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Star Wars: Battlefront – Elite Squadron (Action-Adventure) – Star Wars: Battlefront – Elite Squadron

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis… da wusste man: Lucasfilm Games, die rotzen große Namen wie Star Wars oder Indiana Jones nicht einfach auf PC und Konsole. Die lassen sich Zeit. Die machen aus großen Namen große Spiele. X-Wing. Jedi Knight. Rebel Assault! Aber dann kamen Episode 1, 2 und 3 – und irgendwann zu dieser Zeit muss es gewesen sein, dass LucasArts nicht nur seinen  guten Namen verlor, sondern auch seine Spielephilosophie über den Haufen warf. Große Spiele? Es war einmal…

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„Wir sind auf Yavin“

Es ist nur ein kleines Ärgernis, das leicht vermeidbar gewesen wäre. Schwerer wiegen zentrale Makel, die den Spaß an den spannenden Online-Gefechten immer wieder trüben: technische Schwächen. So läuft das zweite Battlefront auf PSP zum einen meistens flüssig, zählt aber zu keinem Zeitpunkt richtig viele Bilder pro Sekunde – liegt es eigentlich daran, dass sämtliche Eingaben selbst in den Menüs nur mit leichter Verzögerung eine Aktion auslösen? Zum anderen kommen im Spiel aber vor allem gelegentliche Einbrüche der Bildrate hinzu. Doch selbst das wäre zu verkraften; sogar die matschigen Oberflächen  nimmt man im Ausgleich für die störungsfreien Online-Matches in den weiten Arealen in Kauf. Von Bespin über Dantooine, den

Todesstern bis

Die Kampagne für Solisten gestaltet sich leider zu dröge.

hin zu Yavin 4: Fans fühlen sich an den zwölf Schauplätzen pudelwohl! Doch warum baut Rebellion etliche enge Räume auf, in denen erstens die Übersicht flöten geht und in denen man von zahlreichen kniehohen Hindernissen daran gehindert wird, sich unbeschwert zu bewegen. Das wäre doch die Grundlage flotter Mehrspieler-Scharmützel!

Gelegentlich bleiben Sturmtruppen sogar hängen oder verlieren die Übersicht, weil die Kamera in engen Winkeln mit einem unpraktischen Schwenk vom Schulterblick in die Ego-Perspektive wechselt. Dass ihnen beim perspektivischen Rettungsversuch auch noch die umständliche Steuerung in die Quere kommt, ist nicht weniger ärgerlich. Warum verzichten die britischen Entwickler eigentlich auf eine sinnvolle Tastenbelegung wie sie Plattform-Referenzen wie SOCOM oder Syphon Filter bieten? Einfach so? Klasse Idee! So kann man sich nicht frei umsehen, sondern ist auf den langsamen Automatik-Schwenk per Schultertaste angewiesen. Dass der selbst bei absichtlich im Blickfeld gehaltenem Gegner lieber Reaktorkerne und Vehikel anvisiert… ach, was soll’s. Ja, alternativ könnte ich mich mit den geometrischen

Tasten umschauen. Nein, das ist bei weitem nicht präzise genug. Immerhin greifen mir die stets das Feld der menschlichen Akteure auffüllenden KI-Kameraden sinnvoll unter die Arme, indem sie nahe der Spieler Position beziehen. So ist man beim Entern eines Sternenzerstörers nie auf sich alleine gestellt. Im Gegenzug leistet die Truppe lediglich Schützenhilfe – um Reaktorkerne sowie andere Schlüsselpositionen wie z.B. die Ionenkanone sollten sich stets humane Mitstreiter kümmern.

Ein Viertel zu viert

Sternenkrieger mit DS-Steuerung erleben solche Momente leider nicht; auf der einen Seite nehmen statt 16 Online-Teilnehmern oder sechs lokalen Spielern gerade mal höchstens vier lokale Mitstreiter teil und auf der anderen Seite bestehen die Partien stets aus nacheinander folgenden Abschnitten, die jeweils auf einem Planeten, in einem Raumschiff oder während eines Raumkampfs stattfinden. Diese Varianten geben sich auch in der Kampagne die Klinke in die Hand – hier darf man aber wählen, in welcher Reihenfolge die drei Runden absolviert werden. Ein interessantes Konzept hat n-Space dafür erdacht: Wer die letzte Runde gewinnt, gewinnt das Gefecht, zuvor geht es lediglich um Punkte. Allerdings erhält man noch einer erfolgreichen Runde Boni wie

Sehen gut aus, sind spielerisch aber belanglos: Raumschlachten auf dem DS.

z.B. stärkeren Schaden oder eine bessere Verteidigung, so dass sich gute Spieler Vorteile fürs letzte Drittel erarbeiten können – clever!

Macht Battlefront also auch auf dem „kleinsten“ aller Systeme Spaß? Klar doch! Tut es das länger als mal ein Stündchen? Aber nein. Dazu bleibt das schnöde Zu-Viert-Geballer, bei dem man sein Ziel erst per Schultertaste anvisieren muss, zu oberflächlich. Die Kämpfe im X-Wing oder Tie Fighter finden zudem nur auf einer Ebene statt, was dem taktischen Anspruch ebenso ein Bein stellt wie dem Gefühl, eine Raumschlacht zu erleben. Witzig sind lediglich die Scharmützel an Bord der Schlachtschiffe, denn hier muss jeder einen R2-ähnlichen Droiden aus dem Raum eines Gegners mopsen, in die eigene Basis führen und möglichst lange verteidigen. Das betont die taktischen Aspekte der vor jedem Wiederbeleben wählbaren Klassen etwas deutlicher als der Rest des Spiels.

Doch auch diese „Soforteinsätze“ können nicht lange begeistern, zumal es im Gegensatz zur PSP-Version gerade mal vier Schauplätze gibt. Duelle, in denen bis zu vier Lichtschwert schwingende Helden in zwei weiteren Mini-Arenen gegeneinander antreten, tragen leider kaum zur Langzeitmotivation bei – was die angeht, stellt sich die PSP-Fassung geschickter an! Es ist mir ein Rätsel, warum n-Space die so genannte „Galaktische Eroberung“ nicht ebenfalls anbietet. Es wäre so einfach: Eine kleine Sternenkarte, auf der Runde für Runde Einheiten angeworben und Upgrades gekauft werden – greift man ein System an, trägt man den Kampf entweder in einem der bekannten Gefechte aus oder lässt die Wahrscheinlichkeit über Sieg und Niederlage bestimmen. Mich hat diese Variante immerhin die meiste Zeit gekostet. Auf PSP rettet sich das von spielerischen Macken und inhaltlichen Schwächen geplagte Elite Squadron so immerhin in den befriedigenden Bereich. Auf DS hatte ich viel zu schnell das Interesse an den belanglosen Scharmützelchen verloren.    

Kommentare

7 Kommentare

  1. Ehm, und Lando wird wohl kaum auf seinen Blaster verzichten, weil er kein Jedi ist ... ansonsten, ich hatte meinen Spaß mit BF 1 auf der PSP aber ich glaub ich spar mir das lieber und schlag dann bei Bad Company 2 für PC zu ;-)

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