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Diablo 3 (Rollenspiel) – Diablo 3

Endlich geht Blizzards Hack&Slay in die nächste Runde. Gespannt, ob Diablo III es schafft, das mittlerweile gut bestückte Genre der Action-Rollenspiele um eine neue Facette zu bereichern, haben wir uns auf die Jagd nach Monstern und der immer besseren Ausrüstung gemacht und unsere Erfahrungen in einem Test-Tagebuch festgehalten.

© Blizzard / Activision Blizzard

Düsterbunt oder kunterbunt?

Für viele ist sie die Grundlage zu vehement geführten Diskussionen: Die Kulisse. Sie sei zu bunt und nicht düster genug lauten die Vorwürfe meistens. Dem kann ich mich nur eingeschränkt anschließen. Ja: Sie erinnert mit ihren Texturen und dem grundsätzlichen

Der „Düsternisgrad“ der Kulisse regt zu Diskussionen an, stimmungsvoll sind die Abschnitte in jedem Fall. © 4P/Screenshot

Design gelegentlich an das WarCraft-Universum aus gleichem Hause – und damit meine ich nicht ausschließlich das Online-Rollenspiel.

Aber sie ist auch weiterhin in der Serie verwurzelt und strahlt trotz kräftigerer Farben nach wie vor eine düstere Atmosphäre aus. Wenn man durch Gewölbe wandert, durch die Nebelschwaben wabern und deren Wände vom rötlichen Schein glühender Kohlen und brennender Feuer eingefärbt werden, kommt man nicht umhin, von Zeit zu Zeit stehenzubleiben und die Atmosphäre visuell in sich aufzusaugen.

Wobei ich auch an anderen Orten kurz angehalten habe, um das Ambiente zu genießen. Dabei ist es egal, ob man durch Wälder streift, von Nebelschwaden durchzogene Sümpfe durchquert oder den heißen Wüstensand unter seinen Füßen spürt: Überall kann man viele Kleinigkeiten entdecken. Hier schweben Glühwürmchen durch die Nacht, dort laufen Skorpione (und lassen sich mit einem herzhaften „krick“ zerstampfen). Ein kleines Aha-Erlebnis schließlich hatte ich in der Wüste. Dort waren es jedoch nicht die Sandstürme, die über den Bildschirm ziehen, sondern vielmehr die bedrohliche dunkle Windhose, die geschmeidig animiert über die Dünen huschte – schick!

Wobei Blizzard auch hinsichtlich Gegnerdesign und Animationen bislang nur wenig Grund zur Klage gibt: Die Gegnervielfalt ist angenehm hoch, die Effekte sind durch die Bank sehenswert und die Bewegungen geschmeidig.

Wohin des Wegs?

Die gerenderten Zwischensequenzen sorgen für ein Höchstmaß an Atmosphäre.
Die gerenderten Zwischensequenzen sorgen für ein Höchstmaß an Atmosphäre. © 4P/Screenshot

Auf dem Pfad zur Wertungsfindung hat mich Diablo 3 mittlerweile etwas besänftigt. Ich bin zwar noch nicht in Award-Euphorie jeglicher Art verfallen, doch ich habe viel Spaß mit der Monster-Schnetzelei und Gegenstands-Schnitzeljagd. Die grundsätzlichen Vorbehalte hinsichtlich der Figurenentwicklung bleiben, werden aber durch die stetig steigende Atmosphäre und den (immer noch nicht stark genug) steigenden Schwierigkeitsgrad abgemildert.

In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die Spannungskurve weiter nach oben geht, die Kulisse ihren guten Eindruck bestätigt und ob die Teufelsjagd schließlich vielleicht sogar Kurs auf Regionen jenseits des „Gut“-Bereiches nehmen kann.

Kommentare

2220 Kommentare

  1. Jo, wobei bei einem jetzigen Test eine andere Wertung da stehen würde. Das Spiel entwickelt sich definitiv weiter und das in eine sehr gute Richtung. Es is zwar immer noch weit davon entfernt "perfekt" zu sein, aber das Monster Power System + den gesteigerten Lootchancen (Legendaries droppen jetzt ja regelmäßig, genauso wie Pläne fürs Schmieden etc) boosten die Motivation enorm. Mal schauen wie sich das Spiel bis 1.1 entwickelt.
    Mir macht D3 wirklich wieder richtig Spaß.

  2. Da stimme ich dir zu, wobei es auch lustig ist. Laut Jay Wilson ist das Lootsystem, wie es in D3 funktioniert, genau dasselbe wie in D2.
    Das Problem ist nur, dass es keine fixen Stats auf den Items gibt und zu viele Statmöglichkeiten vorhanden sind. Wer hat noch nicht ein Item gehabt, welches keines der Mainstats hatte(Str, Vit, Dex, Int)?
    Das ist halt das Problem, wenn man uniforme Rüstungen hat, die nicht auf Klassen beschränkt sind. Es kann alles auf allem für jeden droppen und ich finde, dass genau hier das Problem liegt.
    Die wahrscheinlichkeit für schlechten Loot wird damit ins unermessliche gesteigert. Man kann die Qualität zwar mit MF verbessern (300MF machen einen Unterschied, es droppen auch sehr viel mehr Legendaries! Kann ich aus eigener Erfahrung sagen), aber bringt einem ja auch nix, wenn dann nur Items droppen, die für andere Klassen interessant sind.
    Das dürfte aber auch schwer zu ändern sein. Das ganze Itemsystem müsste geändert werden und das sehe ich nicht vor dem Release eines Add-ons. :/
    Hier war Blizz wohl ein wenig zu optimistisch was das System angeht. Das sah auf dem Papier sicherlich super aus, im Endeffekt ist es aber eher frustrierend. Wobei ich mich jetzt nicht sooo beschweren kann, ich habe bisher immer 1-2 gute Items pro "kompletten Akt run" (~1 Stunde) bekommen. Natürlich mit über 300MF. Ich bin dafür aber auch gezwungen Akt 1 zu farmen, mein MF gear schafft kein Akt 2+ und ich bin zu Faul vor jedem Mob das MF gear zu wechseln. lol
    Übrigens ein sehr guter Thread zu dem Thema:
    http://www.diablofans.com/topic/57939-o ... l-insight/

  3. Mir ging es jetzt nur rein um den Vergleich der Drop´s zwischen D2 und D3.
    Sehr viele Leute scheinen ja mit der Drop-Chance bzw. Qualität in D2 LoD zufrieden gewesen zu sein.
    Anstatt dieses System beizubehalten oder zu verfeinern, wurde es verschlechtert und wird nun auf Drängen der Comm nach und nach zurechtgepatcht. So etwas hätte nicht sein müssen.
    Was Bug´s und Balancing angeht, so gebe ich dir vollkommen recht.

  4. Nein, aber es war abzusehen, dass es viele Patches geben wird. Mir kann keiner, der etwas erfahreneren Spieler erzählen, er hätte nicht damit gerechnet, dass irgendwas am Spiel kaputt sein wird.
    Mir kann keiner erzählen, er hätte gedacht, dass Spiel wäre komplett Bugfrei und perfekt ausbalanciert.
    Das ist einfach naiv. Es geht da noch nicht einmal darum, dass Blizz Lernresistent ist. Es gibt in diesem Fall einfach zu viele Variablen die berücksichtigt werden müssen und die ERST dann auffallen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Erst dann, wenn mehr als nur 20 Tester das Spiel spielen.
    Ich habe bisher noch kein MMO gespielt, wo das nach Release nicht der Fall war.
    Und nein, damit will ich diesen Umstand nicht schön reden. Ich finde sowas auch nicht prickelnd, aber ich bin realistisch genug um mir solche Sachen schon vor Release denken zu können. Deshalb gilt nach wie vor die Faustregel: Spiele nie am Launchtag kaufen, wenn man nicht Frustresistent ist.
    Gilt vor allem für PC Spiele.

  5. Lumilicious hat geschrieben: Das Droprate Argument ist an den Haaren herbei gezogen, da es genauso scheiße ist, wie in D2.
    Es brauch halt noch ein paar Patches, oder vielleicht ein Add-on (so wie damals LoD für Diablo 2... Diablo 2 war auch nicht DAS Spiel als es raus gekommen ist...) bis es da ist, wo wir alle es gern haben wollen.
    ... Es ist also okay, wenn ich ein fertiges Spiel zum Vollpreis kaufe, welches erst über die nächsten Monate hinweg gepatcht werden muss, um die selben Macken zu beheben die der 10 Jahre alte Vorgänger schon hatte? Was ist das? Lernresistenz bei Blizz?
    Das Argument das D2 in Vanilla nicht der Bringer war, macht es für den Nachfolger nicht gerade besser...

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