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Indiana Jones und der Stab der Könige (Action-Adventure) – Indiana Jones und der Stab der Könige

Der Mann, der heißt wie ein Hund, meldet sich mal wieder zurück – nicht im Kino, dafür aber mit einem frischen Abenteuer, das seinerseits nichts mit einem Zelluloid-Ausflug zu tun hat. »Der Stab der König« war lange und für alle Plattformen in Entwicklung, im Laufe der Zeit wurden die PS3- und 360-Fassungen Opfer von Kürzungen. Wenden wir unser kritisches Auge also den verbleibenden Exemplaren zu, zuerst den Fassungen für PS2 und Wii.

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Technisch liefert Lucas Arts gute, wenn auch nicht überragende Arbeit ab: Indy und Co. sehen etwas grob gehauen aus, dafür sind die Levels ansehnlich designt und bemerkenswert effektreich – außerdem

Technisch ist das neue Spiel solide: Nicht überragend, aber auch nicht abstoßend.

läuft das Ganze meist wunderbar flüssig. Die per Systemeinstellung wählbare englische Sprachausgabe ist solide, auch wenn es schade ist, dass nicht Harrison Ford selbst seinem Alter Ego die Stimme verpasst hat. In der deutschen Version ist das anders, hier kommt der traditionelle Synchronsprecher zu Wort. Das ist aber auch das einzig Positive, das sich über die hiesige Fassung sagen lässt: Die Sprecher bewegen sich auf dem emotionalen Level eines Backsteins und die Übersetzung ist zum Teil schlampig – Schreibfehler wie »Gallerie« oder wortwörtliche Übersetzungen (wie »Stöcke und Steine«, das im Gegensatz zu seinem englischen Pendant »Sticks and Stones« nicht den geringsten Sinn ergibt) finden sich immer wieder.

Dem Atlantis sein Schicksal

Grundsätzlich gibt es auf Wii und PS2 das gleiche Spiel zu spielen, zwischen den Fassungen herrschen aber dennoch enorme Unterschiede. Das geht bei den bereits erwähnten Eingabeunterschieden los und hört bei den Extras noch lange nicht auf, denn der PS2-Version fehlen viele davon – wie die Koop-Levels, in denen zwei Spieler gleichzeitig an die Controller dürfen. Nicht dass man da viel verpassen würde: Z.B. als Henry und Indiana Jones gleichzeitig in einem Boot zu sitzen und einen Fluss runter zu rudern, wobei jeder Spieler ein Paddel kontrolliert, ist nicht gerade Spieldesign des neuen Jahrtausends – dennoch schade, dass das PS2-Spielern vorenthalten bleibt. Die PS2-Fassung ist auch technisch unterlegen; neben deutlichen Grafikfehlern ist hier auch das gehäufte Nachladen innerhalb der Levels auffällig. Und es gibt keine »Glory Moments«: Das sind kleine, jederzeit einsehbare Sonderaufgaben, für die es Extrapunkte gibt, die man in Boni investieren kann.

Indiana Jones and the Fate of Atlantis ist bis heute eines der besten Adventures aller Zeiten – und spielt sich auch auf Wii wunderbar, auch wenn die Umsetzung gelegentlich etwas lieblos wirkt.

Der wichtigste davon ist ebenfalls Wii-exklusiv: Das letzte große Indy-Abenteuer »Indiana Jones and the Fate of Atlantis« von 1992. Ein absoluter Klassiker, der auch heute noch genau so fesselt wie vor 17 Jahren und per Wiimote wunderbar spielbar ist. Allerdings wirkt die Umsetzung teilweise lieblos: Zwar kann man zwischen drei Grafikmodi umschalten, von denen aber keiner das Original-Format von 4:3 bietet – der moderne Indy nimmt  in jedem Fall etwas zu. Man kann vom Adventure aus nicht mehr zum Hauptspiel zurück, das geht nur, indem man das Spiel resettet oder ins Wii-Menü zurückkehrt. Es ist zwar super, dass hier die seltene »Talkie«-Version mit durchgehender englischer Sprachausgabe geliefert wird, aber die klingt dumpfer als beim Original – mal abgesehen davon, dass es keine Möglichkeit gibt, die Lautstärke von Sprachausgabe und Musik einzustellen. Der ärgerlichste Punkt ist allerdings, dass es keine Möglichkeit gibt, zwischen deutschen und englischen Texten zu wechseln: Zwar richtet sich auch Fate of Atlantis nach der Wii-Systemeinstellung, falls man es sich zwischendurch aber mal anders überlegt, darf man nicht wechseln – es sei denn, man ist aus irgendeinem Grund bereit, das Savegame löschen zu lassen und das Adventure von vorn zu beginnen! Ach ja, noch ein Hinweis an den übereifrigen Übersetzer: Fate of Atlantis hatte nie einen deutschen Untertitel – »Das Schicksal Atlantis’« klingt wirklich blöd.         

Kommentare

61 Kommentare

  1. Also wer Indy mag und Action Adventures wie früher (tomb Raider etc),sollte ruhig mal anspielen vorallem auch wegen "the fate of Atlantis" oder die outfits(Han Solo^^).Die wii steuerung is nich so schlimm wie im test erzählt wird macht sogar spassvorallem feuer anzumachen^^,und es gibt genug zu erspielen..also ich hab mein spass und ich würde 80% schon geben naja das ist meine meinung

  2. Ohhhhh man ich hatte mich voll auf ein weltklasse Next-Gen Game gefreut !!! Und jetzt haben sie irgendwie bei der Arbeit gefuscht und haben stadtdessen so ein "Zweitklasse"-Spiel rausgebracht :x

  3. Ja hast du.
    Um nochmal auf die Wertungsproblematik zurückzukommen:
    Mit 61% ist das Spiel eigentlich viel zu gut weggekommen (ich habe die PS2 Version mittlerweile bis zur Hälfte durch, un die Wii Version kann nicht soviel besser sein).
    Wenn man sich z.B. Tomb Raider Underworld ansieht, dass hier mit 60% bewertet wurde, kann mir niemand erzählen, dass die Wertung für diesen Unfallopfer von Spiel zu niedrig ist.
    Das ist nur eins der vielen Beispiele, warum bei 4players die Wertung im Prinzip egal und in den meisten Fällen sowieso nicht gerechtfertigt ist.

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