Veröffentlicht inTests

Star Wars: The Force Unleashed (Action-Adventure) – Star Wars: The Force Unleashed

Als Jedi hat man’s schon nicht leicht: Ständig dieser Moralkodex, immer diese Harmonie mit der Macht und allem Leben, Vorschriften, Vorschriften, nix als Vorschriften. Als Sith ist das Leben angenehmer: Okay, man kriegt mit der Zeit ein Hautproblem, aber sonst kann man mit der Macht und dem Laserschwert fuchteln, wie man gerade lustig ist. Und die coolste Sau von allen steckt im neuen Star Wars-Spiel mit dem bezeichnenden Namen »The Force Unleashed«!

©

Sturmtruppen-Bowling

Die Levels sind ideenreich und inspiriert designt – aber sehr schlauchförmig, außerdem wird die Macht fürs Fortkommen kaum genutzt.

 Optisch ist TFU ein zweischneidiges Lichtschwert: Auf der einen Seite sind die großen Levels wirklich kreativ und inspiriert designt; ob imperialer Sternenzerstörer, gigantischer Schrottplanet oder lebendig wabernde Pilzwelt – der Aufwand und die Liebe zum Detail sind beeindruckend. Auch die Effektfraktion kommt nicht zu kurz, genauso wenig

die die Abteilung, die auf cool inszenierte Zwischensequenzen steht – kein Grund zur Klage hier. Und man kann einen beeindruckend große Teil der Umgebung richtig schön machtvoll zerschmettern: Wenn Holztore splitternd bersten und massive Metallwände lässig einfach wie Büroklammern verbogen werden, dann entfaltet TFU ein herrlich dreckiges Machtgefühl – werft einfach mal eine solide Kiste in eine Scheibe eines Sternenzerstörers, wenn ein paar Sturmtruppen daneben stehen: Der Sog ins Vakuum ist herrlich befriedigend! Oder andersrum: Ladet den Machtstoß bis zum Maximum auf und entladet diese Wut in eine Gruppe Weißpanzer – die poltern daraufhin wie tollwütige Flipperkugeln durch die Gänge.

Auf der anderen Seite verschwindet alles Kaputte und Leblose nach wenigen Sekunden ins Nirvana: Tote Gegner und zerbrochene Levelteile lösen sich in Wohlgefallen aus, was das Sekunden zuvor entstandene Chaos-Gefühl erfolgreich zunichte macht. Okay, große Teile blockieren den Weg und die Sicht, von daher ist das schon (nicht zuletzt aus Rechenzeitgründen) sinnvoll. Aber allein der Spieleinstieg demonstriert deutlich die Nachteile dieses Systems: Die Kamera schwenkt auf Vaders Rücken, zu seinen Füßen liegen tote Sturmtruppler – und sobald man den dunklen Lord selber steuert, verschwinden sie wie durch Geisterhand. Das hat übrigens nichts mit einer geschnittenen deutschen Version zu tun, denn das passiert in allen Fassungen.

Die Macht ist nicht mit dem Zielsystem: Theoretisch könnt ihr die halbe Umgebung als Waffe nutzen, praktisch macht genau das die Funktion zunichte – bis das richtige Objekt in Starkillers Sichtbereich ist, vergeht oftmals unnötig viel Zeit mit Kamerafummelei.

Viel ärgerlicher wirken da noch die offensichtlichen Grafikmacken: Wer kein Tearing verträgt, sollt TFU gänzlich meiden, denn das nachziehende Bild ist vielmehr Regel als Ausnahme – genau wie kleinere Ruckler oder ein merkwürdiger Grafik-Schluckauf, der das Bild immer wieder für einen kurzen Moment stocken lässt. Das Ruckeln ist auf der PS3 übrigens noch etwas ausgeprägter als auf der 360, wobei beide Varianten ansonsten identisch sind. Das betrifft auch die Kameraführung, die auf weitem Feld keinerlei Probleme macht, innerhalb enger Räume (wie den Höhlen auf Ferucian oder den Gängen eines Sternenzerstörers) platziert sich die automatische Ansicht oft unpassend, manchmal sogar mitten in ein Hindernis hinein – dann ist man damit beschäftigt, die Perspektive zu korrigieren statt die Gegner zu zerschnetzeln. Dazu passend ist das Zielsystem oftmals ein Stolperstein: In der Theorie könnt ihr die meisten Objekte manipulieren; sobald sie in Starkillers Sichtfeld geraten (das wohlgemerkt nicht der Perspektive des Spielers entsprechen muss) und blau leuchten, können sie per Machtgriff geschnappt werden. Das Problem dabei: Es gibt verdammt viele Objekte. Eines davon ganz gezielt anzuvisieren ist unheimlich schwer und inmitten eines Kampfes überhaupt nicht zu machen. Und wenn ihr es dann mal habt, ist die 3D-Steuerung relativ krampfig und schlecht abzuschätzen – selbst nach den vielen Tutorials fühlt sich die freie Kontrolle von Objekten niemals flüssig an. Genauso wenig übrigens wie der Doppelsprung, bei dem man immer das Gefühl hat, dass Starkiller in der Luft stolpert.
    

Kommentare

182 Kommentare

  1. Ne, hab die Konsole später als geplant angemacht und bin dann in diesem kaputten Jedi-Tempel bei dem kleinen Endgegner hängen geblieben.
    Hab heute weitergezockt, hab die Jedi-Tussi besiegt und bin grad von Vader geweckt worden.
    Das Spiel gefällt mir bisher sehr gut muss ich sagen.
    Die Steuerung mit der Macht ist mir manchmal zwar zu schwammig, aber der Rest passt.
    Vor allem muss ich die Tatsache loben, dass die US-Version komplett deutsch ist. :Daumenrechts:
    Wie weit bin ich jetzt in etwa? 1/2? 3/4?

  2. Ich hab gestern die Ultimate Sith Edition als Steelbook aus den USA bekommen und will das Game heute ins 360-Laufwerk legen.
    Kann ich das an einem Tag schaffen?
    Ist es kurz genug?
    MW 2 hab ich an einem Tag durchgehabt und will das auch mit den (anscheinend) kurzem TFU machen.

  3. Masters1984 hat geschrieben:Im Vergleich zu Force Unleashed war Kotor einfach nur grottig und hat überhaupt keinen Spaß gemacht.
    Seltsamer Vergleich... Die beiden Spiele haben fast nichts gemeinsam, kommen aus völlig verschiedenen Genres. Kotor war ein wirklich gutes RPG mit schöner Story, wobei das hier eher was für Fans simplerer Haudrauf-Action ist. Vergleiche sollte man da nicht ziehen. Eher schon zu Jedi Knight, bei dem der erste Teil wirklich genial war. Die anderen habe ich nicht gespielt.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1