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Turning Point: Fall of Liberty (Shooter) – Turning Point: Fall of Liberty

Was-wäre-wenn-Szenarien sind immer ein großer Spaß: Was wäre, wenn Deutschland 2006 noch diese eine Minute der Verlängerung durchgehalten hätte? Was wäre, wenn Shigeru Miyamoto sich dazu entschlossen hätte, statt Spieldesigner Lokomotivführer zu werden? Und vor allem: Was wäre, wenn Entwickler, die es eigentlich besser wissen und können, endlich mal aufhören würden, schlechte Shooter zu entwickeln?

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Arme PC-Rebellen

Weiter geht’s in der Abteilung »Genius am Werk«: Frei Speichern dürft ihr natürlich nicht, euer Fortkommen ist auf Gedeih und Verderb dem Checkpunkt-System ausgeliefert. Welches euch mit Speicherpunkten konfrontiert, die teilweise mehr als 20 Minuten auseinander liegen – okay, da ist man von God of War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=5159′)“>

und Konsorten Schlimmeres gewohnt, was die Sache aber nicht besser macht.

Einige Abschnitte sind sehr gut gelungen – die meisten anderen belanglose Stangenware.

Besondere Aufmerksamkeit wollen wir noch der PC-Fassung widmen, die offensichtlich in aller Eile und mit entsprechend heißer Nadel gestrickt wurde: Dass die Entwickler mir empfehlen, das 360-Pad zum Spielen zu verwenden, ist zwar gut gemeint, aber auf dem PC habe ich Tastatur und Maus, und das ist auch gut so! Und trotzdem werden an allen Ecken und Enden die 360-Buttons neben den PC-Tasten zur Bedienung eingeblendet. Die Steuerungskonfiguration vertieft diesen Abgrund nochmals: Ich darf keinerlei Optionen ändern, stattdessen warten vier vorgefertigte Layouts – für das 360-Pad! In meiner Verzweiflung wende ich mich den Grafikoptionen zu: Panik! Drei Auflösungen zur Wahl, maximal 1024×768, keinerlei Detailverstellung möglich, nur drei ominöse »Systemleistung«-Einstellungen. Dass die Menüs nur per Tastatur und nicht per Maus bedienbar sind, ist da nur konsequent. Genau wie bei der 360- und der PS3-Fassung gibt es auch hier keine englische Sprachausgabe, euch bleiben nur Deutsch und Französisch. Hakenkreuze und sonstige Nazi-Symbole gibt’s logischerweise nicht mehr, Blut auch nicht – aber das glänzt auch schon in der Originalfassung durch Abwesenheit. Ansonsten nehmen sich die Versionen technisch untereinander nichts: Die PC-Fassung lädt mysteriöserweise länger als die Konsolenversionen, dafür muss auch auf der PS3 kräftig installiert werden – 2,5 bewegte Gigabyte lassen euch genug Zeit, im Handbuch zu schmökern.

Ohrenschmeichler ahoi!

Okay, fassen wir mal zusammen: Technik Mist, Story Mist, Bedienung fragwürdig – und trotzdem seid ihr noch am Ball? Dann werfe ich euch einen Happen Fröhlichkeit hin: Die Musik ist wirklich fantastisch! Michael Giacchino ist wahrlich ein Meister der dramatisch-orchestralen Feder, der Soundtrack wummert kraftvoll aus den Boxen – er hat ja auch schon genug Medal of Honor-Erfahrung, von seinen Vertonungen von Hollywood-Filmen mal ganz zu schweigen. Und die deutsche Sprachausgabe ist auch nicht übel. Und das grundsätzliche,

Über weite Teile ist das Spiel zappenduster – sowohl in Sachen Beleuchtung als auch in Designfragen.

stark von der CoD-Serie inspirierte Spielprinzip mit seinen linearen Levels und dem Verzicht auf eine Energieanzeige ist ja ohnehin irgendwie unverwüstlich. Und falls das irgendwie ein Trost ist: Nach etwa fünf Stunden ist das Ganze vorbei, wobei es keinen Grund gibt, danach nochmals zum Spiel zu greifen – denn außer weiteren Schwierigkeitsstufen gibt es schlicht nichts, und den Multiplayermodus, der acht Spielern die Wahl zwischen Deathmatch und Team Deathmatch lässt, kehren wir mal unter den Teppich der Bedeutungslosigkeit.

Tja, bleiben nur noch die Bugs: Einmal blieb ein Soldat stehen und hieb mit seinem Kolben ausdauernd die vor ihm schwebende Luft zu Klump. Er bewegte sich nicht, und ließ sich nicht töten, egal wie viele Magazine meiner MP50 ich in ihn reindonnerte. Naja, es hatte auch etwas Positives: Durch diesen menschlichen Sandsack konnte ich meine Trefferquote derart hochjagen, dass ich am Ende des Levels das »Adlerauge«-Achievement kassierte. Die Nahkampf-Attacke lässt sich nicht immer auslösen, Schalter und Hebel lassen sich zum Teil nur mit millimetergenauer Positionierung des Fadenkreuzes bedienen. Was keine einfache Operation ist, denn die Steuerung ist verdammt träge, gerade das Rauf- und Runterkucken geht quälend langsam vonstatten. Das lässt sich zwar verstellen, aber a.) weder frei (man kann nur aus drei definierten Geschwindigkeiten wählen) und b.) nur in Verbindung mit der horizontalen Achse. Und nicht zuletzt bleiben die strunzdummen Gegner, die außer »nach vorne stürmen« nur noch »nicht länger als vier Sekunden in Deckung bleiben« kennen, gerne mal in der Umgebung hängen. Das ist aber nur fair, denn mir passierte das auch dauernd.    

Kommentare

45 Kommentare

  1. Schugga hat geschrieben:
    tenfingers hat geschrieben: Wer aber schon immer mal die Welt zwischen Mittagessen und Abendbrot
    retten wollte, kann ja mal 4 Eus auf die Videotheke legen und, aber bitte
    ziemlich Schmerzrei, reinschauen.
    das hab ich grad getan und bis morgen 2 eus auf den tisch gelegt.
    ich überlege gerade ob die 2 euro nicht besser in pizza angelegt wären..
    die hält auch 15 min.
    Der geilste Satz, den ich heute und gestern gelesen habe!! :D :lol:

  2. Cayman1092 hat geschrieben:
    GamePrince hat geschrieben:Wenn ich die Collectors Edition zu einem guten Preis finde, hol ich mir das Spiel!!!
    4,99€ bei MediMax!
    Wo? Was ist MediMax? 8O

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