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Star Wars Battlefront 2 (Shooter) – Eine neue Hoffnung

Mehr Inhalte, mehr Tiefgang und endlich eine Kampagne für Solisten: Electronic Arts und DICE wollen bei Star Wars Battlefront
2 beweisen, dass sie sich die Kritik am Vorgänger zu Herzen genommen haben. Im ersten Teil des Tests nehmen wir den Story-Modus unter die Lupe, um der Geschichte der imperialen Spezialagentin Iden Versio zu folgen…

© DICE / Criterion / Motive / Electronic Arts

Fazit

Die Kampagne von Star Wars Battlefront 2 hatte so viel Potenzial! Und sie war so etwas wie eine neue Hoffnung für den Sternenkrieg: Die Vorstellung, eine interessante Geschichte aus den Augen einer imperialen Spezialagentin erleben zu dürfen, hat auf mich einen ungeheuren Reiz ausgeübt, der nach dem vielversprechenden Einstieg allerdings viel zu plötzlich, plump und unglaubwürdig verfliegt. Das liegt zum einen an der künstlich konstruierten Wendung zurück zur hellen Seite der Macht, zum anderen am redundanten Leveldesign und Mechaniken wie den Sternenkarten, die zu viele Parallelen zum Mehrspielermodus aufweisen. Und so schön der Wechsel zwischen Bodenkämpfen und Luftschlachten, zwischen Schleichen und Action auch sein mag: Über weite Strecken wirkt die mit etwa fünf bis sechs Stunden recht kurze Kampagne wie eine lieblose Zweitverwertung von Inhalten, um möglichst schnell und ohne großen Aufwand dem Verlangen nach einem Story-Modus gerecht zu werden – ein Eindruck, der sich durch die eingestreuten und völlig deplatzierten Helden-Missionen sowie das recht einfallslose Missionsdesign noch weiter verstärkt. Dazu gesellen sich Schwächen bei der KI und ein generell viel zu niedrig angesetzter Schwierigkeitsgrad, der selbst auf der höchsten Stufe lediglich durch die Masse an Gegnern eine Herausforderung darstellt. Es ist ein Jammer, denn hinsichtlich Präsentation lässt die Kampagne nicht viel zu wünschen übrig und entfacht gekonnt das Star-Wars-Flair: Die Kulisse ist über weite Strecken fantastisch, der orchestrale Soundtrack zusammen mit den kultigen Effekten die gewohnte Wucht und die sehenswerten Zwischensequenzen wurden ähnlich aufwendig inszeniert wie die packenden Weltraumkämpfe. Trotzdem bleibt am Ende die traurige und ernüchternde Erkenntnis, dass EA, DICE und insbesondere die Motive Studios die große Chance ungenutzt lassen, das Star-Wars-Universum mit einer packenden Geschichte und einem großartigen Spielerlebnis zu bereichern, wie es BioWare damals mit Knights of the Old Republic oder LucasArts mit Dark Forces & Co gelungen ist. Bei den Eindrücken zum Mehrspielermodus bin ich ganz bei Eike: Es ist unfassbar, wie man den gelungenen Kern mit seinen spaßigen Gefechten und packenden Schlachten durch dieses elendige Lootbox-Lotto so dermaßen versauen kann. Warum um Himmels Willen verknüpft man Fortschritt und Fähigkeiten so eng mit diesem absurden Glücksspielsystem? Zwar haben sich die Pay-to-Win-Tendenzen mit dem momentanen Verzicht auf Mikrotransaktionen vorerst erledigt, aber schon bald dürfte dieser Unsinn in irgendeiner Form zurückkehren. Nochmal: Die Mikrotransaktionen sind nur eine Seite des Problems. Mindestens ebenso kritikwürdig ist die Entscheidung, dass die Beutekisten überhaupt ins Zentrum des Spieldesigns gestellt wurden. Nein, EA und DICE: Hier wurde definitiv eine rote Linie überschritten, mit der man den Pfad zur dunklen Seite der Macht gewählt hat.

Zweites Fazit von Eike Cramer:

Eine schwache, viel zu kurze Kampagne mit großen erzählerischen Lücken, schlecht erläuterten Wendungen und weitgehend liebloser Spielmechanik: Für Einzelspieler ist Battlefront 2 trotz der groß angekündigten Handlung auf Seiten des Imperiums sowie der Expertise von Motive eine Enttäuschung. Trotz toller Kulisse und viel Star-Wars-Gefühl durch starke Zwischensequenzen und herausragenden Sound ergibt der Seitenwechsel von Iden Version so wenig Sinn, dass mir schon zu diesem Zeitpunkt die Lust am Weiterspielen genommen wurde. Umso schlimmer: Der im Kern starke Mehrspieler-Modus, der mit vielen Karten, coolen Modi wie Starfighter Assault und Galactic Assault sowie allen drei Zeitabschnitten der Saga punktet, wird durch den überflüssigen Fokus auf Beutekisten zu einem viel zu oft spaßbefreiten Glücksspiel. Ich kann keine der vier neuen Klassen gezielt spielen, um bessere Ausrüstung zu bekommen. Ich kann keinen der Sternenjäger fliegen, um gezielt bessere Waffen zu erlangen. Ich muss also Kisten öffnen, wenn ich mich verbessern möchte, denn nur hier kann ich mit viel Glück starke Perks und Fähigkeiten erlangen, die mir Vorteile verschaffen. Ich habe mich auf kein Spiel in diesem Jahr so gefreut wie auf Battlefront 2 – und keine andere dumme Designentscheidung hat mich mehr enttäuscht als dieser Beutekisten-Quatsch. Das muss dringend aufhören, Electronic Arts!

Wertung

PC
PC

Während die ernüchternde Kampagne von Motive lieblos zusammengeschustert wurde, verpassen DICE und EA mit dem bewussten Fokus auf ein unsägliches Lootbox-Lotto auch den famosen Mehrspieler-Schlachten einen herben Tiefschlag und wählen den Pfad zur dunklen Seite!

PS4
PS4

Während die ernüchternde Kampagne von Motive lieblos zusammengeschustert wurde, verpassen DICE und EA mit dem bewussten Fokus auf ein unsägliches Lootbox-Lotto auch den famosen Mehrspieler-Schlachten einen herben Tiefschlag und wählen den Pfad zur dunklen Seite!

One
One

Während die ernüchternde Kampagne von Motive lieblos zusammengeschustert wurde, verpassen DICE und EA mit dem bewussten Fokus auf ein unsägliches Lootbox-Lotto auch den famosen Mehrspieler-Schlachten einen herben Tiefschlag und wählen den Pfad zur dunklen Seite!

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