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Star Ocean: The Last Hope (Rollenspiel) – Star Ocean: The Last Hope

Trotz zwei gelungener PSP-Remakes mussten Star Ocean-Fans fast fünf Jahre auf einen neuen Teil von tri-Aces Weltraumsaga warten. Mit The Last Hope kann diese endlich auch hierzulande beginnen. Gleichzeitig gibt die Serie auch ihre Premiere auf der aktuellen Konsolengeneration. Hat sich das lange Warten gelohnt?

© tri-Ace / Square Enix

Masse und Klasse

Beim Design der Widersacher hat man sich auch nicht gerade verausgabt. Zwar bestreitet man ein paar wirklich imposante Bosskämpfe, aber bei den Standardgegnern handelt es sich vorwiegend um unspektakuläre Human-, Tier-, Schleim- oder Blechkreationen, die immer wieder in neuen Farben recycelt werden.

Beeindruckende Lichteffekte sorgen nicht nur bei den Kämpfen für Stimmung.

Insgesamt gibt es zwar über 150 Feindarten, wirklich einzigartige Exemplare sind aber selten. Ganz anders sieht es hingegen bei den Schauplätzen aus, die man auf verschiedenen Planeten besucht. Hier reicht das Spektrum von mittelalterlichen Fantasy-Kulissen über idyllische Naturparadiese und gigantische Weltraumstädte bis hin zu einer Zeitreise ins Amerika der 60er Jahre. Man erforscht weitläufige Prachtkulissen mit üppiger Vegetation, herrlichen Panoramen und beeindruckenden Lichtspielen, die Ihresgleichen suchen. Die Sonne blendet als sei sie echt, vorbeiziehende Wolken erzeugen mit ihren Schatten einzigartige Stimmungen – traumhaft!

Schade nur, dass die beeindruckende Grafik-Engine abseits der meilenweit einsehbaren Spielumgebungen unglaublich kurzsichtig ist. Potentielle Gegner, Schatzkisten und andere Objekte tauchen erst wenige Meter vor einem auf. Was vor allem in der Anfangszeit des Spiels für jede Menge Ärger sorgt, da ambitionierte Schatzjäger die teils riesigen Areale systematisch abgrasen müssen, um nichts zu verpassen und aufpassen müssen bei Sprints nicht ungewollt in plötzlich auftauchende Widersacher zu krachen. Später lernt man zwar eine Fertigkeit, um Schätze und andere wichtige Dinge auf der Karte anzeigen zu lassen, die Erkundung der Gebiete wird dadurch allerdings zur reinen Formsache, jeglicher Forscherdrang verfliegt. Zudem nervt es, dass man die auch für andere Dinge praktische Übersichtskarte nicht verschieben und so immer nur einen Ausschnitt des aktuellen Spielabschnitts einsehen kann. In neuen Gebieten irrt man daher auch mit Karte oft planlos umher.

Endlose Weiten

Doch so schön und einladend die weitläufigen Schauplätze auch sind, hat man sie einmal komplett durchstöbert und sich an ihrer Schönheit satt gesehen, werden sie trotz Sprintfunktion zu endlos erscheinenden Übergängen zwischen einzelnen Schlüsselorten, die man immer wieder aufsuchen muss. Auch wer das Spiel speichern und beenden will, kann dies nicht so ohne weiteres tun.

Die Spielumgebungen sind sehr atmosphärisch, bringen aber auch lange Märsche mit sich.

Der Spielstand kann nämlich nur an ausgewählten Punkten gesichert werden, die zum Teil immens weit auseinander liegen, während zwischen anderen nur wenige Meter liegen – eine vernünftige Speicherpunktverteilung sieht anders aus. Oft kann man stundenlang nicht speichern, was vor allem auf den höheren der insgesamt vier Schwierigkeitsgrade ganz schön an den Nerven zehren kann. Nicht, dass das Spiel besonders schwer wäre, aber manche Feinde können fiese Statusveränderungen verursachen, die einen schnell in die Bredouille bringen können.

Theoretisch kann man zwar jedem Gegner ausweichen oder sie versuchen von hinten zu attackieren, um einen Angriffsvorteil zu haben, aufgrund der geringen Sichtweite sowie in schmalen Gängen ist das aber gar nicht so einfach. Zudem ist die Kollisionsabfrage mitunter sehr fragwürdig, so dass ein Sprint in den Rücken eines Gegners oft sogar als Überraschungsangriff seinerseits gewertet wird und man plötzlich selbst mit Handicaps zu kämpfen hat. Bei fliegenden Gegnern ist es besonders fummelig, da man bei Überfallversuchen oft unter ihnen hindurch läuft, dadurch plötzlich selbst mit dem Rücken zum aufmerksam gewordenen Gegner steht und meist nicht mehr rechtzeitig weitersprinten oder sich umdrehen kann. Mit der Zeit lernt man sich jedoch damit zu arrangieren und auch hier gibt es später eine Fertigkeit, mit der sich feindliche Überraschungsangriffe vermeiden lassen.      

Kommentare

128 Kommentare

  1. kuronokei hat geschrieben:der tutorialkampf is echt behindert gemacht. das war gefühlt die schwerste stelle im spiel^^ und ich übertreibe wirklich nich. naja aber mittlerweile müsstest du begriffen haben dass blindsides doch chillig sind oder?
    Das war definitiv die schwerste Stelle im Spiel, denn bei allen anderen Endbossen und Gegnern hatte ich garkeine Probleme gehabt, es war stellenweise schon zu einfach ^^ Bin jetzt in der Mitte von Disk 2, Blindsides machen wirklich Spaß, aber nach einer Zeit wird das Kampfsystem dadurch einfach nur monoton und es kommt mir auch ziemlich eintönig vor, so richtig begeistern kann mich das Kampfsystem immer noch nicht. Deswegen sind die Cutscenes noch das einzigste was mich beim spielen motiviert, aber die sind ja auch nicht das gelbe vom Ei und teilweise einfach zu lange 8O

  2. moin moin,
    bin grad mit dem spiel angefangen, schöne abwechslung zu Lost Odyssey, welches ich vorhin durchgezockt hab...
    einführung in die story ist auf jeden fall sehr geil, zocke seit NES zeiten jRPGs, aber die ganze StarOcean reihe is bisher
    an mir vorbei gegangen...
    leider hab ich aber ein kleines problem mit dem spiel...ich hab oben und unten einen jeweils ca 1-2cm breiten, schwarzen
    streifen! meine konsole ist über VGA am 37` zoll fullHD TV angeschlossen und auf Breitbild-1920*1080 eingestellt...andere
    spiele haben das problem nicht (hab mehrere dutzend im regal ;))...ingame läst sich nichts verstellen, TV menü sagt 1920*1080,
    16:9, 60hz...also alles standart!
    ist das nen bekannter "fehler"? hab übrigens die normale deutsche version mit englischer syncro...

  3. Deine Meinung kann ich so 100% unterschreiben.
    Story und Charakterdesign sind wirklich unterirdisch aber das Kampfsystem und das Crafting rettet vieles allerdings gehört die Zutatensuche mit den Irre langen Laufwegen auch noch erwähnt da man ja eig erst zum Schluß so was wie ne Schnellreisefunktion bekommt.
    Naja mir hats trotzdem Spaß gemacht um einiges mehr als FF13 bin allerdings ein SO2 Fan und es hatte daher nen Bonus...
    P.s. Zum Crafting noch was, anscheinend wurde das in der Ps3 Fassung geändert die Tricks die man im Netz zur Microsoft Fassung findet funktionieren nicht mehr.

  4. Ich bin bei dem Spiel SO froh das ich kein Storyspieler bin.... die CS laden echt zum wegdrücken ein. Und mit Arumat und Myuria gibt es genau 2 Charaktere die mir nicht ständig auf die Nüsse gegangen sind. Ich habe ja nichts gegen abgefahrenes JP Design, aber die Persönlichkeit der meisten Charaktere.... pubertierende-Heulsusen.... besonders Edge ist mit nervtötend noch nett beschrieben. Auch weil vieles worüber ausreichend rumgeheult wird,g kaum nachvollziehbar ist. Emotionen wirken in 99,9% der Fälle lächerlich und übertrieben. Und dabei sind die CS so ausufernd lang und der Inhalt so unbeschreiblich nebensächlich bin uninteressant. Einzig eine Hand voll optionaler Gespräche (jene ohne CS) mit der PT sind teilweise interessant.
    CS (nach Priorität) die mir in der Storyline tatsächlich gefallen haben:

    Spoiler
    Show
    - Faize verläst die PT
    - Faize segnet das Zeitliche
    - Arumat tritt der PT bei
    - Myuria tritt der PT bei
    Ich mag das Spiel tortzdem, der Grund dafür liegt aber einzig und alleine im Gameplay begründet. Star Ocean 4 ist das einzigste JRPG in dieser gen bisher, das mich im Post Game nach herzenslust, farmen, metzeln und vor allem umfangreich craften läst. Oben drauf kommt das gelungene Kampfsystem, mehrere Schwierrigkeitsgrade, optionale Boss Monster und Dungeons.
    Zudem kann ich bei einem spiel, dass ich mir für 30€ oder weniger gekauft habe, über ein paar kritikpunkte hinwegsehen, wenn sie nicht zu stark sind.

    Ich denke genauso. Allerdings hätte ich im nachhinein eher für SF4 die 60 Euro anstatt für Final Fantasy XIII nezahlen wollen, wo in meinen Augen kaum ein gutes Haar zu finden ist.

  5. Nee, wenn ein spiel wirklich schlecht ist, dann wird auch dann gemeckert. Allerdings ist der erwartungshorizont um einiges geringer, als z.B. bei 60€. Zudem kann ich bei einem spiel, dass ich mir für 30€ oder weniger gekauft habe, über ein paar kritikpunkte hinwegsehen, wenn sie nicht zu stark sind.

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