Veröffentlicht inTests

Tony Hawk’s Underground 2 (Sport) – Ein neues TH-Game, und die Fans warten gespannt – neues Highlight oder ideenloses Sequel?

Vor fast genau einem Jahr versuchte Neversoft, die Tony Hawk-Reihe mit frischen Ideen und mehr spielerischer Freiheit zu beleben – was mit Tony Hawk’s Underground (THUG) nur begrenzt gelang. Jetzt steht der Nachfolger in den Läden, der unter demselben Motto entwickelt wurde – hat’s dieses Mal geklappt?

©

Im Fokus-Modus wird alles langsamer, so dass ihr Manöver perfekt abschließen könnt.

Richtig neu sind nur drei Dinge: Erstens der »Sticker Slap«, der im Grunde nur ein Walljump ist, bei dem ihr gleichzeitig einen Kleber an die Wand eurer Wahl pappt. Damit lassen sich auch rissige Wände zerbröseln, was neue Levelabschnitte öffnet. Hinzu kommt ist der »Fokus-Modus«: Im Grunde nichts weiter als eine grafisch ansehnlich umgesetzte Zeitlupe, die man umständlich per Druck auf den linken Analogstick aktivieren kann, sobald die Special-Leiste gefüllt ist. Für Tony-Neulinge und kritische Manöver dennoch eine praktische Sache – schließlich lassen sich damit Tricks genauer landen, oder man hält Grinds präziser. Mit dem »Natas Spin« könnt ihr auf der Spitze von kleinen Objekten wie Mülleimern oder Hydranten kreiseln. Der »Freak Out« ist nur halb-neu, schließlich gab es ihn schon in THUG, allerdings wurde er dort zufällig gezündet: Vermasselt ihr eine aussichtsreiche Kombo, habt ihr kurz Zeit wie wild auf die Grind-Taste zu hämmern, um die Freak Out-Anzeige zu füllen. Je nachdem wie voll ihr sie kriegt, zerhackstückt euer Skater sein Board anders. Außerdem bekommt ihr so einen Teil eurer verlorenen Zähler zurück – da das Spiel allerdings kaum noch Wert auf Punktehascherei legt, spielt das im Grunde keine Rolle mehr. Und so erfreut man sich nur ein oder zwei Mal an den unterschiedlichen Wutausbrüchen, hinterher spart man sich die Zeit. Außerdem dürft ihr noch für einige Missionen mit Tomaten um euch werfen.

Last Skater Standing

Musstet ihr in früheren TH-Games noch umständlich Statistikpunkte sammeln, um eure Skater-Werte in die Höhe zu treiben, ist das seit THUG veraltet: Wie dort dürft ihr auch hier jederzeit eine Liste einsehen, die euch verrät, was ihr tun müsst, um z.B. höher springen oder stabilere Manuals fahren

Raaaaaaaaaar! Per »Freak Out« könnt ihr eure Wut am Skateboard auslassen.

zu können. Führt ihr diese Aktionen aus, werden eure Werte automatisch erhöht. 

Wie gehabt dürft ihr auch extrem viel personalisieren: Der Skater-Editor ist sehr ausgefeilt, und lässt euch tausende Möglichkeiten, einen Sportler nach eurem Geschmack zu kreieren. Es gibt verschiedene Kopfformen, Haare, Stimmen, Klamotten, Schuhe, Tattoos, Rucksäcke, Mützen oder Brillen – und natürlich auch abgefahrenen Kram wie Zombie-Körper, Roboterbeine oder Clownsnasen. Habt ihr eine EyeToy-Kamera parat, könnt ihr auch euer Gesicht ins Spiel bringen – dieses Mal direkt und ohne Sperenzchen wie beim Vorgänger. Allerdings müsst ihr viel Bearbeitungszeit investieren, schließlich soll es nicht nur perfekt auf dem Körper sitzen, sondern auch farblich passen. Am PC könnt ihr einfach eine entsprechend große Grafik importieren. Passt euer Alter Ego, dürft ihr noch eigene Strecken, Tricks oder auch Herausforderungen selber schrauben.

Natürlich dürft ihr auch wieder im Mehrspielermodus gegeneinander antreten, allerdings nur an PS2 und PC online – Xbox- und GameCube-Tonys müssen sich mit dem Splitscreen zufrieden geben. In jedem Fall erwarten euch neben den gängigen Modi (HORSE, Slap usw.) zwei neue Spielvarianten: »Scavenger Hunt« ist im Wesentlichen ein Versteckspiel mit Münzen; »Elimiskate« dagegen ist eine Art »Last Skater Standing«: Ein Countdown läuft, wer am Ende der Zeit die wenigsten Punkte hat, fliegt raus.

Bam in Action

Optisch erwarten euch im Vergleich zu THUG keine großen Veränderungen: Der Hauptaugenmerk liegt immer noch auf den superweich animierten Figuren, die jetzt allerdings weniger realistisch, dafür etwas comicmäßig überzogen dargestellt sind. Die Levels stecken voller Details und witziger Ideen, sind allerdings auch nach wie vor sehr eckig aufgebaut. Neu ist der Echtzeit-Tagesverlauf, so dass die Sonne im Laufe einer längeren Partie unter- und auch wieder aufgeht – inkl. dunklerer Umgebung, wandernder Schatten, flackernder Lichter und dichtem Nebel, der die Sicht behindert. Besonders gelungen sind die zahlreichen Zwischensequenzen mit all den Skate-Cracks, die nicht nur cool geschnitten, sondern teilweise auch sehr witzig sind. Allerdings ist nicht alles eitel Sonnenschein: speziell an der PS2 sind die Ladezeiten sehr lang, außerdem schleicht sich gerade im Widescreen-Modus

Der Klassik-Modus spielt sich wie frühere Tony Hawk-Teile.

immer wieder ein unschönes Ruckeln ins Bild; was bei einem derart timing-abhängigen Spiel mehr als nur ärgerlich ist. Hinzu kommen die bereits erwähnten Kameraprobleme, die besonders schlimm werden, wenn man nahe an einer Wand steht.

Akustisch gilt schon seit einiger Zeit, dass man mit einem Tony Hawk-Game nichts falsch machen kann – und so ist es auch dieses Mal: Euch erwarten 53 Songs, die abwechslungsreicher nicht sein könnten. Eine sehr bunte Mischung aus Hip-Hop (mit einem exklusiven Track von Kool Savas für die dt. Version), Punk, Rock, Metal – und 60er Songs! Wer noch nie zu The Doors, Frank Sinatra oder Johnny Cash geskatet ist, kann dies hier nachholen. Ihr dürft eine eigene Trackliste zusammenstellen, und natürlich auch einzelne Songs oder gleich ganze Genres sperren. In Sachen Sprachausgabe hat Neversoft wie üblich alle Skater selbst vor die Mikros gezerrt, die speziell die Zwischensequenzen einmalig gut sprechen – aus diesem Grund gibt es auch keine deutschen Stimmen (mit Ausnahme der akzentverseuchten Passanten im Berlin-Level), sondern nur Untertitel.

    

Kommentare

3 Kommentare

  1. Juhu, es funktioniert jetzt, dass man wieder posten kann. Die Smilies sind zwar immernoch weg, aber ich bin sicher, das kriget ihr noch hin.
    Was ich sagen wollte:
    Bin der gleichen Meinung: Tony Hawk\'s Pro Skater 2 war der beste Teil, 3 und 4 waren auch net schlecht, aber seit Underground ist es schlecht...
    Für ein sont einigermaßen realistisches Sportspiel wurden für mich völlig unsinnige Änderungen, wie Auto fahren und zu Fuß gehen vorgenommen, die immer mehr auf den Mainstream zusteuern. (Und: Wow...underground, boah bin ich ein gangster) Ihr wisst was ich mein...
    Es gibt Änderungen, die sind einfach überflüssig.
    Und davon gab es bei den letzten Teilen leider genug, was Grund dafür ist, dass Teil 4 der zuletzt gekaufte für mich ist und vorraussichtlich bleiben wird!

  2. <P>Vor fast genau einem Jahr versuchte Neversoft, die Tony Hawk-Reihe mit frischen Ideen und mehr spielerischer Freiheit zu beleben – was mit Tony Hawk’s Underground (THUG) nur begrenzt gelang. Jetzt steht der Nachfolger in den Läden, der unter demselben Motto entwickelt wurde – hat’s dieses Mal geklappt?</P><br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3221" target="_blank">Tony Hawk's Underground 2</a>

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.