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Kolumne: Bethesdas Starfield ist das wichtigste Xbox-Spiel seit der Xbox 360

Kolumne – Warum Bethesdas Rollenspiel das wichtigste Xbox-Spiel seit der Xbox 360 ist

© Bethesda Softworks / Xbox Game Studios

Der 6. September 2023 ist schon jetzt der wichtigste Tage des Jahres: Für Bethesda und die Xbox wohlgemerkt. Nach sieben Jahren Wartezeit erscheint, sofern nichts mehr schief geht, an diesem besonderen Mittwoch Starfield.

Das hat Bethesda mit einem Trailer und einer Nachricht vom Game Director Todd Howard selbst diese Woche bekanntgegeben. Aber Starfield ist nicht nur das nächste große Projekt von Bethesda, den Machern von The Elder Scrolls und Fallout. Es ist zugleich auch das wichtigste Microsoft-Spiel seit einer langen Zeit. Einer sehr langen Zeit sogar.

Starfield wird zeigen, ob Microsoft AAA noch beherrscht

Auch wenn Microsoft mit der Xbox Series X | S eine gute Konsole veröffentlichte und mit dem Game Pass das wohl spannendste Spiele-Abo auf dem Markt hat, zieht man im Vergleich mit Sony oft noch den Kürzeren. Zumindest was die großen Spiele angeht: Während der PlayStation-Hersteller sich mit God of War Ragnarök, Horizon Forbidden West oder dem Remake von Demon’s Souls regelmäßig in den Spitzenlisten weltweit platzieren kann und Unmengen an Exemplaren verkauft, hadert Microsoft mit seinen ganz großen Produktionen.

Das beste Beispiel dafür ist Halo Infinite. Eigentlich sollte der achte große Serienteil die Reihe wieder dahin bringen, wo sie einst mal war: Weit oben, wenn es um Konsolen-Shooter geht. Rein spielerisch ist das dem Team von 343 Industries auch in gewisser Weise gelungen, aber das drumherum – insbesondere die offene Welt, mäßige Story und der unregelmäßige Inhalts-Support – zog das jüngste Abenteuer des Master Chiefs nach unten. So weit, dass man für das nächste Halo die Engine wechselt und sich offenbar auch externe Hilfe an Bord holt.

Halo ist dabei keine Ausnahme: Die Gears-Reihe hat den Entwicklerwechsel zwar etwas besser überstanden, aber wann der Nachfolger zu Gears 5 erscheint, steht noch vollkommen in den Sternen. Rare wiederum kündigte schon 2019 mit Everwild eine neue Marke an, dessen Entwicklung aber Gerüchten zufolge bereits einmal von Grund auf neugestartet wurde. Auch Age of Empires 4 konnte nicht unbedingt die Spielermassen begeistern, obwohl das vielleicht mitunter auch am generell recht schwächelnden Markt für Echtzeitstrategie liegen mag.

Die große Ausnahme? Forza. Sowohl die Horizon-, als auch die Motorsport-Reihe konnten in der Vergangenheit weitgehend Kritik und Fans zufrieden stellen. Klar, besser geht natürlich immer, dennoch gehört die Forza-Marke ohne Zweifel zu den wirklichen Erfolgserlebnissen von Microsoft und der Xbox.

Erinnerungen an die Xbox 360

Diese Erfolgserlebnisse erzählen mittlerweile bei Microsoft ganz andere Spiele: Das erst Anfang des Jahres überraschend veröffentlichte Hi-Fi Rush oder das von Obsidian entwickelte Pentiment. Im Vergleich zur Konkurrenz verhältnismäßig kleine Spiele, die aber von passionierten Entwicklern vorangetrieben werden und damit recht erfolgreich sind. Das Problem? Sie sind keine Systemseller, ganz egal wie gut sie auch sein mögen. Die Verkaufszahlen eines God of Wars oder eines Marvel’s Spider-Mans wird ein Pentiment nie erreichen – aber genau so einen Seller braucht Microsoft.

Wird Starfield für Microsoft zu einem GOTY-Kandidaten? Wichtig wäre es für die Xbox und Bethesda.

Dabei wusste der Konzern aus Redmond einst, wie solche Spiele funktionieren. Gears of War und Halo sorgten seinerzeit dafür, dass sich Spieler liebend gerne eine Xbox 360 holten und waren echte Kassenschlager. Irgendwo beim Übergang zur Xbox One verlor Microsoft diesen Sinn für Erfolgsgaranten und hat ihn auch nach dem Wechsel zu Phil Spencer als Chef der Xbox-Division nur teilweise wiedergefunden.

Eine hohe Belastung

Starfield soll das jetzt ändern und muss es sogar. Auf Bethesdas erster neuer Marke seit 25 Jahren liegt bereits ein unheimlicher Erfolgsdruck. Für Starfield pausierte man sowohl The Elder Scrolls als auch ein Singleplayer-Fallout und konzentrierte sich voll und ganz auf das Weltraum-Rollenspiel. Bei Microsoft gewährte man dem Team rund um Todd Howard sogar noch einmal zusätzliche zehn Monate Entwicklungszeit, denn Starfield soll im bestmöglichen Zustand erscheinen.

Ein technisches Desaster, wie etwa bei Cyberpunk 2077, darf unter keinen Umständen passieren. Starfield soll ein Aushängeschild werden – für die Xbox Series X | S, aber insbesondere für den Game Pass. Schon längst geht es bei Microsoft nicht mehr um reine Verkaufszahlen, sondern darum, möglichst viele Spieler in den Abo-Service zu locken und diese auch zu halten. Zuletzt hat das Vorhaben jedoch etwas an Geschwindigkeit verloren, da mitunter die ganz großen Blockbuster fehlten. Starfield soll so einer werden und Bethesda-typisch Spieler möglichst jahrelang unterhalten. Jahre, in denen am besten regelmäßig der Game Pass abonniert bleibt.

Außerdem muss sich Starfield gegenüber den Investoren beweisen. Für Bethesda hat Microsoft 7,5 Milliarden US-Dollar hingelegt und wenn jetzt ausgerechnet dieses Vorzeigeprojekt fehlschlägt, dann wird das für Phil Spencer und Microsoft-CEO Satya Nadella gewiss unangenehm. Auch in Hinblick darauf, dass der Konzern weiterhin die 70 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Activision-Blizzard vorantreibt. Was ist wenn die dortigen Zukunftsprojekte auch fehlschlagen und der gesamte Gaming-Plan zum Reinfall wird?

Nein, Starfield darf auf gar keinen Fall ein Flop werden, unabhängig davon, dass es sich um eine neue Marke handelt. Vielleicht muss Starfield nicht sofort den gleichen Erfolg haben wie ein neues The Elder Scrolls. Dennoch muss das neue Bethesda-Rollenspiel eine Punktlandung hinlegen – und ist damit das wichtigste Xbox-Spiel seit vielen Jahren.

Eine kurze Geschichte der Videospiele

Die Geschichte der Videospiele beginnt bereits in den späten 1940er Jahren mit wissenschaftlichen Tüfteleien. Die erste bekannte von ihnen war “OXO”, ein Tic-Tac-Toe-Spiel, in dem man gegen den Computer antrat.

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