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X Rebirth (Simulation) – X Rebirth

Was soll ich denn schreiben? Ihr wisst es doch längst: X Rebirth ist eine zum Vollpreis verkaufte Alphaversion. So spielt es sich zumindest. Es steckt voller Fehler, die mich an einem Tag nur ärgern und am nächsten schon zum Neustart zwingen. Eine Woche lang habe ich versucht, dieses Weltraumabenteuer auf Herz und Nieren zu testen. Eine Woche lang habe ich seine Macken und Abstürze ertragen, weil ich mich riesig auf die „Wiedergeburt“ gefreut hatte. Und eins kann ich euch sagen: Finger weg!

© Egosoft / Deep Silver

Dabei fliegt sich die Albion Skunk sonst richtig gut. Die Mischung aus träger Beschleunigung und schnellen Drehungen wirkt im Rahmen üblicher Science-Fiction-Klischees glaubwürdig und per Turbo überwinde ich für kurze Zeit große Distanzen. Leider ist die Skunk (zu Deutsch: „Stinktier“) das einzige Cockpit, in dem Ren Otani Platz nimmt. Manchen stößt das sauer auf; mich stört es kaum, dass ich den Schiffen meiner Flotte nur per Funk Anweisungen erteile, woraufhin sie selbstständig Handelsaufträge [GUI_PLAYER(ID=107906,width=377,text=Das Betreten der Raumstationen sollte ein neuer Höhepunkt sein. Stattdessen ist es einer der schwächsten Teile.)] ausführen oder Mineralien von Asteroiden abbauen. Wenn ich meine Flotte so dirigiere, fühle ich mich wie ein Wirtschaftslenker – da trifft Rebirth den Nagel also auf den Kopf. Und immerhin genieße ich jederzeit eine prachtvolle Aussicht, wenn Otani ins Cockpit seines schnittigen Flaggschiffs steigt. Ärgerlich nur, dass ich mich dort weder frei umsehen noch das Stinktier von außen betrachten darf. Es gibt lediglich den starren Blick geradeaus, was das Gefühl des Dortseins einschränkt.

Aussteigen, bitte!


Interessant war auch die Idee des Aussteigens, um zu Fuß durch Raumbasen und andere Hangars zu laufen. „War“ – denn die Umsetzung ist furchtbar! Die Hangars sämtlicher Schiffe sind dieselbe Plattform, die noch dazu mehr an eine Garage erinnert als an das Startfeld eines Raumschiffs. Sowohl hier als auch in den Stationen parkt übrigens immer nur die Skunk, nie ein anderes Schiff. Und während ich auf den Hangar anderer Schiffe nie verlassen darf, entdecke ich in den Stationen ein Bild ewigen Grau(en)s: Eine Handvoll kleiner farbloser Module wiederholt sich dort immer und immer wieder. Fast ohne Übertreibung sieht jede Station wie die andere aus. Es gibt überall dieselben Schränke,

Die Stationen zum Andocken sind schwer zu finden und sehen stets gleich aus.
Die Stationen zum Andocken sind schwer zu finden und sehen stets gleich aus. © 4P/Screenshot

dieselben Videospielautomaten, dieselben Duschräume. In jeder der gleich aussehenden Bars spielt dieselbe Musik und zu allem Überfluss könnte ich aus Dutzenden Kisten und Spinden Handelsware von geringem Wert stehlen – spätestens hier machen die Landungen in der Designhölle aus dem äußerlich grandiosen X-Universum ein billiges Sammelspiel vor hässlicher Kulisse.

Ganz und gar nicht nett

Warum Otani in den Stationen landen muss? Weil er einige Händler nur dort findet und weil er Besatzung anheuern muss. Neue Schiffe benötigen z.B. einen Kapitän, profitieren bei der Verteidigung von einem Sicherheitsoffizier und um einen feindlichen Kahn zu kapern, kann er Soldaten sowie Offiziere engagieren. Das ist toll! Inzwischen vergeht mir allerdings schon beim Gedanken an die Mannschaft der Appetit, denn ich kann diese Klonfiguren nicht mehr sehen. Gefühlt gibt es etwa drei Gesichter, denen ich an allen Ecken begegne. Und die laufen nicht einmal umher, sondern harren stur am Fleck.

Zu allem Überfluss fertigen mich die Zombies stets mit denselben herablassenden Sprüchen ab, obwohl sie nur die Antwort auf meine Frage nicht wissen. Ständig höre ich ein sinngemäßes „Zieh Leine!“ oder „War nett mit dir zu reden. NICHT!“, wenn ich nach dem Weg zu einem Händler oder Crewmitglied frage.

Kommentare

223 Kommentare

  1. Ich werd mir später heute noch mal das Spiel etwas vornehmen, wenn es schon mal kostenlos ist. Vorgestern jedenfalls hab ich schon genug Dinge gesehen, die nicht wirklich zeitgemäß sind oder schlicht noch fehlen und das allein schon in der grafischen Oberfläche und in den Einstellungen. Muss erst mal meinen HOTAS für das Spiel fertig einstellen und da gingen schon die ersten Ärgernisse los. ^^

  2. Sie versuchen jetzt noch so viel Kopien zu verkaufen wie irgendwo geht. Ständig neue große Versionsnummer dranklatschen und neue noch stylisiertere Bildchen für die Steam-Page (auch für die älteren X-Teile) in der Hoffnung doch noch ein paar Impulsivkäufer rumzukriegen.

  3. Eisenherz hat geschrieben:obwohl die Serie im Ausland keine Sau interessiert
    Würde ich so nicht sagen, denn zumindest innerhalb der EU bestand auch über Deutschland hinaus Interesse an der X-Serie (die ja vom ersten Teil an auch in Englisch verfügbar war).

  4. Kann mich noch an Präsentationsvideos mit diesem arroganten Chefentwickler erinnern, der alles in Englisch gesprochen hat, obwohl die Serie im Ausland keine Sau interessiert. Dass aus diesem aufgeblasenen Geschwätz letzten Endes nur Schund wurde, wundert mich nicht.

  5. Und ob es bei dem Spiel überhaupt einen Sinn macht... anzuzweifeln. Da ist schon in der Basis so viel kaputt, da wird nie ein rundum gutes Spiel daraus, höchstens ein spielbares, aber immer noch mit ganz schönen Schwächen.
    Ansonsten einfach mal in Steam in die Bewertungen schauen, da gibt es immer wieder neue zum aktuellen Stand und da sind auch immer wieder anständige dabei, die relativ ehrlich zum aktuellen Zustand sind.

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