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Tomb Raider: The Angel of Darkness (Action-Adventure) – Tomb Raider: The Angel of Darkness

Mit Lara Croft betritt die bekannteste Heldin der Spielewelt zum sechsten Mal das Gameplay-Parkett. Doch diesmal soll alles anders werden, denn das Girlie-Image der akrobatischen Archäologin ist passé: erwachsener, düsterer und mysteriöser soll es in Tomb Raider Angel of Darkness zugehen. Warum aber nicht nur die Story, sondern auch das Gameplay finstere Dimensionen offenbart, klärt der Test!

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Fazit


Wie sehr habe ich mich auf dieses Spiel gefreut, wie tief sitzt jetzt die Enttäuschung! Zugegeben: Eingefleischte Fans werden erneut das altbekannte Leveldesign, die altbekannten Spring- und Kletterorgien, die altbekannte Lara erleben. Wer das vor Jahren gerne gemacht hat, wird vielleicht auch heute seinen Spaß haben. Aber Eidos hat im Vorfeld ein neues Spielgefühl, eine „erwachsene“ Heldin versprochen und kann am Ende nichts davon einlösen. Laras Comeback auf dem PC birgt so viele unverzeihliche, dilettantische Gameplay-Schnitzer, dass man Core Design entweder fahrlässige Schlampigkeit oder fehlende Klasse unterstellen muss: Die Präsentation, die Steuerung, die KI und die technische Umsetzung können nicht mal ansatzweise den heutigen Stand der Technik erreichen. Daran können auch die düstere Story, die gelungene Lokalisierung und eine gut aussehende Protagonistin mit baumelndem Pferdeschwanz nichts ändern. Lara bleibt als Charakter schwach und bewegt sich trotz einiger klasse Spiegel- und Raucheffekte sowie stimmiger Architektur in einer erschreckend sterilen Umgebung. Die Welt wirkt gekünstelt, aufgesetzt und wenig authentisch oder gar lebendig, wozu auch höchst unlogische Szenen beitragen und stupide Rätsel beitragen. Und das neue Fähigkeitensystem ist einfach eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands. Schade, schade, denn die Story hatte durchaus das Potenzial zu gehobenem Krimi-Grusel, Core Design scheinbar nicht.
(Jörg)

Ernsthaft – eine derart verhunzte Steuerung habe ich lange nicht erlebt. Wer sich in die Vorhölle der Tastatur- und Mauskontrolle begibt, riskiert bleibende Schäden an Stimmbändern (Wutschreie) und Hardware (zerstückelte Tasten). Was sich Core bei einer derart ungenauen, umständlichen und elend fummeligen Kontrolle gedacht hat, kann ich mir in den wildesten Träumen nicht ausmalen – ich kann nur vermuten, dass beim Betatesting niemand eine Tastatur in der Nähe hatte. Denn mit Gamepad hat man Madam Croft nicht viel, aber immerhin etwas besser im Griff. Trotzdem hatte ich nie wirklich das Gefühl, wirkliche Kontrolle über Ms. Pferdeschwanz zu haben. Dazu kommt noch, dass das Spiel selbst eine echte Enttäuschung ist – die aufgezwungenen Schleichsequenzen sind lange nicht so interessant wie bei Splinter Cell, darüber hinaus hat der olle Sam Fisher auch noch die spektakuläreren Bewegungen drauf. Die Action ist mau, die Drücke-soviele-Schalter-wie-möglich-Puzzles gewohnt haarsträubend. Grafisch kommt Tomb Raider selten über Mittelmaß hinaus, einzig die fabelhafte Musikuntermalung bleibt längerfristig im Gedächtnis. Im Endeffekt entspricht das Spiel leider in vielen Dingen dem offiziellen Song von Alex Christensen: dahingeschludert, kurzlebig, uninteressant.
(Paul)

Wertung

PC
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Die größte Enttäuschung des Jahres: Was ist das bitte für eine Steuerung?

Kommentare

37 Kommentare

  1. Zwar Thread Necro, aber bei AVGN gab's letztens eine nette TR Retrospektive:
    https://www.youtube.com/watch?v=3oqktia7NLI
    Die Zitate stammen übrigens aus diesem Eurogamer-Interview mit ehemaligen Entwicklern von Core Design.
    Interessante Anekdoten gibt's dabei auch. Ursprünglich geplant war z.B., dass man in den Straßen von Paris auf viele interagierbare Passanten treffen sollte, aber wegen Missmanagement, schlechter Kommunikation, Zeitmangel und co. wurd daraus nix:

    The Paris level, for example, was meant to be freeform. You were meant to be able to explore and chat to people. But none of the dialogue elements had been worked into the game, and nobody could say why.
    "I started off with the lead programmer and said, so what's the problem?" Rummery remembers. "Why are these not getting sorted out? He said, oh well, blah blah blah. You need to talk to the person who's putting them in. I went to talk to this guy and he went, blah blah blah, you need to go and talk to this person. I went through a chain of six people. The last person went: yeah, you need to go and talk to the lead programmer.
    "Oh my god. I'd gone in a circle. So I went, right, you six, come with me! We need to talk this out! We thrashed out who needed to do what and what the problems were. Everyone was waiting on someone else."
    Passierschein A38 lässt grüßen.

  2. Also das die Stadt leer ist ist jawohl verständlich, es ist schließlich 6 Uhr morgends und ein völlig verrückter Massenmörder läuft frei herum.
    Ich find das Spiel bringt eigentlich viel Spaß habs heute den ganzen Tag gespielt.
    Also besser als Splinter Cell find ich es auf jedenfall.
    Also ich hab Spaß damit.

  3. Hi ihr! :o)
    Ich habe Tomb Raider \\\"Angel of Darkness\\\"
    auf der PS2. Ich bin noch fleißig am
    spielen, doch Paris bereitet mir immer
    wieder Probleme =( Ich war nun bei
    Bouchard und jetzt soll ich zu Dennis
    Rennes (oder wie der auch heißt) und
    diese Pässe abgeben, damit ich die
    Ausrüstung bekomme. Und Bouchard hat glaub
    ich auch gesagt das ich ihn im Louvre finde.
    Doch wo ist das? Kann mir jemand helfen?
    Bitte schreibt mir ne Mail ich wäre euch
    sehr dankbar :o)

  4. :!: also Leute ich habe wirklich mehr erwartet ich kann es einfach nicht glauben dass die macher von Tomb Raider so tief sinken konnten, ich habe mal den patch für eine neuere Version installiert, trotzdem kommen immer noch grafikfehler und das nich nur bei meinem PC, ebenfalls bei meinen Freunden stößt die tolle Archeologin gegen die Wand und fällt manchmal aus unerklärlichen gründen durch die Wand in die Tiefe und bricht sich das genick, ich finde Core Design hätte sich wirklich viel viel mehr Zeit nehmen sollen man man man!!

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