mehr auf P2P-Verbindungen setzt. Man muss sich schon fragen, für was man eigentlich dieses Nintendo Switch Online-Abo bezahlt.

  4. Heute nach Feierabend direkt losgelegt und alles mal ausprobiert: Storymodus bis zur dritten Insel, einige Matches Turf War, Salmon Run und auch das neue Kartenspiel. Wusste eigentlich gar nicht was ich als erstes und als nächstes Spielen sollte, da eigentlich jeder Modi direkt eine tolle Sogwirkung nach dem Motto "eine Runde geht noch!" entfaltet.
    Für mich ist es das erste Splatoon und ich habe vorher nur die Splatfest-Demo gezockt, bin aber jetzt schon überzeugt das sich der Kauf hier absolut gelohnt hat. Soviel Spaß mit einem Shooter hatte ich schon lange nicht mehr.

  5. Astorek86 hat geschrieben: 08.09.2022 21:02 Ich für meinen Teil habe weder bei Teil 1 noch bei Teil 2 die Singleplayer-Kampagne durchgespielt, weil kurz vor Ende meist kleinere Nervfaktoren hinzukamen, die nur nervten ohne das Spiel zu bereichern.
    Ich habe mir das im ersten Splatoon gegeben. Warum, weiß ich nicht mehr, denn in einem Multiplayer-PvP-Arcade-Spiel ist das überflüssig wie ein Kropf mit dem spielerischen Mehrwert eines Knopfbelegungs-Tutorials.

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