Veröffentlicht inTests

AI War: Fleet Command (Taktik & Strategie) – AI War: Fleet Command

Echtzeit-Strategiespiele sind in der letzten Zeit einfacher geworden. Die Komplexität wurde meist zugunsten schnellerer Matches und mehr Übersicht gestrichen. Paradebeispiele für diesen zweifelhaften Trend sind Command & Conquer 4 und Supreme Commander 2. Zum Glück gibt es hin und wieder Ausnahmen, die mit unglaublicher Größe zu stunden-, wenn nicht gar tagelangen Partien einladen. Eine solche Ausnahme ist AI War Fleet Command…

©

Wissen braucht Expansion

Wissen ist die einzige begrenzte Ressource und wird benötigt, um neue Einheiten freizuschalten. Jeder Spieler kann bis zu 2.000 Wissenspunkte pro Planet sammeln. Ist das Wissen eines Sektors aufgesaugt, müsst ihr eure mobilen Labore in das nächste System schaffen und dieses leer saugen. Expansion ist demnach enorm wichtig und bevor ihr mit euren Truppenverbänden und Kolonieschiffen in das nächste System aufbrecht, solltet ihr unbedingt Scouts vorschicken, 

Zoomt ihr bei einer Schlacht hinaus, werden die einzelnen Schiffe anhand von charakteristischen Symbolen dargestellt.

um die Lage zu sondieren und herauszufinden, ob es sich lohnt, das System „einzunehmen“ oder nicht. Trotz des Wissensvorsprungs ist es sich nicht immer vorteilhaft, jeden Sektor zu besetzen, da die Computerintelligenz auf eure Aktionen reagiert.

Toller Gegenspieler

Zerstört ihr beispielsweise Kommandostationen und Sprungtore steigt der „KI-Fortschritt“, der praktischerweise neben den Ressourcen angezeigt wird und indirekt die Stufe angibt, wie sehr euch der Gegner als Bedrohung ansieht. Reizt ihr den Feind zu stark, wird dieser euch öfters und mit größeren Flotten angreifen. Haltet ihr eure Expansion in Grenzen, erobert nicht jeden Planeten, sondern Schlüsselsysteme und schaltet vorher Sensoren („die Augen des Gegners“) aus, wird die Reaktion nicht so wuchtig ausfallen. Die Gegenaktionen der KI könnt ihr keinesfalls verhindern, ihre Intensität aber durch strategisches Eroberungsmanagement modulieren. Wichtige Wurmlochknotenpunkte oder Sektoren mit Mark IV-Einheiten-Fabriken (der Spieler kann diese High-Tech-Fabriken nicht selbst errichten) solltet ihr fokussieren und vollends ausbeuten. Da eure Flotte nicht an jedem Krisenherd anwesend sein kann, lassen sich energiefressende Verteidigungsanlagen errichten und mit der Zeit tendiert der Planetenschutz in Richtung „Tower Defense“.

Ihr solltet also nicht einfach versuchen, jeden Planeten einzunehmen. Dadurch würde der KI-Fortschritt zu schnell steigen und die Reaktion wäre eine gewaltige feindliche Flotte, die zum Angriff ausholt. Die Computerintelligenz soll hier keinen menschlichen Gegenspieler imitieren, sondern eine „KI“ und diese reagiert ausschließlich auf eure 

Haufenweise Türme bewachen diesen Sektor.
Aktionen mit einem großen Potenzial an möglichen Mehr-Fronten-Kriegen. Generell präsentiert sich der Computergegner als starker und fordernder Kontrahent, selbst auf den niedrigen Schwierigkeitsstufen. Mit zahlreichen Profilen und Optionen lassen sich die Gefechte, die je nach gewählten Größendimensionen locker mehrere Stunden oder Tage dauern können, weiter individualisieren, ganz zu Schweigen davon, dass die KI genau weiß, welche Einheiten sie benutzen muss, um eure Truppen auszukontern.

Technische Schwachstellen

Die hohe Komplexität, die durch die Größendimensionen und den Expansionszwang geschürt wird, fordert in den langen Partien ihren Tribut: Das Management des Reiches wird immer umfangreicher und wenn es irgendwo bei den Ressourcen hapert, dauert es ein bisschen, bis man das Problem beseitigt hat, währenddessen kann die KI natürlich attackieren. Es gibt viel zu tun und zusätzliche Automatisierungsmöglichkeiten wären ab einer bestimmten Reichgröße angebracht gewesen. Bis man mit der nicht völlig intuitiven Benutzeroberfläche warm geworden ist, vergeht ohnehin etwas Zeit. Das Tutorial ist ebenfalls nicht der große Wurf und kratzt an der Oberfläche, solange es nicht mit unstimmig übersetzen Begriffen verwirrt.

Ansonsten ist die Präsentation trotz der Truppenmassen auf einem völlig veralteten Stand. Aufgrund kaum vorhandener Animationen, wenig detaillierter Modelle, schwacher Effekte und ruckartiger Einheiten-Bewegungen könnte AI War Fleet Command auf den ersten Blick ein Browser-Game sein. Ähnlich spartanisch ist die Soundkulisse: Die Effekte gehen in Ordnung, Sprachausgabe ist nicht vorhanden und die beruhigende Musik nervt mit der Zeit mehr als sie die Wogen glättet.

Kommentare

10 Kommentare

  1. hmmm.... das hört sich ja interessant an, werd auch mal die demo probieren.
    mich würde es wundern, was 4Players gibt, wenn man die sache mit sound und grafik weglässt? also nur die inhaltlichen werte bewerten, das ist es doch was zählt. :wink:

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1