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Twilight Struggle (Taktik & Strategie) – Schach zwischen West und Ost

Eines der besten modernen Brettspiele wurde dank Kickstarter digitalisiert: Die Konfliktsimulation Twilight Struggle. Das mehrfach ausgezeichnete Taktikduell von Ananda Gupta erschien 2005 und inszenierte die Spannung des Kalten Krieges inkl. historischer Ereignisse. Hierzulande ist es unter dem Namen „Gleichgewicht des Schreckens“ seit 2012 auf dem Tisch spielbar. Kann das in Umsetzungen erfahrene Team von Playdek (u.a. Agricola, Lords of Waterdeep) die strategische Faszination auch auf dem PC abbilden?

© Playdek / GMT Games /

Fazit

Playdek hat dieses wunderbare Brettspiel endlich digitalisiert! Wer das noch nicht kennt, wird sich über das Tutorial erstmal reinfuchsen müssen. Zu Beginn mag die große Weltkarte mit all den Anzeigen  verwirren, aber hier geht es wesentlich klarer, flotter und strukturierter zur Sache als etwa in Paradox‘ Europa Universalis 4. Auch auf dem PC treffen Pokerflair, Kartentaktik und Eroberungen à la Risiko auf einer toll designten Weltkarte zusammen. Der machtpolitische Konflikt zwischen West und Ost wird nicht nur geostrategisch über sein Kontroll- & Dominanzsystem inszeniert, man kann auch wunderbar bluffen und den Gegner unter Druck setzen. Es gibt ein ständiges Hin und Her an allen möglichen Brandherden, wobei authentische Ereignisse von der CIA-Gründung über die Kubakrise bis hin zu Flower Power sowohl für historisches Flair als auch regionale Umwälzungen sorgen können. Amerikaner und Russen können mit ihrem weltweiten Einfluss auf nahezu jedes Land einwirken, aber dürfen nie überdrehen – sonst droht der Atomkrieg. Als großer Verehrer dieses Klassikers, den ich seit Jahren als „Gleichgewicht des Schreckens“ am Tisch spiele, freut mich neben dem originalgetreuen Flair vor allem die starke KI dieser Umsetzung – es lohnt sich also nicht nur online asynchron gegen Freunde, sondern auch offline zu spielen!

Wertung

PC
PC

Eines der besten Brettspiele aller Zeiten wurde ausgezeichnet digitalisiert. Hier treffen Kartentaktik, Pokerflair und Risiko zusammen. Die KI ist stark, das Artdesign gelungen.

Kommentare

20 Kommentare

  1. Schöner Test, aber ich würde Anfängern doch dazu raten, die USA zu spielen - dabei lernt man einfach schneller und besser, worauf es ankommt.
    Ein Hotseat-Modus soll übrigens noch nachgeliefert werden.

  2. Das Spiel gegen eine gute KI ist natürlich sehr interessant, denn leider ist mein Freundeskreis wenig spieleaffin - und falls mal gespielt wird, ist selten jemand bereit, das Gleichgewicht des Schreckens zu spielen. Wird gekauft, sobald es DRM-frei und abseits von Steam erhältlich ist.

  3. kabeljau27 hat geschrieben:Leider habt ihr in eurem Test vergessen die vielen, vielen Bugs zu erwähnen. Ich mag fordernde KI, aber wenn es durch die Bugs unfair wird verliere ich doch die Lust.
    Welche Bugs denn konkret?
    Ich hab jetzt acht Spiele hinter mir, 6x als USSR (3:3) und 2x als US (1:1) und konnte keinen einzigen Bug - sprich eine Abweichung von den Regeln oder irgendwas, das nicht ausgeführt worden wäre - entdecken. Hab auch immer im (übersichtlich gehaltenen) Log nachgesehen wenn's mir zu schnell ging.
    KI führt einen ab und an ganz schön in die Irre und weiß mit dem Iran-Coup umzugehen. Als ich US war hatte die KI auch mal ein abweichendes Start-Setup, als sie direkt COMCON geheadlined hatte - schön zu sehen, dass sie das kann.

  4. Leider habt ihr in eurem Test vergessen die vielen, vielen Bugs zu erwähnen. Ich mag fordernde KI, aber wenn es durch die Bugs unfair wird verliere ich doch die Lust.

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