Das hat (zu) lange gedauert: Fast ein Jahr ließen sich die Leute bei Telltale Games und Gearbox Zeit, um die erste Staffel von Tales from the Borderlands mit ihren fünf Episoden abzuschließen. Ein Ärgernis, das der einleitende Erzähler schon in der Vergangenheit gerne ironisch aufgegriffen hat und hier ebenfalls nicht angesprochen wird, wenn eine rhetorische Brücke zwischen „Finale“ und „Finally“ (engl.: endlich) gebaut wird. Sei’s drum, aber für die Zukunft wäre zumindest ein halbwegs kommunizierter Release-Plan und kürzere Wartezeiten zwischen den Episoden wünschenswert, auch wenn die Intros die wichtigsten Ereignisse wieder ins Gedächtnis zurückrufen.
Mittlerweile befindet sich ein Großteil der Gruppe bekanntlich auf der Raumstation Helios, um das letzte Teil von Gortys ausfindig zu machen. Nach tragischen Verlusten und überraschenden Wendungen in Episode 4 wurde mit einer wichtigen Entscheidung am Ende der Weg für den letzten Akt gelegt – auch wenn man schnell feststellen wird, dass sie gar keine große Rolle spielen wird. Ohne viel zu verraten: Die Auswirkungen anderer Entscheidungen, die
man im Laufe des rasanten sowie großartig inszenierten Abenteuers getroffen hat, wird man vor der finalen Schlacht deutlicher spüren, wenn es darum geht, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen.
Dramatik und Hetze
Leider merkt man dem Finale an, dass man viele Handlungsfäden möglichst kurz halten wollte. Manche Charaktere tauchen entweder gar nicht mehr auf oder finden auf ungewöhnlich schnelle und einfache Art den Weg zurück zur oder aus der Geschichte. Auch andere Ereignisse werden für meinen Geschmack etwas zu flott abgehakt und es hätte noch Stoff für mehr Details und Spielzeit gegeben. Cool ist dagegen die lang erwartete Enthüllung der Identität des maskierten Entführers und auch die Einflechtung von Beat’em-Up-Mechaniken mit Tastenkombos verleiht dem finalen Showdown eine gewisse Würze. Der spielerische Anteil bleibt zwar immer noch gering und recycelt dabei Elemente, die bereits im Vorgänger genutzt wurden. Trotzdem ist man hier wieder etwas mehr als Spieler beschäftigt und nicht nur als faszinierter Zuschauer.
Zwar zaubert der eine oder andere verbalen Schlagabtausch oder urkomische Szenen weiterhin ein Grinsen ins Gesicht, doch wird der Humor insgesamt reduziert. Stattdessen ist das Finale von Action, Explosionen und dramatischen Ereignissen geprägt, die in Erinnerung rufen, dass immer noch die Shooter-Serie von Gearbox das Vorbild für diesen erzählerisch starken Ableger aus dem Hause Telltale bildet. Trotz der stilsicheren Comic-Präsentation, der großartigen Inszenierung und hervorragenden Sprechern ist die Technik aber noch ausbaufähig – vor allem auf der Xbox One, wo das Abenteuer von leichten Ruckeleinlagen begleitet wird. Aber auch auf den anderen Plattformen wirken manche Übergänge unsauber und die Abmischung der Lautstärke ist nicht immer optimal.
Spiel jetzt durchgespielt und bin/war echt begeistert. Hätte nicht gedacht das die humorvolle Art so gut in einem Telltale Spiel funktionieren kann. Wirkt dadurch frischer als beispielsweise GoT.
Natürlich ist der spielerische Anteil sehr gering, doch von Telltale erwartet ich auch dafür ganz andere Stärken. Und diese kamen in dem Spiel voll zum Tragen. Es gab so einige Highlight und erinnerungswürdige oder einfach nur coole Momente. Für mich zB. die mit einem passenden Song unterlegte athmosphärische Fahrt im Buggy in Episode 3, die Auflösung des Entführers oder einfach der wunderbar geschriebene Charakter von Gortys.
Großes Lob auch noch an die Vertonung, die gut gesprochenen Dialoge haben echt Spaß gemacht.
Ich verneige mich vor einer sehr lustigen Serie! Danke für ein lustiges Jahr! Bitte ein Deutschen untertitel Patch nachreichen liebe entwickler!
Gut, dass es vorbei ist. Die Spielanteile musste man mit der Lupe suchen, die Entscheidungen hatten meistens auch nur darauf Auswirkung, welche lustige Antwort man im Dialog erhält, und sogar das Intro, auf das ich mich bei den ersten Teilen immer sehr gefreut hatte, war dieses Mal unterirdisch (wer auch immer sich entschieden hat, dieses Machwerk an Autotuning-Folter als Song einzubauen, sollte sich ne neue Karriere suchen).
Ich hoffe inständig, dass Telltale die Kurve kriegt und wieder mehr auf wirkliche Entscheidungsfreiheit des Spielers baut, wobei ich befürchte, dass sie sich weiter mit semi-interaktiven Franchise-Kurzfilmchen durchschlagen werden. Ist auch viel unaufwändiger zu programmieren.
Ich hab bei dem Teil so oft lachen müssen!
Gefällt mir auch richtig gut! Hätte ihn ne 86% Wertung gegeben!
Mir gefiel die Staffel auch richtig gut. Bisher das unterhaltsamste storylastige Spiel, was ich dieses Jahr gespielt habe und meiner Meinung nach auch das Stärkste, was Telltale bisher abgeliefert hat. Hatte für mich keine Längen, durch die ich mich hätte durchquälen müssen.