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The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena (Shooter) – The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena

Riddick ist zurück: Die vermutlich coolste Sau des Universums wagt nicht nur einen neuen Anlauf, um aus Butcher Bay und damit dem härtesten Knast überhaupt auszubrechen, sondern legt sich auch noch mit einer miesen Söldnertruppe an, die an Bord der Dark Athena fiese Experimente durchführt und dabei Menschen in willenlose Drohnen verwandelt. Kann der charismatische Muskelprotz spielerisch und technisch noch so überzeugen wie vor knapp fünf Jahren oder ist er mit dem Alter eingerostet?

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„Am Ende blutet jeder gleich“

Auch ein Kämpfer wie Riddick ist nicht vor Verletzungen sicher: Genau wie bei Resistance: Fall of Men ist die Gesundheitsanzeige eine Mischung aus klassischen Elementen und einem regenerativen Heilsystem. So stehen zu Beginn drei Blöcke

Die Nahkämpfe sind immer noch sehr intensiv, aber wurden in der neuen Kampagne leider zurückgefahren.

zur Verfügung, die im späteren Verlauf auf bis zu fünf erweitert werden können. Bei jedem Treffer nimmt die Energieleiste innerhalb der Blöcke ab. Geht man in Deckung und wartet einen kurzen Moment, füllt sie sich automatisch wieder auf. Wird die Leiste innerhalb eines Blocks allerdings komplett aufgebraucht, fällt dieser vorerst weg und kann nicht mehr mit der regenerativen Energie gefüllt werden. Erst an Heilstationen darf man sich wieder komplett fit machen, doch ist die Anzahl der Benutzungen beschränkt. Gespeichert wird automatisch an Checkpunkten, was zu einigen Problemen führen kann. Ein Beispiel: Man ist topfit, aber muss in einem fiesen Korridor voller Feinde so viele Treffer einstecken, dass von den anfangs fünf Blöcken lediglich zwei übrig bleiben. Anschließend wird das Spiel automatisch gespeichert – auch am PC, wo es keine Quicksave-Funktion mehr gibt. Doch da vorne wartet schon ein fetter Mech darauf, Riddick das Licht auszupusten. Mit Erfolg! Ich werde also zum letzten Checkpunkt zurückgesetzt und muss erneut mit gerade mal zwei Blöcken einen neuen Versuch starten, denn das Leveldesign ist oft so angelegt, dass ich nicht mehr zur letzten Heilstation zurückkomme oder dort bereits alle Slots aufgebraucht sind. Leider hält der Spielverlauf einige frustige Passagen bereit, die an das klassische Trial and Error-Prinzip erinnern und einen manchmal ratlos zurück lassen. Glücklicherweise hat man aber nicht nur unendlich viele Versuche, sondern darf zur Not auch mitten im Spiel den Schwierigkeitsgrad nach oben oder unten anpassen. Schade ist, dass sehr oft Backtracking zum Einsatz kommt, bei dem man bereits bekannte Schauplätze erneut aufsuchen und sich dabei wieder mit Gegnern herumschlagen muss.

KI-Aussetzer

Diese teilen vor allem in der Gruppe mächtig aus und verschanzen sich auch gerne hinter Deckungen, um sich vor Gegenangriffen zu schützen. Obwohl die KI überwiegend gut agiert, muss man manchmal aber auch mit dem Kopf schütteln, wenn man z.B. eine Drohne dabei beobachtet, wie sie unaufhörlich gegen eine Wand läuft oder einfach nicht reagiert, wenn ihr Kumpel zwei Meter neben ihr nach meinem gezielten Kopfschuss zu Boden sackt. Das sind Situationen, die genau so wenig sein müssen wie kleine und große Fehler bei der Kollisionsabfrage. Man kann sicher darüber hinwegsehen, dass mal die eine oder andere Waffe in der Luft schwebt anstatt zu Boden zu fallen, aber wenn ich mich in einer Ecke so

Die Charaktermodelle sehen in der neuen Kampagne deutlich besser aus als im Remake von Butcher Bay.

dermaßen verkeile, dass ich gezwungen werde, manuell den letzten Checkpunkt erneut zu laden, ist das einfach nur ärgerlich. Glücklicherweise sind solche Macken nur die Ausnahme.

Wahnsinns-Sound

Vor allem die Klangkulisse trägt maßgeblich zur enorm dichten Atmosphäre bei, auch wenn der interaktive Soundtrack oft als Indikator fungiert, ob es gerade sicher ist oder nicht. Doch gerade der musikalische Übergang vom Schleichen zur Action und die Reaktion auf Stealth-Angriffe von hinten durch einen plötzlichen Anstieg des Lautstärkepegels sind ein Hörgenuss. Das Gleiche gilt für die multidirektionalen Effekte wie die Laser-Salven oder das bedrohliche Röcheln der Drohnen, die anscheinend Darth Vader Konkurrenz machen wollen. Nicht minder beeindruckend sind die Stimmen der Akteure, bei denen neben Vin Diesel u.a. auch Schauspieler wie Michelle Forbes und Lance Henriksen glänzen. Atari tat gut daran, das Spiel nicht wie gewohnt auf Teufel-komm-raus mit einer unterirdisch schlechten deutschen Synchro zu versauen wie zuletzt Alone in the Dark oder Scorpion, sondern stattdessen lediglich Untertitel einzublenden und die qualitativ hochwertigen Originalsprecher beizubehalten.

Pitch Black

Obwohl es mit zwei Kampagnen am Umfang schon nichts zu meckern gibt, reichte das Starbreeze noch nicht. Was bereits Riddicks erstem Auftritt auf der Xbox und dem PC fehlte, wird jetzt nachgereicht: eine Mehrspieler-Komponente! So dürfen sich ab jetzt bis zu zwölf Spieler in klassischen Modi vom (Team-)Deathmatch bis hin zur Flaggenjagd gegenseitig Projektile und Fäuste

In „Pitch Black“ ist die Jagd auf Riddick eröffnet!

um die Ohren jagen. Während die meisten Spielvarianten bekannt sind und nichts Besonderes mehr für den verwöhnten Shooter-Fan darstellen, serviert man mit „Pitch Black“ doch noch etwas mehr als die Standardkost: Hier schlüpft einer der Spieler in die Rolle von Riddick, der dank seiner besonderen Augen nicht zu unterschätzenden Vorteil gegenüber seiner Jäger hat. Dabei besteht das Ziel darin, so lange wie möglich zu überleben und im Idealfall seine Häscher mit Nahkampfwaffen wie den messerscharfen Ulaks zu erledigen. Schafft es einer der Söldner, Riddick auszuschalten, schlüpft er in der nächsten Runde automatisch in die Rolle des Muskelmanns. Zwar wirkt der Mehrspielermodus oft aufgesetzt und wurde anscheinend nur als eine Art „Pflichtfach“ ins Spiel integriert, doch gerade Pitch Black sorgt zwischendurch immer wieder für gute Unterhaltung – auch deshalb, weil es kaum störende Lags zu verzeichnen gilt und auch Ranglisten-Matches möglich sind.   

Kommentare

76 Kommentare

  1. Nun, ich habe jetzt beide ausgiebig gespielt und der erste Teil ist sicherlich von der Atmo, Sound und das ganze beklemmende Spielgefühl sehr gut.
    Teil 2 wird direkt rumgeballert. Das kann - wenn man den ersten Teil mochte - bestimmt stören. Ich suchte jedoch nach einem Action Shooter und der zweite Teil scheint das zu liefern. ^^

  2. Ich habe Riddick 1 zweimal durchgespielt und ich muss sagen dass dieses Spiel ein echt Hammer war. Aber nach einer halbe Stunde mit Assault on Dark Athena das Game hat mich ...angewidert. Ein bisschen merkwuerdig.

  3. Weshalb denn?
    Also ich habe jetzt beide Teile (da ist ja auch der Vorgänger mit bei) angespielt und hatte ne Menge Spaß.
    Okay, die Grafik ist nicht mehr aktuell auch wenn man alles auf Max. stellt, aber es sieht dennoch ganz nett aus und die Vertonung ist sehr gut. Ich denke mit 2 BigMacs hätte ich weniger Spaß. ;-)
    PS.: Es handelt sich scheinbar auch nicht um die Gewaltgeminderte Version. Zumindest sah ich Szenen, bei denen selbst ich kurz schlucken musste. (Messer -> Auge)

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