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Toxic Grind (Sport) – Toxic Grind

In den letzten Wochen und Monaten gab es einfach zu viele gute bis sehr gute Funsportgames: Aggressive Inline, Mat Hoffman´s Pro BMX 2, Tony Hawk´s Pro Skater 4 und viele mehr. Da war ein richtig schlechtes Spiel mehr als überfällig – schön, dass Toxic Grind mutig in diese Bresche springt, und sich auch gleich noch die Mühe macht, in nahezu jedem Aspekt möglichst gründlich fürchterlich zu sein.

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Knoten in den Fingern

Die Steuerung gibt sich große Mühe, die »Physik« zu unterbieten – man kann die beiden Programmteile förmlich um den Nervenklau-Pokal streiten hören: Ihr habt zu keiner Zeit das Gefühl, die Aktionen des Bikers wirklich zu kontrollieren; Kombinationen aus Flip- und Grabtricks sind kaum zu machen. Falls das trotzdem aus einem merkwürdigen Zufall heraus geklappt haben sollte, dürft Ihr nach einiger Zeit so genannte Adrenalintricks zünden, die Ihrerseits für viele Punkte sorgen.

Verwunderlich ist das Fehlen von Fakies: man kann zwar im Prinzip rückwärts fahren (wenn man beispielsweise verkehrt herum landet), aber die Kamera schwenkt schnellstmöglich wieder hinter Euer Rad, so dass Ihr plötzlich wieder vorwärts und damit in die entgegengesetzte Richtung fahrt. Darüber hinaus macht sich auch die sehr geringe Anzahl der möglichen Tricks bemerkbar – der Vergleich mit sollte aus Gründen der Zwerchfellschonung besser gar nicht erst angestellt werden.

Punkteklau

Optisch macht anfangs einen gar nicht mal so schlechten Eindruck: Die auf der Renderware-Engine basierende Grafik ist stets flüssig, einige Arenen kreativ designt.__NEWCOL__

Allerdings mangelt es den Umgebungen an Leben, es gibt kaum Effekte oder sonstige Besonderheiten. Zudem sind die abgehackten Animationen sehr enttäuschend ausgefallen, zwischen den Tricks gibt es keine flüssigen Übergänge. Als weiteres Ärgernis ist die manuell korrigierbare Kameraführung extrem zickig und verweigert oft den Blick auf den Biker. Außerdem bleibt sie nur selten in der optimalen Perspektive, und verabschiedet sich ganz besonders bei Loopings in unbekannte Gefilde. Auch akustisch gibt es nichts Aufregendes zu vermelden: Neben schlafmütziger Sprachausgabe erfüllen abwechslungsarme Soundeffekte die Arenen. Nicht mal die Musik, sonst stets eines der Aushängeschilder dieser Art von Games, kann in Toxic Grind Sympathien für sich gewinnen.

Als letzter Rettungsanker bleibt somit nur der Multiplayermodus: am vertikal geteilten Splitscreen dürfen sich maximal zwei Biker in vier Spielvarianten austoben. Neben bekannter Punkte- und Zeithatz gibt es einen Tony Hawk-kompatiblen Graffiti-Modus sowie das so genannte »Tug of War«: Jeder beginnt mit 5.000 Punkten, für erfolgreiche Tricks werden dem Gegner Zähler abgezogen. Wer als Erster alle Punkte des Widersacher für sich verbucht, hat gewonnen.

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