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Dragon Quest Builders (Rollenspiel) – Bauklotz-Rollenspiel in Alefgard

Die Dragon-Quest-Serie scheint vielseitig erweiterbar. Wie z.B. im Herbst 2016, als mit Dragon Quest Builders auf PlayStation 4 ein weiteres überraschendes Kapitel aufgeschlagen wurde. Jetzt können auch die Switch-Spieler in das Action-Rollenspiel mit Rohstoff- sowie Bauaspekten à la MineCraft abtauchen. Ob auf Nintendos Hybrid-System der gleiche Spaß zu erwarten ist wie auf PS4, verraten wir im Test.

© Square Enix / Square Enix

Die Welt ist mein unsortierter Baumarkt

Da man nicht nur auf seinen Gesundheitszustand, sondern auch auf seinen Hunger achten muss, ist es zudem ratsam, immer Heilsalben, Brote, Salate oder sonstige Nahrungsmittel dabei zu haben, die man in der Rezepte-Liste abrufen kann. Diese bleibt trotz ihres stattlichen Umfangs im späten Spielverlauf sehr übersichtlich. Ein kleines Manko in der Benutzerführung: Es ist schade, dass man nur entweder ein Exemplar pro Arbeitsgang oder alle zur Verfügung stehenden Rohstoffe auf einmal verarbeiten kann, um das Maximum an möglichen Endgegenständen herauszuholen. Wenn ich für die Weiterverarbeitung aber z.B. zehn Kupferbarren benötige, muss ich entweder zehn Mal den Knopf drücken und kurz warten oder aber meinen gesamten Kupfervorrat umwandeln und den Überschuss in die Lagerkiste bringen. Da das Basisinventar alsbald schnell gefüllt ist, begrüßt man die früh zur Verfügung stehende große Lagertruhe, zu der die Roh- oder weiterverarbeitete Stoffe per Teleport verschickt werden, wenn man keinen Platz mehr hat.

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Die Rezepte sind übersichtlich angeordnet und lassen nur eine „Baue X mal“-Option vermissen. Man kann es nur ein Mal pro Knopfdruck herstellen oder so oft, wie die Rohstoffe ausreichen. © 4P/Screenshot

Dennoch ist die Benutzerführung in diesem Bereich sehr veraltet und hätte über ein Jahr nach der PS4-Variante durchaus optimiert werden können. Platz ist zwar genug vorhanden bzw. kann durch den Bau weiterer Truhen quasi auf „unendlich“ gestellt werden. Doch die Sortierung und der Austausch mit dem eingeschränkten Inventar, das der Baumeister mit sich führt, ist unnötig kompliziert und fordert viel Eigeninitiative vom Spieler. Wer wie ich innerhalb von Spielen an einer Sortier-Zwangsstörung leidet (ich musste in Skyrim alle Bücher sammeln und sauber in Regalen stapeln und habe auch in Fallout 3 einen Schrank gehabt, in dem ich nur die wertlosen verbrannten Bücher abgelegt habe), wird hier halbwegs wahnsinnig. Rohstoffe werden wahllos neben weiter verarbeiteten Produkten eingelagert, die wiederum inmitten von Endprodukten verstaut sein können. Wenn man jetzt für den Bau von Zimmern oder Gebäuden dieses oder jenes sucht, kann man lange beschäftigt sein. Es sei denn, man baut entsprechende Truhen, in denen man alles selber sortiert. Doch auch dann bleibt das grundsätzliche Problem, dass man immer wieder regulierend eingreifen muss. Immerhin: Die sich abnutzenden Waffen werden unabhängig von den Standard-Plätzen, die man für Baustoffe und Mobiliar nutzt, aufbewahrt und eingesetzt. Auf eine Berührungssteuerung im mobilen Betrieb wird bei der Lagerverwaltung übrigens verzichtet. Ein „Drag&Drop“ ist nicht möglich.

Dragon Quest Lego

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Verschiedene Umgebungen mit besseren und seltenen Rohstoffe locken zum Erforschen. © 4P/Screenshot

Auch bei der visuellen Umsetzung gibt es hier und da kleine Probleme. Damit meine ich aber nicht die generelle Ausrichtung des Artdesigns, die mit ihren MineCraft’schen Blöcken einerseits und den „normalen“ Figuren eine anfangs gewöhnungsbedürftige, aber gut funktionierende Mischung anbietet. Sowohl die großen Abschnitte als auch die einzelnen Kapitel überzeugen mit abwechslungsreichen Landstrichen mit Gebirgen, dicht bewachsenen Wäldern, eisigen Zonen oder Wüsten. Doch die Kameraführung kann ab und an für Verwirrung sorgen. Im Bestfall wird die Figur hinter den Sicht verdeckenden Hindernissen wie Bäumen als Silhouette abgebildet. Das ist bei Kämpfen zwar auch nicht optimal, aber man weiß trotzdem im Großen und Ganzen, wo man ist und in welcher Relation man zur Karte oder anderen Figuren steht.

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In engen Tunneln kann die Kamera aus dem Ruder geraten, so dass die Übersicht vollkommen verloren geht. © 4P/Screenshot

Bei manchen Höhlen oder wenn es im Allgemeinen sehr eng zugeht, wechselt die Perspektive allerdings in eine Egosicht. Und ab diesem Moment ist Vorsicht angesagt. Denn wenn man hier nicht verteufelt aufpasst und ggf. sogar weiter munter Rohstoffe abbaut, kann sich schnell verlaufen. Natürlich kann man sich in diesen Momenten spätestens dadurch helfen, dass man mit dem abgebauten Material eine Treppe nach oben errichtet und sich so schließlich freischaufelt. Doch wer nach dem plötzlichen Perspektivenwechsel den Weg nach draußen finden möchte, ohne die gesamte Umgebung zu zerlegen, braucht etwas Geduld und einen guten Orientierungssinn. Zudem hat die Switch-Version mit etwas mehr Kantenbildung zu kämpfen als seinerzeit die PS4-Schwester. Diese Treppchen fallen unterwegs weniger auf als im gedockten Zustand, sind aber hier wie da nicht so störend, dass sie den Unterhaltungswert mindern würden.

Kommentare

13 Kommentare

  1. Ultima89 hat geschrieben: 09.02.2018 14:37
    monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Zumindest verpasst man nichts.
    Das...
    monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Habe es auch auf der PS4 gespeilt. Nach ca. 4 Stunden war schluss.
    ...kannst du nach dieser Spielzeit nicht beurteilen. Außer für dich selbst. Objektiv betrachtet hat DQB das Potential zum Minecraft-Killer. Als eines der wenigen, wenn nicht sogar als einziges Spiel.
    Todesglubsch hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Das eine noch ganz "klassisch", die anderen dann auf erhöhten Plattformen mit Dächern und so. Dann waren auch die Gegnerangriffe kein Problem mehr.
    Das ist einer der Hauptkritikpunkte. Die Gegner waren eher nervig als gefährlich. Hauptsächlich die Geister nachts, die dich überall hin verfolgt haben, aber noch nicht mal was gedroppt haben, wenn du die gekillt hast. Ich hoffe, das ändern die Macher.
    Aber so wirklich glaube ich nicht dran.
    Doch schon. Ich habe einfach nicht mehr die Zeit, Spiele die mir am Anfang schon keinen Spaß machen, so lange zu spielen, bis sich der Spaß eventuell einstellt. Das Gesamtpaket mag ja stimmen, für mich persönlich ist es aber nicht ausreichend.
    Natürlich sollte dies jeder selber beurteilen.
    Will da keine Meinung machen.

  2. Minecraft und Dragon Quest, mag beides, tolle Kombi... dachte ich zumindest. Hatte es mir für die PS4 geholt, aber recht schnell die Lust verloren. Hatte mich irgendwie 0 gefesselt. Dann lieber ne Runde Minecraft und danch irgendein DQ spielen. Mal sehen wie Teil 2 wird.

  3. monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Zumindest verpasst man nichts.
    Das...
    monthy19 hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Habe es auch auf der PS4 gespeilt. Nach ca. 4 Stunden war schluss.
    ...kannst du nach dieser Spielzeit nicht beurteilen. Außer für dich selbst. Objektiv betrachtet hat DQB das Potential zum Minecraft-Killer. Als eines der wenigen, wenn nicht sogar als einziges Spiel.
    Todesglubsch hat geschrieben: 09.02.2018 06:36 Das eine noch ganz "klassisch", die anderen dann auf erhöhten Plattformen mit Dächern und so. Dann waren auch die Gegnerangriffe kein Problem mehr.
    Das ist einer der Hauptkritikpunkte. Die Gegner waren eher nervig als gefährlich. Hauptsächlich die Geister nachts, die dich überall hin verfolgt haben, aber noch nicht mal was gedroppt haben, wenn du die gekillt hast. Ich hoffe, das ändern die Macher.
    Aber so wirklich glaube ich nicht dran.

  4. Habe es auch auf der PS4 gespeilt. Nach ca. 4 Stunden war schluss.
    Irgend wie hat es nie eine Sogwirkung entfalten können.
    Die Grafik und die Idee ist nett, aber man muss es nicht unbedingt spielen.
    Zumindest verpasst man nichts.

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