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Tormentum: Dark Sorrow (Adventure) – Das spielbare Heavy-Metal-Cover

Indie-Studio OhNoo! verbindet das Konzept einer Vorhölle mit Puzzles und der Ästhetik eines Heavy-Metal-Covers. In Tormentum: Dark Sorrow landet ein mysteriöser Kuttenträger in einer Alptraumwelt ewiger Qualen. Auf dem vermeintlichen Weg in die Freiheit warten zahlreiche Puzzles und Entscheidungen. Ein Professor Layton für Erwachsene oder doch nur ein aufgeblähtes Wimmelbildspiel?

© OhNoo /

Fazit

In Tormentum steckt definitiv mehr als ein aufgeblasenes Wimmelbild-Spiel: Das alptraumhafte Geflecht aus Folterkammern erzeugt eine ganz eigene, düstere Stimmung, die mich trotz schwankender Qualität der Zeichnungen immer tiefer in die Welt gezogen hat. Die Inventar-Rätsel und ausgelagerten Puzzles sind durchaus unterhaltsam, aber weit vom Anspruch und Abwechslung von Genregrößen wie Professor Layton, The Room oder The Whispered World entfernt. Wirklich knifflig wurde es nur dann, wenn ich in den detailüberfluteten Kulissen mal wieder ein Objekt übersehen habe. Auch die alternativen Entscheidungen sind ein zweischneidiges Schwert: Sie wurden schön ins Spiel eingebunden, aber durch flache Charaktere entwertet. Warum soll mich das Schicksal der Figuren interessieren, die nur eine Hand voll kurzer Phrasen von sich geben? Trotz solcher Schwachpunkte sollten Freunde von surreal finsterer Ästhetik dem Spiel eine Chance geben. Ich bereue es zumindest nicht, mich durch die Welt von Tormentum geknobelt zu haben.  

Wertung

PC
PC

Die surreale Welt macht neugierig, kann mit ihren einfachen Puzzles und flachen Charakteren aber nur solide unterhalten.

Kommentare

2 Kommentare

  1. Kann das Fazit so unterschreiben. Tolles Design, welches auch als Artbook glänzend funktioniert hätte.
    Das Gemaplay ist keine Offenbarung, aber als Mittel zur Erkundung der Welt durchaus geeignet.
    Die Gut/Böse-Mechanik schien mir bei der Auflösung in bestimmten Fällen ein wenig willkürlich zu sein, aber sie ist intuitiv ins Spielgeschehen eingebaut. Niemals habe ich gedacht: "Ich würde ja jetzt gerne x tun, aber y ist für's Weiterkommen bestimmt sinnvoller" - Alle Entscheidungen fielen aus dem Bauch heraus.
    Am Ende habe ich ca. 3 Stunden bis zum Abspann gebraucht, und wenn man ganz verrückt ist, kann man noch ein zweites Mal Spielen, um das andere Ende zu sehen. Ich habe mich jedenfalls für die Variante YouTube entscheiden, da sich auch bei unterschiedlichen Entscheidungen nichts wesentliches am Spiel ändert. Charakter X würde in bestimmten Szenen lediglich durch Charakter Y ersetzt.
    Für 10€ wurde ich gut unterhalten und ich hoffe, dass von diesem Studio mehr in der Richtung kommen wird.

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