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Earth 2160 (Taktik & Strategie) – Earth 2160

Ist Earth 2160 der erste Strategie-Kracher des Jahres? Schon in unserer Vorschau hinterließ das Spiel der polnischen Reality Pump Studios einen sehr guten Eindruck. Neben der hervorragenden Kulisse konnte vor allem der Umfang begeistern: Vier Völker mit komplexen Technologiebäumen warten in epischen Kampagnen auf ihren Meister. Dazu gibt’s innovative Rollenspielelemente und physikalischen Realismus. Alle Vorzeichen deuten auf ein futuristisches Epos der Extraklasse. Bestätigt der Test die Euphorie?

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Kolossale Kulisse

Die Kampagne ist spannend, die Dialoge sind gut und es ist Leben in der Bude. Aber wie sieht es auf dem Schlachtfeld aus? Fantastisch. Dass die Kulisse rockt, liegt an der leistungsstarken PBC-Engine: Sandstürme rauben euch die Sicht und fließende Tag- und Nachtwechsel tauchen die Landschaft mal in gleißend helle, mal in schattig kühle Farben. Ihr könnt sogar

Ein Koloss vor der Landung: Earth 2160 wurde nicht nur gigantisch verpackt, sondern bietet auch massig Spiel fürs Geld.

mit einer Einheit in die Ego-Perspektive wechseln, um die Umgebung hautnah zu erkunden. Es gibt sowohl natürlichen Dunst als auch eine Art Elektrosmog, der den Nebel des Krieges darstellt. Und die Echtzeitschatten wandern mit dem Sonnenstand um Objekte herum. Wenn dann erst Laser und Raketen loslegen, gibt’s eine silvesterreife Partikelparty mit sternförmigen Rauchfontänen; selbst Einschusslöcher und Staub sind nach Kämpfen auf euren Fahrzeugen zu sehen – klasse!

Earth 2160 schlägt Perimeter <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1879′)“>

und Ground Control 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3759′)“>
in Sachen Landschaft, Gebäude und Explosionen um Längen. Es gibt zwar kein spektakuläres Nahkampffest à la Warhammer 40.000: Dawn of War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4841′)“>
, aber darauf ist Earth 2160 auch nicht ausgelegt. Dafür sehen die Bewegungen der organischen Wesen wiederum fantastisch aus: Wenn eine vierbeinige Mantian Queen über den Sandboden krabbelt, kommt Freude auf. Überhaupt glänzt das Figurendesign mit eigenwilligen Ideen und bizarren Einfällen: Reparaturroboter schweben werkelnd über euren Türmen, Raketenwerfer gleiten auf Schienen die

Die PBC-Engine:

* eigens für Earth 2160 entwickelt
* Verschleißspuren an Fahrzeugen & Gebäuden
* Hollow-Lighting & Mesh-Morphing

Mauern entlang, Aliens kauern sich zur Verteidigung zusammen. Nur ab und zu hapert es an den Details: Die Kriechbewegungen der Soldaten könnten besser sein und ab und zu gibt es falsche Grafiken beim Schuss aus der Deckung: obwohl der Laser nach unten schießt, fällt oben ein Gegner um.

Aber das sind Peanuts, wenn man bedenkt, dass auch eine Physik-Engine zum Einsatz kommt: Ihr könnt z.B. eine Geröll-Lawine auslösen, indem ihr Felsen an einem Abhang so vorteilhaft anschießt, dass sie Richtung Tal und Feind donnern – auf dem Weg walzen sie alles nieder. Und das Schöne ist, dass Earth 2160 vor allem eine leistungsfähige Grafikkarte, aber nicht unbedingt einen ultraschnellen Prozessor benötigt. Ein Minimum liegt allerdings bei einer GeForce 3Ti, 1,5 Ghz samt 512 MB Ram. Das sollte bei runtergeschraubten Details auch für knackige Multiplayergefechte ausreichen, die ihr im LAN oder über das Earthnet inklusive Statistiken und Chatfunktion austragen könnt. Die vier Spieltypen „Gebäude zerstören“, „Gegnerischen Helden töten“, „Friedfertiger Beginn“ und „Onkel Sam“ bieten genug Variation – in letzterem Modus habt ihr nur begrenzt Rohstoffe zur Verfügung.

Komfortable Truppenverwaltung

Earth 2160 bleibt seinen Vorgängern treu und serviert euch sowohl einen umfangreichen Aufbauteil samt Rohstoffsuche als auch Forschung und Kampf. Und bei der Vorbereitung dazu fällt sofort der innovative Komfort ins Auge: Ihr könnt nämlich schon in der Bauphase bestimmen, zu welcher Gruppe der kommende Panzer gehören soll und ihn anweisen, direkt dorthin zu fahren – ideal, wenn es an der Front brennt und der Nachschub schnell kommen soll. Noch effektiver sind ganze Baupakete aus verschiedenen Truppentypen, denn dann braucht ihr später nicht manuell dafür zu sorgen, dass es einen harmonischen Ausgleich zwischen den Waffengattungen gibt: Infanterie, Luftabwehrwagen, Panzer und Flieger sind sofort in einem Team. Lobenswert ist auch, dass eure Truppen Erfahrung in mehreren Rangstufen gewinnen und so deutlich besser attackieren oder mehr einstecken. Knapp ein Dutzend Veteranen werden in die nächste Mission übernommen – allerdings könnt ihr sie euch nicht selbst aussuchen.

Zeit für’s Waffenstudium? Das ist nur einer von drei ausgefeilten Technologiebäumen.

Auch die Erforschung neuer Technologien geht bequem von der Hand: Wenn ihr unbedingt den schweren Kampf-Mech Jaguar entwickeln wollt, reicht ein Klick auf ihn und alle nötigen Forschungen werden automatisch auf lange Sicht durchgeführt – auch wenn ihr erst in der Startphase seid.

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und bietet euch bei der Fülle an Informationen immer hilfreiche Mausover-Texte, die die Waffensysteme kurz und knackig erklären. Zudem sorgen die vielen kleinen Icons für Durchblick, denn sie zeigen euch sofort an, ob euer Gefährt nur gegen Luft- oder auch gegen Bodenziele einsetzbar ist.

Raketen, Säure & Laser

Das Waffen- und Einheitenangebot ist ein Traum für Tüftler. Ihr könnt dank des modularen Bausystems z.B. ganz eigene Fahrzeuge oder Flieger kreieren: Ihr wählt das erforschte Chassis aus und habt danach Zugriff auf diverse Antriebe, Panzerungen, Waffen und Zubehör. Ihr könnt aus einem Laser spuckenden Buggy in null Komma nichts z.B. einen schnellen Raketenwerfer inklusive Schutzschild basteln. Oder aus einem reinen Bomber einen Kampfjet zaubern. Eure neuen Fahrzeuge könnt ihr nicht nur benennen, sondern umgehend im Produktionsfenster unter die Lupe nehmen, denn mit jedem Bauteil ändert sich natürlich auch das Aussehen.

Möglich wird der Umbau natürlich erst bei ausreichend Forschung. Der ausgefeilte Technologiebaum ist vielleicht die größte Stärke von Earth 2160, denn er lädt immer wieder zum Experimentieren ein. Die vielen Waffensysteme sorgen dafür, dass es auf dem Schlachtfeld nie zu langweiliger Statik kommt: Wenn euer Gegner plötzlich einen Abwehrlaser für seine Flieger erforscht, der eure Boden-Luft-Raketen pulverisiert, müsst ihr schnell eine alternative Waffe für eure Türme erforschen. Oder helfen vielleicht Ionenblaster? Oder ätzende Chemie? Die Möglichkeiten sind so enorm, dass sich selbst die Gefechte mit gleichen Parteien selten ähneln.
     

Kommentare

82 Kommentare

  1. sorry für OT aber
    Wenn ein Spiel das im MP soviel bietet wie ArmA II wegen des schlechten SP'S komplett herunter gewertet wird, dann kann man eigentlich nicht wirklich verstehen, wieso hier ein MP der online scheinbar noch nicht wirklich ausgereift war aber im LAN halwegs gut spielbar war als er erschien, mit 90 % bewertet wird.
    Lieber Jörg soll ich dir mal ne Liste machen wo wir dasselbe wie du mit Sci Fi RTS mit (R)eal(T)ime(M)ilitary(S)imulation betreiben, was ArmA II alles neues bot und welche MP Möglichkeiten alleine durch den Editor dazukamen.
    Ist zwar eigentlich unfair ein spiel das so lange her ist für eine retourkutsche zu missbrauchen. aber ich hoffe du verstehst diesen kleinen Einwurf, denn ich bemerke diese scheinbar fehlgeleitete Subjektiität in letzter zeit öfters.
    Ist nicht bös gemeint aber man sollte ein Spiel immer nach allen in dem Genre verfügbaren Genregrössen messen und sich nicht neue Genremerkmale einfallen lassen. Meistens sind es die natürlichen und von den meisten Spielern gewollten Features, in einem Spiel wie ArmA II such ich bspw keine schnelle balleraction, sowas mit CoD zu vergleichen ist für mich sowas wie Äpfel und Birnen vergleichen. Aber bei Strategiespielen sind wahrscheinlich andere Features welche die Spieler zum Kauf animieren.

  2. 90% für earth 2160? ich hab erst kurz vorher den testbericht zu rome:total war gelesen und da stand 88% dann nexus:the jupiter incedent auch 90%
    ich muss ganz ehrlich sagen vergleicht man earth 2160 mit rome:total war verliert earth2160 zu 1000%. ja schön.. ist von einem deutschen. aber das spiel ist schund. sowas sollte lowbudget verkauft werden. ich hab dafür knapp 50€ berappt und es nach 2tagen zockens bei ebay für 10€ verkauft bekommen (worüber ich froh bin).
    ich kann die bewertung einfach nicht verstehen.. ich hab earth2160 komplett auf high-grafik gezockt und es sah aus wie ein \'ne halb ausgereifte directx 7.0 anwendung.
    die synchronisation: schrott!
    die storyline: ich fand das schon nach der ersten mission irgendwie *gähn*
    der muliplayer/skirmish-modus: ich dachte mir zock ich den mal an wenn ich alle funktionen hab vielleicht ist es ganz lustig.. nada. immer noch dieses baukastenbasenprinzip. total einfallslos.
    ok innovativ ist das game ja. das wasser sieht ganz toll aus (naja!?), die raumkapseln die runterfliegen auch und die das gamehandling.. (ich hab 5 minuten gebraucht bis ich geplant hab dass der error nicht bei mir liegt sondern dass die maustasten invertiert wurden o_O)
    fazit: earth2160 ja schon. in 2 jahren vielleicht nach dem die leute mal arbeit investiert haben und \'ne vernünftige engine hinbekommen haben.
    gute nacht.
    PS: da wird man echt zu emule, etc getrieben wenn man solche halbgaren beta-versionen für 50€ (FÜNFZIG EURO - HUNDERT D-MARK) kauft..

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