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The Thaumaturge im Test: Höllisches Elysium, aber ohne Disco

2023 war ein Jahr der Hochkaräter und riesigen Produktionen. 2024 scheint dafür immer mehr ein Jahr der kleinen, aber feinen Spezialisten zu werden. Es sind bisher vor allem viele tiefe Geschichten und schaurige Atmosphären dabei. Ich bin mir sicher, Edgar Allan Poe hätte sich in diesem Spielejahr sehr wohl gefühlt. Banishers: Ghosts of New Eden war bereits da, Frostpunk 2, Alone in the Dark und Avowed sind noch auf dem Weg. Der Vorhang der Releases fällt und gleitet immer wieder auf, in diesem Moment steht The Thaumaturge auf der Bühne. Doch wer ist dieser Indie-Titel mit dem merkwürdigen Namen?Ein Hauch von The Witcher haftet an ihm, genauso wie ein Hauch von Disco Elysium. Irgendwie sind auch Sherlock Holmes, Van Helsing und Darkest Dungeon darin zu finden. Kennt ihr diese Art von Spielen, bei den denen man nicht weiß, ob man die richtige Person dafür ist, aber gerne wäre – vielleicht beim Spielen noch zu dieser Person wird? Ja, genau so eine Art von Spiel ist The Thaumaturge. Schwer zu greifen und schwer zu vergessen. The Thaumaturge ist die Bloody Mary, die erscheint, sobald ihr euch dreimal zu oft darüber beschwert habt, dass doch immer die gleichen Spiele erscheinen.

© 11 bit Studios, Fool's Theory

Fazit

The Thaumaturge ist ein Storyspiel durch und durch, ein Spiel, das über die mitreißende Stärke einer Netflixserie verfügt, in der ihr aber selbst mitspielen könnt. Auf dieser Ebene sind wir absolut begeistert und erleichtert, dass es endlich eine Alternative zum bereits viel genannten Disco Elysium gibt – und dann ausgerechnet in einem so unverbrauchten und interessanten Setting. Die Detektivarbeit geht sauber mit dem Storytelling einher. Auf dieser Seite gibt es nichts zu meckern. Doch was ist mit den Kämpfen? Hätte es hier mehr oder weniger Gameplay gebraucht? Ja und Ja. Gebt mir mehr Inszenierung, gebt mir noch mehr taktische Möglichkeiten oder eben schnellere Kämpfe.

Manchmal bockt es dann doch – wenn die Attacken wie ein Orchester ein blutiges und effektives Stück spielen – und dann gähnt die Inszenierung manchmal so laut, dass ich völlig herausgerissen werde. Ein großer Kritikpunkt in einem Spiel, das storytechnisch ansonsten alles richtig macht, was es richtig machen kann. Interessante Entscheidungen, interessante Charaktere, interessante Schicksale. Ständig will ich weiterspielen und sehen, in welche blöde Situation mich der nächste Fall bringt. Und dann sieht die Spielwelt auch noch so schön und verstörend zugleich aus! Als Storyfan bin ich begeistert, als Gameplaymensch enttäuscht. Aber letzterer kann auch einfach die Klappe halten.
Hinweis: Die getestete Version von The Thaumaturge wurde uns vom Publisher zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung gab es nicht, es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

Wertung

PC
PC

The Thaumaturge ist ein Storyspiel durch und durch, ein Spiel, das über die mitreißende Stärke einer Netflixserie verfügt, in der ihr aber selbst mitspielen könnt. Lediglich die Kämpfe sind kaum der Rede wert.

Echtgeldtransaktionen

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Gar nicht.

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Kommentare

8 Kommentare

  1. Ich gehöre auf jeden Fall zu den Menschen, die Deadly Premonition auch mochten. Irgendwie zumindest :Blauesauge:
    Klar, gutes Gameplay ist auch gern gesehen, aber wenn die Story passt, kann man trotzdem viel Spaß mit Spielen haben, die sonst kleine (oder größere) Schwächen haben.

  2. cM0 hat geschrieben: 05.03.2024 18:08 Ich finde das Setting auch interessant und werde The Thaumaturge früher oder später sicher spielen, denn die Story scheint zu stimmen. Dass die Kämpfe dann nicht sonderlich spannend sind, ist zu verschmerzen.
    Dito.
    Fühle mich da direkt an Deadly Premonition erinnert, wo ich die Story + Nebenbeschäftigungen interessant fand und das aufgezwungene, nervige, nicht reinpassende Kampfsystem erduldet habe :Blauesauge:
    Wird auf jeden Fall mal angegangen.

  3. Ich finde das Setting auch interessant und werde The Thaumaturge früher oder später sicher spielen, denn die Story scheint zu stimmen. Dass die Kämpfe dann nicht sonderlich spannend sind, ist zu verschmerzen.

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