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XCOM: Enemy Within (Taktik & Strategie) – XCOM: Enemy Within

Ein Jahr ist es her, dass die Erde von fiesen Außerirdischen heimgesucht wurde: Die Aliens griffen mit psionischen Fähigkeiten und mechanischen Dronen an, nicht einmal vor genetischen Mutationen schreckten sie zurück. Abscheuliches Pack! So abscheulich, dass die Menschen inzwischen selbst gentechnisch veränderte Soldaten zum Test freigeben und mit künstlichen Körperteilen stampfende Kampfmaschinen bauen. XCOM: „Enemy Within“ – der Feind ist „unter uns“.

© Firaxis Games / 2K Games

Klassisch unfair oder normal machbar?

Knapp 50 hinzugekommene Einsatzgebiete sorgen ebenfalls für einen Ausbau des Umfangs. Die zusätzlichen Areale tauchen dabei bevorzugt auf, so dass selbst Veteranen

Enge Gassen und große Höhenunterschiede: In knapp 50 neue Einsatzgebiete warten taktische Herausforderungen.
Enge Gassen und große Höhenunterschiede: In knapp 50 neuen Einsatzgebieten warten taktische Herausforderungen. © 4P/Screenshot

viele neue Gebiete besuchen. Auch weil die frischen Karten und Missionen bei jedem Spielverlauf in einer anderen Reihenfolge auftauchen, gewinnt XCOM dadurch gehörig an Abwechslung.

Viele der neuen Schauplätze zeichnen sich durch enge Gassen und Ruinen mit zahlreichen Höhenunterschieden aus, in denen spannende Grabenkämpfe entbrennen. Angenehme Nebenwirkung: Da die mächtigen Scharfschützen nicht im gleichen Zug sich bewegen und schießen können, verlieren sie in den verwinkelten Grundrissen einen Teil ihres Schreckens. Einen ganz allgemeinen Makel kann Enemy Within allerdings nicht beseitigen: Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sind die XCOM-Soldaten ihren Gegnern irgendwann klar überlegen. Echte Taktiker wählen daher eine höhere Stufe, indem sie die Herausforderung zu einem beliebigen Zeitpunkt ihrem Können anpassen.

Jetzt erst recht!

Die Stärke der XCOM resultiert auch aus den vielen Möglichkeiten, die Soldaten zu verbessern: Bekannte Forschungsergebnisse öffnen jetzt den Weg zu neuen Errungenschaften im Bereich der Gentechnik sowie künstlicher Körperteile. Ich kann mich also entscheiden, ob ich einem Kämpfer besondere Fähigkeiten wie eine beschleunigte Wundheilung oder gar teilweise Unsichtbarkeit verleihen kann, ob sie mit einem mächtigen Satz auf hohe Dächer springt oder er immun gegen Gedankenkontrolle ist. Vielleicht stecke ich sie oder ihn aber lieber in ein mächtiges Exoskelett. Die Faust

Frisch aus dem Nährwasser: Durch fenetische Veränderungen erhalten die Soldaten neue Fähigkeiten.
Frisch aus dem Nährwasser: Durch genetische Veränderungen erhalten die Soldaten neue Fähigkeiten. © 4P/Screenshot

seines so genannten MECs zermalmt dann selbst stabile Mauern, ein Flammenwerfer richtet flächendeckend Schaden an (das Feuer breitet sich sogar aus) und als stationärer Posten bietet er starke Deckung. Wenn aus einem normalen Soldaten ein bionischer wird, übernimmt er zudem entsprechend seiner Klasse eine Fähigkeit – ein früherer Scharfschütze zielt z.B. besser und richtet mehr Schaden an. Anschließend entwickle ich ihn ähnlich wie seine Kameraden: Bei jedem Rangaufstieg erhält er eine von zwei möglichen Verbesserungen.

Auch bei der bekannten Charakterentwicklung macht Enemy Within einen Satz nach vorn. Ich weiß nämlich nicht mehr, zwischen welchen Fähigkeiten ein Sturmsoldat etwa beim Aufstieg zum Captain wählen kann; die Fertigkeiten werden jetzt vom Zufall bestimmt. Mehr noch: Bis auf  Ausnahmen nutzen alle Klassen denselben Lostopf. So kann ein Sturmsoldat vielleicht dreimal Erste Hilfe leisten, während ein Scharfschütze Sperrfeuer legt. Das ist klasse! Endlich züchte ich keine Klonkämpfer mehr, deren Entwicklung ich schon vor ihrem Eintritt ins Team auf meinen Bedarf abstimme. Endlich habe ich zwar Soldaten unterschiedlicher Klassen vor mir, deren Werdegang mich allerdings immer überrascht. Die einzigartige Kombination der Talente macht sie jetzt erst recht unersetzbar. Was habe ich gelitten, als ein kompletter Trupp einfach niedergemacht wurde. Die Mission: ein Selbstmordkommando. Ohne zu viel zu verraten ein ebenso gekonnter Rückblick wie möglicher Fingerzeig in die Zukunft der XCOM-Serie. Aufgeben konnte ich nicht – dranbleiben hieß draufgehen. Was habe ich gelitten!