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Stormland (Action-Adventure) – Das erste große Action-Adventure?

Oculus hat derzeit einen Lauf: Nach dem erfreulich umfangreichen Rollenspiel Asgard‘s Wrath (zum Test) soll jetzt das Action-Adventure in VR neu definiert werden. Eine mysteriöse offene Welt, zahlreiche Upgrades und eine futuristische Geschichte sollen Interessierte PC-Spieler unters Headset locken. Gelingt dem Entwickler von Marvel’s Spider-Man und Edge of Nowhere der große Wurf?

© Insomniac Games / Oculus

Erkunden, craften, ballern

Hat man den Gegnern einige Waffen entrissen oder selbst welche an der Werkbank weiterentwickelt, geht es in die Schlacht. Auf der Suche nach Schlüsseln und ein paar feindlichen Schildgeneratoren stößt man z.B. auf Peilgeräte, welche den nächsten Einsatzort eingrenzen. Die Tempest-Außenposten lassen sich relativ frei angreifen: Mit Hilfe eines Scharfschützengewehrs pflückt man z.B. Sniper von Bäumen oder Felsen, schmeißt eine der Brand- oder EMP-Granate in die Meute und liefert sich schließlich eine Schießerei mit einfachen Patrouillen und fetteren Mechs. Wer möchte, kann zur Ablenkung auch einen Stein schmeißen, sich per Predator-Tarnung anschleichen und gleich mehreren Wachen die Batterie aus dem Rücken rupfen. Schade, dass ihre Stimmen so schlecht abgemischt sind. Sie ertönen zwar aus der passenden Richtung, aber oft viel zu laut und mit zu wenig räumlichem Hall, um ihren Abstand vernünftig orten zu können.

Dank der allgemein hohen Immersion kommt durchaus ein unterhaltsamer Spielfluss auf, wenn man die knarzig plappernden Blechbüchsen mit seinem Arsenal überrascht. Aufgrund der schwachen KI wehren sich viele davon aber deutlich zu spät. Haben sie die Gefahr entdeckt, ist es für sie meist schon zu spät, sich passend auszurichten oder den sehr agilen Spieler zu flankieren. Anders als in den schmalen Arealen von Asgard‘s Wrath schaffen es die Tempest nur selten, ihren Feind wirklich unter Druck zu setzen. Außerdem gibt es kaum echte, fordernde Bosskämpfe mit mehreren Phasen oder Puzzle-Anteilen. Lediglich am Rande der großen Festungen kommt man durch die Überzahl der Feinde angenehm ins Schwitzen.

Massenhaft Upgrades

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Ab hinter den Schild: Allzu komplex fallen die Angriffsstrategien der Tempest leider nicht aus. © 4P/Screenshot

Die Vielzahl der Waffen, Gadgets und Upgrades ist ebenfalls ein zweischneidiges Schwert: Einerseits hat man so auch nach der rund sechs Stunden kurzen Haupt-Story noch angenehm viel zu experimentieren – z.B. mit dem zweihändigen Alternativmodus der Kanonen. So düst man irgendwann immer geschickter und stilvoller durch die Welt, um die Tempest über den Haufen zu schießen. Andererseits wird man aber zu früh mit den Neuerungen überfrachtet: Bevor man sich richtig an seinem coolen neuen Robo-Arm gewöhnt hat, wird er schon mit dem nächsten für eine Spezialmission ersetzt.

Hinzu kommt, dass die Steuerung manchmal überbelegt wirkt, so dass man beim Klettern versehentlich eine starke Waffe wegwirft oder neben einem Holster ins Leere greift. Nach ein wenig wirrem Geruder durch die Luft steht man plötzlich wie mit heruntergelassenen Hosen vor einem Grüppchen Gegnern – und muss sich wieder zurückziehen. Insomniac setzt insgesamt zu stark auf Gesten. Ein paar Knopf-Kommandos mehr hätten hier Wunder gewirkt! Auch das Sammeln von Ressourcen wie Metallen oder Früchten nimmt manchmal Überhand. Besser gefallen hat mich das Scannen der Umgebung, weil man hierbei tatsächlich das Gefühl hat, eine fremde Welt zu erfassen – inklusive stimmungsvoll inszenierter Witterung und entspannten Synthie-Klängen.

Kommentare

33 Kommentare

  1. kagrra83 hat geschrieben: 19.11.2019 00:43
    mellohippo hat geschrieben: 16.11.2019 14:57
    kagrra83 hat geschrieben: 16.11.2019 12:14Hingegen finde ich die Grafik bei Asgards Wrath nicht soooo gut. DIe Arme haben zB keine Ellenbogen und es fühlt sich an, als seien meine Arme am Hals angewachsen. :D
    Probier mal in diesem Fall neu zu kalibrieren (also Arme ausstrecken und Sticks drücken), dann müsste es von den Proportionen her wieder passen. Da scheint bei zu viel Herumgefuchtel manchmal was zu 'verrutschen'. Kann durchaus sein, dass das unlängst gepatcht wurde, grad kam umfangreiches Update.
    Grafik in Asgards Wrath ist doch 'awesome', wie der Engländer sagt :)
    Ja, ich weiß, durch drücken der Stick kann ich zB aufstehen, neu kalibrieren und zocken. Dann wieder hinsetzen, Sticks drücken, und weiter zocken. Dass die Kopfpostion immer angepasst wird.
    Aber die Arme wachsen trotzdem aus dem hals heraus., :D
    Ich finde aber, dass dieser klinisch saubere Look wie zb bei Lone Echo viel schicker ist. Ist für mich eher sogar pure awesomeness. Aber Asgard Wrath ist trotzdem toll. :)
    Wenn du beim Kalibrieren die Arme links und rechts ausstreckst, wird die Position der Hände ebenfalls angepasst. Bei mir befinden sich die Arme jedenfalls dann immer in der richtigen Position, genau wie bei Stormland, inkl. Ellenbogen.

  2. mellohippo hat geschrieben: 16.11.2019 14:57
    kagrra83 hat geschrieben: 16.11.2019 12:14Hingegen finde ich die Grafik bei Asgards Wrath nicht soooo gut. DIe Arme haben zB keine Ellenbogen und es fühlt sich an, als seien meine Arme am Hals angewachsen. :D
    Probier mal in diesem Fall neu zu kalibrieren (also Arme ausstrecken und Sticks drücken), dann müsste es von den Proportionen her wieder passen. Da scheint bei zu viel Herumgefuchtel manchmal was zu 'verrutschen'. Kann durchaus sein, dass das unlängst gepatcht wurde, grad kam umfangreiches Update.
    Grafik in Asgards Wrath ist doch 'awesome', wie der Engländer sagt :)
    Ja, ich weiß, durch drücken der Stick kann ich zB aufstehen, neu kalibrieren und zocken. Dann wieder hinsetzen, Sticks drücken, und weiter zocken. Dass die Kopfpostion immer angepasst wird.
    Aber die Arme wachsen trotzdem aus dem hals heraus., :D
    Ich finde aber, dass dieser klinisch saubere Look wie zb bei Lone Echo viel schicker ist. Ist für mich eher sogar pure awesomeness. Aber Asgard Wrath ist trotzdem toll. :)

  3. 4P|Jan hat geschrieben: 18.11.2019 12:54
    Felix_MMstudios hat geschrieben: 17.11.2019 15:21
    4P|Jan hat geschrieben: 17.11.2019 14:43
    Danke, immer wieder schön, von VR-Fans (plus denen unserer Arbeit) zu hören! 8) Hast du auch eine Rift S oder andere Headsets?
    Sehr gerne! :) Angefangen hat es für mich mit der PSVR & Skyrim (after pro patch), dann habe ich mir die Lenovo Explorer + Project Cars 2 geholt und DA wurde mir das Zukunftspotenzial auf einen Schlag bewusst. HOLY CRAP! Dieses Gefühl, da drin zu sein :Hüpf: Seit dem Tag spare ich für eine neue VR Brille. Es wird definitiv die Valve Index. Sogottwill schon Anfang 2020....kann's kaum erwarten. Und dann muss natürlich sofort Asgard's Wrath und Stormland her. Hoffentlich mit guter Revive Unterstützung.
    Ah, quasi schon eine komplette Reise durch die VR-Hardware. In punkto Project Cars bin ich neidisch, Auto-Rennspiele mag mein Magen meist nicht (Future Racer wie WipEout oder Radial G aber komischerweise schon).
    Bei mir ist es genau umgedreht. Bei Wipeout muss ich erstmal ne Runde in Schrittgeschwindigkeit fahren, damit es mir nicht schwindelig wird :lol: Aber nach ner gewissen Eingewöhnung läuft's dann. Project Cars 2 hingegen hat bei mir nicht den Hauch von Übelkeit verursacht.

  4. SneakyTurtle hat geschrieben: 18.11.2019 12:46 ....
    Sir, ich danke für die Aufklärung :Salut:
    Gabe mich bis jetzt gar nicht mit VR am PC berechnet, da ich mit meiner PSVR einigermaßen zufrieden war. Jetzt sind mir jedoch schon langsam die guten PSVR Spiele ausgegangen und auf dem PC tut sich einiges.
    2020 muss ich wohl mal wieder meine PC aufrüsten

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