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Donkey Kong Country: Tropical Freeze (Plattformer) – Affenbande gegen tierische Wikinger

Nach dem erfolgreichen Comeback auf der Wii und dem etwas
verweichlichten Abstecher auf dem 3DS beehrt die Affenbande mit Donkey
Kong: Tropical Freeze nach dem Auftritt auf Wii U jetzt endlich auch Switch. Das Fell sitzt, die Bananen
warten und im Kampf gegen tierische Wikinger-Schergen fahren Nintendo
und die Retro Studios alles auf, was ein exzellentes Jump’n’Run
auszeichnet!

© Retro Studios / Nintendo

Ohrwurm-Garantie

Apropos: Der fantastische Soundtrack trägt neben den witzigen Soundeffekten ebenfalls seinen Teil zur Faszination bei! Die Melodien erstrecken sich über locker-flockige Jazz-Arrangements über rhythmische Percussion-Einlagen bis hin zu atmosphärischen Klängen, die z.T. für eine wohlige Gänsehaut sorgen. Als bei meiner Ankunft in der Savanne plötzlich fröhlicher Gesang aus den Lautsprechern drang, dachte ich, plötzlich in Disneys König der Löwen gelandet zu sein – die

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Die Bosskämpfe sind der Hammer! © 4P/Screenshot

Musikbegleitung ist der Wahnsinn und passt sich manchmal sogar interaktiv mit nahtlosen Übergängen der Szenerie an. Zwar werden teilweise bekannte Themen aus den alten Stücken aufgegriffen, doch bekommen auch sie durch die neuen Arrangements einen frischen Anstrich mit Retro-Flair. Kurzum: Das liebevolle Artdesign und der fantastische Soundtrack ergänzen sich grandios und machen Tropical Freeze zu einem audiovisuellen Erlebnis, das auf Switch zudem technisch noch leicht aufgebohrt wurde. Lief das Spiel auf der Wii U noch mit einer nativen Auflösung von 720p und wurde anschließend hochskaliert, ermöglicht die Nachfolge-Konsole eine native Darstellung in 1080p beim Spielen am TV, was in schärferen Texturen resultiert. Im Handheld-Betrieb muss man sich zwar mit 648p begnügen, doch fällt dies aufgrund des kleineren Bildschirms kaum ins Gewicht. Egal ob mobil oder stationär: Mit einer Bildrate von 60fps ist die Darstellung in beiden Modi traumhaft flüssig und Einbrüche beschränken sich wie schon auf der Wii U meist nur auf den Ladebildschirmen, die bei der Switch das Geschehen etwas kürzer unterbrechen als damals.


Übermächtiger Funky Kong

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„Yeah, wir haben einen Award gewonnen!“ © 4P/Screenshot

Auf der einen Seite ist es sicher schön zu sehen, dass Nintendo hinsichtlich Anspruch und Design auf klassische Tugenden setzt und alles auffährt, was man sich von einem herausragenden Jump’n’Run wünscht. Trotzdem kann und muss man den Entwicklern ankreiden, dass sie sich insgesamt zu sehr auf Bewährtes verlassen. Nintendo neigt in jüngerer Vergangenheit zudem dazu, es hinsichtlich der Zugänglichkeit etwas zu übertreiben. Funky Kong, der sich in der Switch-Umsetzung jetzt ebenfalls als spielbare Figur zu der Affenband gesellt, ist ein weiteres Kapitel in der Geschichte „Wie sorgen wir dafür, dass selbst grobmotoriste Controller-Künstler das Spiel meistern können?“.

Keine Frage: Funky Kong ist eine coole Socke, wenn er lässig auf seinem Surfbrett durch die Abschnitte fegt und ihm dabei auch tödliche Stacheln nichts anhaben können. Und falls es doch mal irgendwo weh tut, kann er es aufgrund seiner fünf Lebensherzen sicher verschmerzen, während alle anderen Figuren mit maximal zwei auskommen müssen. Doch damit nicht genug: Der Surfer vereint quasi alle Fähigkeiten der übrigen Begleiter. Er beherrscht sowohl den Doppelsprung als auch die Fähigkeit, durch die Luft zu schweben. Darüber hinaus kann er unendlich viele Surfer-Rollen ausführen und hat beim Tauchen auch keine Probleme mit Sauerstoffmangel. Mit Funky Kong hat Nintendo quasi einen Superhelden innerhalb der Affenbande verschaffen und dadurch gleichzeitig den spielerischen Anspruch massiv gesenkt. Und zwar so sehr, dass die Motivation darunter leiden kann, wenn man durch die Level spazieren kann. Ich hätte es deutlich besser gefunden, wenn man erst nach mehreren gescheiterten Versuchen Zugriff auf hilfreiche Fähigkeiten bekommen hätte, um die entsprechenden Stellen zu meistern.

Ja: Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist die Plattform-Action schon ganz schön knackig und man beendet manche späteren Level auch mal mit 30 Leben weniger auf dem Konto. Aber man wird eigentlich so dermaßen mit Münzen überhäuft, dass man sich in Funkys Shop immer wieder Items vom Extraleben über Sturzrettungen bis zu zusätzlichen Lebenherz kaufen könnte, die den Schwierigkeitsgrad bereits deutlich entschärfen. So sehr ich mich auch darüber freue, dass Funky Kong endlich als spielbare Figur in der Switch-Umsetzung auftaucht: Nötig gewesen wäre er nicht – zumindest nicht in dieser übermächtigen Form.  

Kommentare

145 Kommentare

  1. Geht mir genau so.
    Spiele es täglich auf dem Arbeitsweg jeweils eine gute halbe Stunde, ist für mich die perfekte Dosis.
    Was ich am meisten daran mag ist, dass es sich, obwohl es durchaus flott zur Sache geht, direkt entschleunigt anfühlt. Das Spiel hetzt mich nicht - sozusagen das Gegenteil von dem, was (das ebenso geniale) Rayman Legends macht.

  2. Perfektes Game für die Switch!
    Sehr gut in kleinen Häppchen zu genießen bei perfekter Performance und Steuerung.
    Knackig, aber fair. So sieht ein poliertes Spiel aus. Ich hatte es auf der WiiU ausgelassen und jetzt den hohen Preis bezahlt. Was soll ich sagen, das Spiel ist es absolut wert.

  3. Wo bleibt der Naruto Trilogy Test? *kopschuettel sorry ist nun der 3.Thread*
    Nachdem du jetzt drei Threads mit deinem Anliegen beehrt und nebenbei noch über andere Tests gestänkert hast, obwohl wir sogar einen Termin-Thread haben, in dem wir gerne Fragen beantworten, machst du mal Pause. Jörg.

  4. @Astorek86
    Auch der schwarze/normale wurde mittlerweile gefixt. Woran man das erkennen kann, kann ich dir aber leider nicht sagen. War auch für mich der Grund mit einem Kauf erstmal abzuwarten...

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