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Lair (Action-Adventure) – Lair

Was wären die Nibelungen ohne Fafnir? Was wäre der kleine Hobbit ohne Smaug? Drachen üben seit Jahrhunderten eine große Faszination aus. Trotzdem landen sie oftmals in kaum erträglichen Kitsch à la Dragonheart. Was hat Lair der Echsografie hinzufügen? Sony hat keine Kosten und Mühen gescheut, ein Fantasy-Epos zu inszenieren: Motion-Capturing, Hollywood-Orchester – alles dabei. Leider macht Sixaxis alles zunichte…

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Automatismen & Fixierungen

Einer der besseren Aufträge: Ihr müsst die Abwehrgeschütze in Form leuchtender Augen ausschalten und dann in die riesigen Mäuler fliegen, um im Inneren der Festung weiter zu kämpfen.

Wenn links, rechts, oben und unten die Post abgeht, hat man zu viel Mühe, seine Echse auf die richtige Bahn zu bringen. Aber Vorsicht: Es ist nicht so, dass die Steuerung eine einzige Katastrophe wäre. Man kann sich mit Geduld daran gewöhnen, man kann oft auch genau dahin fliegen, wo man will. Und immerhin sorgen Automatismen wie die Zielfixierung für etwas Orientierung. Allerdings ist sie weit entfernt vom wünschenswerten Komfort, weit weg von der Qualität eines Blazing Angels 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=11205′)“>

oder Warhawk <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7706′)“>
: Ich kann nicht durch Ziele schalten, also muss ich Glück haben und das richtige bei der Ausrichtung des Controllers erwischen, das dann weiß aufleuchtet – das kann gerade bei vielen Feinden in der Luft oder am Boden für Verwirrung sorgen, wenn ich laut Auftrag ein bestimmtes Ziel vernichten muss. Zwar hilft hier der Pfeil in der Minimap, aber der Weg dahin kann im wahrsten Sinne des Wortes zittrig und flattrig sein.

Hat man erstmal ein Ziel fixiert, das dann rot leuchtet, hat man mehrere Möglichkeiten: Wenn ich etwas im Visier habe, kann ich mich z.B. direkt wie ein Flugrammbock auf einen feindlichen Drachen stürzen. Oder ich speie Feuer aus der sicheren Distanz. Ersteres ist unheimlich effektiv, denn es führt zum sofortigen Tod des Gegners; Zweiteres sieht nicht mehr so klasse aus, ist aber ebenfalls nach zwei, drei Treffern tödlich. Besonders beeindruckend werden die Nahkämpfe inszeniert: Bevor es zum Austausch von Bissen und Hieben kommt, müsst ihr andere Echsen über Rammattacken in ein Gefecht

Vor allem die Ansichten aus der Distanz können sich sehen lassen. Es gibt monumentale Panormablicke und zerfurchte Landschaften.

verwickeln. Ist eine über euch, müsst ihr den Controller schnell hochziehen, ist eine weiter links, müsst ihr es zur Seite krachen lassen – hier sind druckvolle Bewegungen nötig, die etwas steif wirken und auf Dauer nerven können.

Die Fratze des Drachen

Habt ihr Erfolg, wird in den Nahkampf gezoomt – und hier sieht Lair verdammt gut aus, denn die wunderbar gestalteten Echsen fauchen euch aus kurzer Distanz ihre Wut ins Gesicht. Die Kamera zeigt herrliche Details von einzelnen Schuppen bis zu hin zu Krallen. Ab diesem Moment könnt ihr über die Buttons diverse Schlag- und Feuerattacken ausführen. Trotz der Möglichkeit des Ausweichens bzw. Blockens geht es aber weniger um Taktik als um Schnelligkeit.

Spannender wird es, wenn ihr auf dem Rücken eines anderen Drachen landet, um seinen Reiter mit dem Streitkolben oder am Ende sogar in einem Finishing-Move die Echse selbst zu töten. Hier verströmt Lair trotz guter Ansätze leider nur einen winzigen Bruchteil des monströsen Flairs von Shadow of the Colossus. Das Ganze wird hier sehr einfach über Kombos anstatt mit der taktischen Suche nach Schwachstellen dargestellt und man hat sich recht schnell an diese Szenen gewöhnt, denen einfach mehr monumentale Ruhe fehlt. Trotzdem ist es unterhaltsam, wenn man den feindlichen Reiter in die Tiefe stürzen sieht oder dem Drachen den Todesstoß versetzt.
     

Kommentare

76 Kommentare

  1. sourcOr hat geschrieben: 22.01.2018 14:53
    Nuracus hat geschrieben: 22.01.2018 13:20 Nun, selbst mit der ordentlichen Gamepad-Steuerung fand ich Lair recht unspielbar.
    Wieso das? War imo so gut spielbar wie Rogue Squadron. Hat nur eben stellenweise geruckelt wie Sau.
    Oah, das ist eine gute Frage. Habe es mir vor ein paar Jahren gebraucht geholt, weil ich sehr neugierig war, also weit nach allen Patches.
    Dass es geruckelt hat, daran erinnere ich mich noch, und dass es echt alles andere als schön war.
    Letzteres ist bei mir überhaupt kein Gamebreaker, ich spiele derzeit Mount & Blade wie ein verrückter auf der PS4, aber wenn das Spiel an sich keinen Spaß macht, dann fällt schlechte Grafik doppelt auf.
    Nagel mich nicht fest, ich glaube es ist bei mir daran gescheitert, dass Lait ein schlechtes Scheitern-Feedback hatte. Es ist einfach Jahre her und ich habe sicher nicht mehr als eine halbe Stunde reingesteckt, bevor ich entnervt aufgehört habe.

  2. Nuracus hat geschrieben: 22.01.2018 13:20 Nun, selbst mit der ordentlichen Gamepad-Steuerung fand ich Lair recht unspielbar.
    Wieso das? War imo so gut spielbar wie Rogue Squadron. Hat nur eben stellenweise geruckelt wie Sau.

  3. Matt Paprocki bei Polygon hat in einer Retrospektive noch einmal einen Blick zurück sowie hinter die Kulissen von Lair gewagt:
    https://www.polygon.com/features/2018/1 ... went-wrong
    Erwähnenswert ist vor allem folgende Passage:

    After the delay, Lair spent an extra year in development, launching on Sept. 4, 2007. While working on reviews, members of the games press began contacting the studio asking about a traditional control scheme. Eggebrecht recalls the frustrations.
    “The whole disaster could have been avoided. Within one day we had the patch ready because we only had to activate it. We begged Sony: ‘Don’t make the mistake. This is going to go terribly wrong. If every single publication right now is telling us they have to throw us under the bus and that this is terrible, please, do this.’ Sony said ‘no.’”
    [...]
    Following the media response, Sony’s marketing department took the unusual approach of sending out a full-color reviewer’s guide — after the reviews were published. The 21-page magazine-like guide covered basics, including controls, while featuring various production art images, screenshots and story explanations. Eggebrecht wrote a small paragraph on the opening page and in a large font included, “Open your mind and your hands for something very different!” Multiple sites outright mocked the reviewer’s guide and asked why Sony bothered.
    “That’s like when your weird uncle shows up to like your graduation party. We were so cringing about [the reviewer’s guide],” says Wilhelm.
    “[The reviewer’s guide] was in this whole quagmire of us trying to push the patch out whereas Sony marketing’s reaction to the whole thing was, ‘No, let’s not do it with a patch and admit that something is wrong. Let’s teach these folks how to really play it,’ which of course probably backfired 20 times over,” says Eggebrecht.
    Lair eventually received the analog control scheme via a post-launch patch, along with a smattering of free content, including additional dragons. However, that...

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