Das Material von Bing
Auf manchen Satellitendaten sieht man sogar noch Umrisse von Schiffen auf Kanälen oder auf Straßen festgehaltene Fahrzeuge über die generierte 3D-Fahrzeuge fahren, was ziemlich kurios aussieht. Zumal abrupte Farbwechsel bei den Bodentexturen keine Seltenheit sind. Hier zeigt das Ausgangsmaterial von Bing klare Verbesserungsmöglichkeiten. Außerdem neigt die KI gerne dazu, zu viele Bäume in die Landschaft zu pflanzen und hat schon Gebäude auf Straßen oder in Stadien platziert.
Ja, das ist Meckern auf hohem Niveau, denn noch nie sah eine Flugsimulation so gut aus, aber diese Defizite sollte man kennen, um einer Enttäuschung vorzubeugen, wenn der eigene Ort nicht so realistisch aussieht, sondern dem Vorbild nur ähnlich ist. Zumal solche Fehler schneller ins Auge fallen, weil ein Großteil der Welt extrem beeindruckend aussieht.
Einige ikonische Städte, beliebte Ziele und Sehenswürdigkeiten wurden ergänzend via Fotogrammetrie aufgenommen und realisiert oder mit eigenhändigen 3D-Modellen ergänzt. Des Weiteren werden Drittanbieter auf dem integrierten Ingame-Marktplatz eigene 3D-Pakete anbieten, welche die Städte realistischer machen werden. Aktuell kann man z.B. eine bessere Version von London für knapp acht Euro von ORBX kaufen.
Next-Gen-Vertreter in vielen Bereichen …
Die optische Pracht wird durch fließenden Tag- und Nachtwechsel mit dynamischer Beleuchtung, realistischen Reflexionen und einer phänomenale Nachtdarstellung aufgewertet, die im Tiefflug ihre fliegenden Lichtquellen jedoch nicht verbergen kann.
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Die enorme Weite der Welt, die Vielfalt der Geländetypen und die Details der Umsetzung sind trotzdem einsame Spitze und laden zu Erkundungsflügen rund um die Welt ein. Die Grafikpracht mit maximalen Einstellungen in 1440p bringt aber selbst leistungsstarke und Control-RTX-geprüfte Rechner an ihre Grenzen – z.B. an Orten wie New York oder am Frankfurter Flughafen. Wobei die CPU ebenfalls gefordert wird (Systemanforderungen). Seltsam ist hingegen, warum das Spiel (noch nicht) auf DirectX 12 setzt.
Hält man sich bei den Grafikeinstellungen zurück und spart bei Reflexionen, Wolkendarstellung und Details, sind auf Mittelklasse-Rechnern schicke Ergebnisse zu beobachten, zumal man bei der Grafikpracht auch Abzüge der Bildwiederholrate verschmerzen kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, sieht man beim Microsoft Flight Simulator wenigstens, warum es manchmal ruckelt. Der ein oder andere Absturz des Spiels störte jedoch im Testverlauf und gelegentlich neigte das Grafikmonster zu Bildrateneinbrüchen (Nachladeruckler?) oder es kam zu längeren „Standbildern“, wenn Wetter oder Tageszeit mit Schieberegeln verändert wurden.
Eine Simulator-Plattform für die Zukunft
Für Microsoft ist der Flugsimulator eine Plattform, die in den nächsten Jahren mit neuen Inhalten, kostenlosen Updates und kostenpflichtigen Erweiterungen versorgt wird. Zu den Gratis-Updates gehören die so genannten World-Updates, welche z.B. das Kartenmaterial aktualisieren und präziser nachgebildete Flughäfen sowie mehr Städte in 3D umfassen werden. Auch Updates für die Simulationsmechaniken werden kostenfrei verteilt. An dieser Stelle werden z.B. geteilte Cockpits (Multiplayer für zwei Personen) aufgeführt. Kostenpflichtig sollen Neuerungen werden, die viel Entwicklungs- und Produktionsaufwand bedeuten. Die Einführung von Helikoptern mit eigenem Flugmodell und Landeplätzen fällt in diese Kategorie, schließlich wollen die Entwickler es „richtig“ und nicht halbherzig umsetzen. Die Community würde sich hingegen noch Segelflugzeuge, Wasserflugzeuge, eine Piloten-Karriere, Missionen, Jahreszeiten etc. wünschen.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=89047,id=92621606)] [GUI_STATICIMAGE(setid=89047,id=92621606)]](https://www.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92621606-vollbild.png)
Ausgebaut wird das Spiel ebenfalls durch den Ingame-Marktplatz für Mods bzw. Add-ons, auf dem Hobby-Entwickler und professionelle Third-Party-Anbieter (Anzahl: 268) ihre Produkte anbieten und verkaufen können. Zum Beispiel können Orbx, Gaya, PMDG und Aerosoft spezielle Flugzeugmodelle oder viel feiner ausgearbeitete Flughäfen oder Städte anbieten. Die Preise der Inhalte sollen von den Moddern selbst festgelegt werden. Den Partnern des offiziellen Ingame-Marktplatzes soll übrigens nicht verboten werden, ihre Erweiterungen auch anderswo anzubieten.