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GoldenEye: Rogue Agent (Shooter) – GoldenEye: Rogue Agent

Weit und breit ist kein neuer Bond-Film in Sicht und Pierce Brosnan hat den Anzug und die Walther PPK an den Nagel gehängt. Und was macht man mit der starken Spiel-Lizenz? Ganz einfach: Man kehrt zu den Wurzeln zurück, bastelt einen Ego-Shooter, lässt James Bond außen vor und versucht, mit dem zugkräftigen Namen GoldenEye, der bei Spieleveteranen wohlige Schauer der Erinnerung über den Rücken rieseln lässt, Kohle zu machen. Doch wie gut ist 007, wenn man 007 abzieht?

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Dass man bei Rogue Agent das Bond-Universum von der bösen Seite kennen lernt, äußert sich in zwei Punkten, die jedoch durchaus etwas vom Spielspaß retten können. Zum einen könnt ihr Geiseln nehmen und sie als Schutzschild verwenden und zum anderen gibt es in den Abschnitten immer wieder Todesfallen, die aktiviert werden und eine ganze Gegnergruppe in den sicheren Tod reißen können. Ihr selber braucht jedoch kaum Angst haben, diesen Fallen zum Opfer zu fallen (haha, get it?). Denn die KI ist sich wohl nicht bewusst, wie man diese Schalter bedient.

Ihr kämpft als Böser gegen Böse: Und damit verfliegt der Story-Reiz des abtrünnigen Agenten schneller, als man 007 sagen kann. 

Wo wir gerade beim Thema „Böse“ sind: Ihr kämpft zwar für einen Bösewicht, doch eure Gegner sind keine MI6-Agenten sondern Schergen anderer Möchtegern-Weltbeherrscher. Und damit hat EA eine Riesenchance verschenkt, sich wirklich von anderen Shootern abzusetzen, in denen ihr auch gegen eine graue, böse Gegnermasse kämpft.

Und der Punkt „goldenes Auge“ ist ebenfalls nicht ausreichend genutzt worden. Die vier aktivierbaren Spezialfähigkeiten (darunter z.B. eine Art Röntgen-Sicht und ein Schutzschild), werden nur in den seltensten Fällen wirklich gefordert. So bleibt das Gefühl, die Entwickler hätten einen Namen und ein Gimmick zur Verfügung gehabt, aber keine Ahnung, wie man das Ganze effektiv ins Spiel einbauen kann…

Interessanter ist da schon das Dual-Waffen-System, das zwar auch nichts weltbewegend Neues mehr darstellt, aber mit seinen zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten durchaus für Abwechslung in der Action-Tristesse sorgen kann. Doch letzten Endes greift man zumeist sowieso auf die Waffenkombo zurück, die dem eigenen Spielertypus entspricht. Da sich nur wenige Gegner anfälliger gegen bestimmte Kombinationen zeigen, ist allerdings auch fast unerheblich, welche Waffen ihr nun mit euch führt.

Doch unter dem Strich bleibt ein schales Spielerlebnis zurück – und das, obwohl die Zutaten durchaus schmecken. Doch die Köche haben nicht verstanden, das Drei-Sterne-Menü zuzubereiten: Nichts passt wirklich zusammen, die Versatzstücke werden ohne Zusammenhang aneinander geklatscht und selbst das Dessert Mehrspieler-Modus ist weit entfernt davon, an glorreiche N64-GoldenEye-Zeiten anzuknüpfen: Auf PS2 und Cube ist sogar nur das Spiel am Vier-Spieler-Splitscreen möglich – einzig die Xbox-Fassung bietet Online-Duelle.

Viel Bumm, viel Krawumm, viel Action von der Stange.

Doch ich wage zu bezweifeln, dass sich angesichts der Konkurrenz irgendjemand die Mühe macht, ein Spiel aufzusetzen. Die Möglichkeiten der Konfiguration sind zwar umfangreich, doch als Spielmodi werden nur Standards geboten. Da scheint der Griff zu Halo 2 (auf PS2 Killzone, GameCube: TimeSplitters 2) sinnvoller.

Technisch ok

Gemäß ihrer Grundhardware liefern alle Fassungen eine gleichwertige Leistung ab, die mit den üblichen Texturhighlights auf der Xbox ihren mittelmäßigen Höhepunkt erreicht. Passable Animationen, nette Texturen, in Ordnung gehende Explosions- und Waffeneffekte: Wo man hinschaut, wird eine grundsolide Leistung abgeliefert. Doch wie schon im Gameplay beißen sich die Entwickler an dem Versuch fest, etwas Außergewöhnliches zu schaffen, bleiben aber im Durchschitts-Morast stecken.
Bei den Render-Videos liegt man mit den niedrig aufgelösten, aber dennoch gut geschnittenen Filmen sogar unter dem Standard – angesichts der guten Videos in Alles oder Nichts nicht nur in dieser Hinsicht ein klarer Rückschritt.

Die Akustik gibt sich ebenso bieder wie Gameplay und Optik: insgesamt stimmig, aber ohne jeglicher Highlights wird hier Standardkost abgeliefert, die es nicht schafft, sich auf eine Stufe mit der Konkurrenz stellen zu können.   

Kommentare

11 Kommentare

  1. Obwohl das Spiel an sich grottig ist, macht es Spaß... weiß jemand warum? Es ist besonders gut geeignet zum abreagieren... und mit Cheats ist es gleich doppelt so lustig. Dennoch, gute Wertung!
    Ui, 2 Jahre nach dem letzten Beitrag!

  2. FETT!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    ICH finds cool das 007 Dieded mal gleich am anfang stierbt! Und nicht der große mager ist der alle rettet !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. Ich hatte es mir ebenfalls ausgeliehen und nach nach maximal 3 Minuten, wanderte die DVD wieder in die Hülle. Ich hatte von dem Spiel weder etwas gehört, noch gesehen und war trotzdem sehr enttäuscht.
    Die Story ist noch ok denke ich, alles andere ist aber wirklich unterste Schublade, sorry.

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