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Metal Gear Rising: Revengeance (Action-Adventure) – Metal Gear Rising: Revengeance

Vor etwa einem Jahr hat Platinum Games mit Metal Gear Rising Revengeance bewiesen, dass es auch möglich ist, rassige Action in dem von Hideo Kojima entworfenen Stealth-Universum zu inszenieren. Jetzt darf man auch am PC mit Raiden auf die Jagd gehen und in seiner emotionalen Vergangenheit wühlen. Macht das Schnetzeln hier ebenso viel Spaß wie auf Konsolen?

© Platinum Games / Kojima Productions / Konami

Ernste Themen

So gibt es z.B. eine plausible und serienkohärente Erklärung, wieso sich Raiden vier Jahre nach den Geschehnissen in Teil 4 wieder vom friedlichen Familienleben verabschiedet. Überhaupt spielt man viel mit Themen, die man entweder aus der „richtigen“ Metal Gear-Serie kennt oder die nahtlos in das Universum passen:

Die Bosskämpfe sind fordernd und bis auf eine Ausnahme fair inszeniert.
Die Bosskämpfe sind fordernd und bis auf eine Ausnahme fair inszeniert. © 4P/Screenshot

Es geht u.a. um Kindersoldaten, was Raiden wiederum mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und für ein paar interessante emotionale Szenen sorgt. Man beschäftigt sich mit Kriegswirtschaft, kompromissloser Gier, Sinn und Unsinn von Wissenschaft, Selbstbestimmung gegen Fremdbestimmung, Schuld, Sühne, Rache und nicht zuletzt gibt es ein paar zynische Seitenhiebe auf die Rolle der USA als „Weltsheriff“. Dass dabei Cyborgs und KI-Figuren mitunter menschlichere Züge tragen und lernfähiger sind als die haupthandelnden Menschen, kommt nicht von ungefähr und unterstreicht die kritischen Untertöne.

Dennoch gibt man sich dabei deutlich leichter verdaulich. Die Geschichte ist weniger verworren als z.B. MGS 4, muss aber auch nicht so viel aufarbeiten oder auflösen. Und man zeigt sich insgesamt humoristischer. Wobei man keine Schenkelklopfer befürchten muss, die die Serie und alles, was man damit assoziiert, ad absurdum führen würden. Stattdessen sorgen die Pointen und Einzeiler eher für ein befreiendes Lachen, um die innere Spannung nach einem Kampf aufzulösen oder ein Gegengewicht zu einer emotional „schweren“ Szene zu bilden. Dabei hat man sich bei Konami dazu entschlossen, bei der Lokalisierung nur die Texte ins Deutsche zu bringen, die Sprachausgabe bleibt Englisch. Und auch hier zeigt sich Revengeance konsequent: Raiden wird wieder von Quinton Flynn gesprochen, der dem bei Fans unterschiedlich aufgenommenen Cyborg bereits in MGS 2 und MGS 4 seine Stimme lieh. Überhaupt achtet man darauf, hinsichtlich Look&Feel viele Ansatzpunkte zu den bisherigen Metal Gear-Titeln zu schaffen.Das alarmierende „Pring“ bei Entdeckung kennt man, ebenso das trällernd-singende „Tri-Tri“ bei einem hereinkommenden  Codec-Gespräch oder die Inventar-Benutzerführung. Wobei man auf viele der überall in den Abschnitten verstreuten Hilfsmittel wie zielsuchende Raketen, Granaten, Kartons oder Metallfässer (zur Tarnung) auch hätte verzichten können. Es ergibt z.B. keinen Sinn, dass man fünf identische Kartons zur Verfügung hat, während es z.B. bei anderen Teilen der Originalserie mitunter eine Rolle gespielt hat, mit welchem Papp-Behälter man sich tarnt. Als kleine Verbeugung vor dem Quellmaterial ist dies dennoch ein liebenswertes Detail.

Kommentare

31 Kommentare

  1. Und wieder einmal wird ein Kultspiel zerstört... Ein hoch auf die heutige Zockergeneration die nur noch Action-Kombos Games stehen. Ein Rätsel/Verständnis wie schimmelndes Brot haben, sowie Tiefgründige Geschichten eher wie eine Pfütze verstehen. Resident Evil... MGS... RIP
    Als nächstes wird in Silent Hill wahrscheinlich mit Ultraharte STIEHL Kettensäge, Schild und Schwert sowie übernatürlichen Fähigkeiten, statt mit Taschenlampe und Radio bewaffnet, das Spiel verhunzt...
    Mit freundlichen Grüßen
    Corni

  2. generalTT hat geschrieben:ich persönlich finde mgr auch besser als bayonetta und den neuen DmC. raiden ist halt einfach ne coole sau!
    Frau. Nicht Sau :lol: Der hat lange Haare und High Heels. Erst mit dem Gray Fox Outfit wird langsam was kühles draus.

  3. Bezüglich des Tests, Abschnitt "Das kann doch nicht wahr sein"
    - ... schon Demon- oder Dark-Souls gespielt, im Newgame+ <3 ? Das klinkt hier als wäre der Enboss in Rising bockschwer. Er ist schon fordernd, besonders dank damaligen Difficulty-Patch der auch in der PC Version enthalten ist. So richtig interessant wird das Spiel im Allgemeinen aber erst auf sehr schwer. Revengeance ist dann wieder nur was für unsere talentierten Freunde aus dem fernen Osten, das ist Buttonsmashing pur...
    - Rising ist etwas für flinke Finger, und der letzte Endboss kann mit der richtigen Vorgehensweise, in der letzten Phase, sogar besiegt werden ohne das man selber Schaden nimmt. Ausserdem gibt es immerhin in jeder Phase einen Checkpoint. Es ist alles eine Frage des Reaktionsvermögens, der Spielefahrung mit dieser Art japanischem Spiel, und vielem mehr... der Faktor Spieler zählt ebenfalls dazu.
    PS: DER ENDBOSS IST DER GENIALSTE KAMPF VON ALLEN, lasst euch nicht abschrecken durch den Test. Der Kampf besteht aus mehreren Phasen die sich auch unterschiedlich spielen. Mal kämpft man regulär, mal ohne Waffe, mal mit einer "besondereren Waffe", oder auch dem Arm eines MG's, dann sind besondere Taktiken möglich um den Kampf drastisch zu verkürzen. Ausserdem bedarf es einer ordentlichen Portion an Reflexen um überhaupt zu überleben... bei letzterem sind jüngere Spieler im vorteil, ist einfach genetisch bedingt.
    Ich denke das Spiel ist einen Tick zu fernöstlich, schnell, reaktionsbedürftig für den Test-Redakteur... nicht persönlich nehmen :3

  4. scapegrace hat geschrieben:Also wirklich, man muss ja nicht von jedem Spiel verlangen das es besser als das eigene Lieblingsspiel ist.
    Bei Nischendasein, das solche Titel heutzutage pflegen, sollte man als echter Fan wirklich über jeden besseren Vertreter des Genres dankbar sein ... und MGR gehört definitiv dazu.
    (Und ja, W101 und Bayonetta halte ich für deutlich besser ... naund? ... MGR macht trotzdem mörder Spaß :D ... ...)

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