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Call of Duty: Black Ops 3 (Shooter) – Hightech fürs Oberstübchen?

Wie viel Technik verträgt der Mensch? Und wie viele Gadgets ein Call of Duty, bevor es im Multiplayer zu hektisch wird? In Black Ops 3 verschmelzen die Undercover-Krieger wortwörtlich mit der Technologie: Gehirnimplantate lotsen sie auf dem besten Weg über Schlachtfelder, die neuerdings mehr Abzweigungen und Schleichwege bieten. Eine Bereicherung für die Serie?

© Treyarch / Beenox / Mercenary Technology / Activision Blizzard

Welcher Spezi darf’s sein?

 

Oder man entscheidet sich für für Battery und ihren Granatwerfer. Die dicken Geschütze lassen sich allerdings nur ab und zu auffahren: Sind genügend Punkte aufs Konto gewandert oder Sekunden verstrichen, wird die Spezialfähigkeit mit L und R aktiviert. Für jeden Spezialist lässt sich auch eine alternative Fähigkeit freischalten. Battery läuft nach Knopfdruck z.B. kurzzeitig besonders stark gepanzert übers Feld. Auch ein Roboter mit einer temporären Minigun ist dabei. Schleicher greifen zu Spectre, der sich unsichtbar macht oder mit der Klinge im Nahkampf zuschlägt. Man muss sich natürlich erst einmal daran gewöhnen, die Spezialattacken sinnvoll und zur rechten Zeit einzusetzen, bislang empfinde ich sie aber als schöne Ergänzung, um zwischendurch auch ohne Score-Streaks härter zuzuschlagen. Außerdem macht es natürlich Spaß, mit Kombinationen aus Specialists und Ausrüstung zu experimentieren. Das Loadout wird nämlich nach wie vor unabhängig von der Wahl des Spezialisten gewählt. Wie in Black Ops 2 stellt man sich pro Klasse zehn Elemente zusammen – inklusive Visieren, Aufsätzen, Zweitwaffe, Granaten und Perks. Im verfeinerten Waffen-Editor kann man seine Lieblinge sogar mit speziell designten Einzelteilen ausstatten. Auch die Zusammensetzung der Score-Streaks, die man sich im Match mit Kills und Punkten verdient, lässt sich im Laufe der Zeit individualisieren: sie reichen von Aufklärungs- und Konter- Drohnen über Care-Pakete bis hin zu einem fiesen kleinen Luftkissenfahrzeug, einer Hellstorm-Rakete oder Bombardierung aus der Luft.

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Tauchgänge können auch im Multiplayer für Überraschungen genutzt werden – meist landet man aber schnell im Kugelhagel. © 4P/Screenshot

In der äthiopischen Natur der Karte Hunt kann einem z.B. eine herumschwirrende Escort-Drohne ziemlich nervig werden – zumal man sich hier ohnehin schon vor den Scharfschützen in zahlreichen Schlupfwinkeln vorsehen sollte. Für weniger Hektik sorgen die langsam rollenden, laut knatternden Robo-Räder mit dem Titel R.A.P.S. Auch ein mächtiges „Mutterschiff“ mit fliegenden Geschützen lässt sich mit genügend Streak-Punkten freischalten.

 

Idyllische Schlachtfelder

 

Die 13 kleinen bis mittelgroßen Karten gefallen mir zum Großteil gut und wirken mit ihren kräftigen Farben und hübschen kleinen Wettereffekten sogar recht idyllisch und etwas lebendiger als in den Vorgängern. Das Gesamtbild sieht zwar trotzdem lange nicht so realistisch aus wie die Schlachtfelder in Battlefield 4, aber immerhin läuft alles stets in butterweichen und augenfreundlichen 60 Bildern pro Sekunde ab.

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Ein Blick auf einige der neuen Spezialisten – unter ihnen befinden sich auch Roboter. © 4P/Screenshot

Die Schauplätze reichen von einer Forschungseinrichtung in der Sahara über die verfallene, verwinkelte „Evacuation Zone“ in Singapur bis hin zu Arealen mit etwas größeren Lichtungen wie die afrikanische Wüste oder ein Wald mit Mammutbäumen im nördlichen Kalifornien. In Letzterem konnte ich z.B. endlich mal langsamere schwere Geschütze wie die LMG Gorgon einsetzen und ein wenig hochleveln. Auf den übrigen Arealen gibt es aber ebenfalls meist eine ausgewogene Mischung weitläufigerer Plätze und verwinkelter Punkte, wo sich hitzige Gefechte ergeben. Außerdem kann man manche Stützpunkte dank akrobatischer Fähigkeiten neuerdings auf Schleichwegen erreichen: Immer an der Wand lang, ein beherzter Sprung und schon kann man den eingeigelten Gegner von der Seite überrumpeln.

 

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Zeit für ein Barbecue! © 4P/Screenshot

Weniger begeistert bin ich von den Auswahl an Modi, die zu sehr an Altbekanntem festhält: Am meisten werden natürlich Klassiker wie Team Deathmatch, Domination oder Kill Confirmed frequentiert – da es nur wenige neue Ideen gibt, fühlt sich aber kaum etwas neu oder aufregend an. Stattdessen stürzt man sich wie gehabt in die typischen kurzen Gefechte, um seine Ausrüstung hochzuleveln. Selbst der neue Modus „Geleitschutz“ wirkt nur bedingt frisch: Dort eskortiert man einen langsam voranschreitenden Kampfroboter oder muss ihn vom Ziel abhalten. Es kommt durchaus zu spannenden Gemetzeln – aufgrund der hohen Geschwindigkeit gestalten sich die Matches aber etwas zu chaotisch, um taktisch vorzugehen. Außerdem dabei sind Frei für Alle, Sprengkommando, Stellung, Capture the Flag, Suchen & Zerstören und das an Football erinnernde Uplink. Alternativ warten einige Hardcore-Spiellisten sowie die wilderen Bonus-Varianten, in denen sich bis zu 18 Spieler bekriegen. Für zwischendruch lustig ist auch das lustige „Waffenspiel“ mit automatisch wechselnden Wummen. Das übertrieben starke Auto-Aim einiger Waffen auf den Konsolen hätten die Entwickler aber ruhig etwas zurückfahren sollen: Mit manchen Sturmgewehren langt es, lediglich grob in die Richtung zu schauen und per L anzulegen.

 

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