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Offworld Trading Company (Taktik & Strategie) – Feindliche Übernahme statt Artillerie

Für die „große“ martialische Echtzeitstrategie à la Total War fehlt mir die Geduld für die Einarbeitung. Bei der  traditionell geruhsameren Aufbau- und Wirtschaftsstrategie fühle ich mich besser aufgehoben. Offworld Trading Company, das neue Spiel von Soren Johnson (Lead Designer bei Civilization 4), versucht diese Elemente zu mischen. Ob der ungewöhnliche Krieg unterhalten kann, bei dem nicht mit Artillerie oder Truppenstärken, sondern Gesetzen der Marktwirtschaft gekämpft wird, verraten wir im Test.

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Fazit

Das Experiment von Civilization-4-Leaddesigner Soren Johnson ist gelungen: Statt mit Patronen und Truppen wird hier mit Rohstoffen, Produkten und harter Währung um die Vormachtstellung auf dem roten Planeten gekämpft – knallhart, hektisch und unnachgiebig. Dabei folgt die Preisentwicklung realistisch wirkenden Gesetzen von Angebot und Nachfrage, wobei die Auswahl mit gerade mal 13 Waren überschaubar bleibt und der Aufbau von cleveren Kreisläufen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dafür hat man auf den zufällig generierten Karten zahlreiche Entscheidungen zu treffen, die sich fast immer auf die Marktsituation und stets auch langfristig auf den eigenen Kontostand auswirken. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei dem Schwarzmarkt zuteil, der mit seinen pro Karte zufällig ausgewählten Sabotageaktionen ein enormes Spannungs- und Überraschungsmoment aufbaut. So sorgen vor allem die Scharmützel oder Mehrspielerduelle gegen bis zu sieben kompetente KI-Kontrahenten oder menschliche Gegner (auch gemischt) für spannende Zwischendurch-Unterhaltung. Schade, dass die Kampagne trotz non-linearer Missionsabfolge oberflächlich bleibt und die vier Fraktionen zu geringe Unterscheidungsmöglichkeiten haben. Denn andernfalls hätte aus einer richtig guten vielleicht sogar eine sehr gute Echtzeitstrategie mit exotischer Ausprägung werden können.

Wertung

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Interessante Echtzeit-Strategie, bei der nicht mit Waffen und Truppen, sondern mit Rohstoffen und Marktpreisen gekämpft wird.

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Kommentare

10 Kommentare

  1. Für alle die ob der angesprochenen Negativpunkte - denen ich teils voll zustimme - zweifeln ob sich's lohnt:
    Sofern Ihr gute Freunde habt, denen diese Art Spiel gefällt, gab es seit Jahren nichts besseres auf dem Spielemarkt.
    Ich persönlich liebe und verachte OTC komplett, was aber daran liegt, dass ich es nur gegen meine besten, langjährigen Kumpels spielen darf.
    In der Kombination ist es eines der besten (grausamsten, ach wie es hasse!) Spiele seit langem.

  2. Von der Beschreibung her erinnert mich das irgendwie an Fragile Allegiance, bloß dass man bei FA mehrere Asteroiden ausbeutet und man mehrere Möglichkeiten hat seine Geschäftsgegner auszuschalten z.B. kann man mit einem Asteroidentriebwerk die Asteroiden durchs All bewegen und sie auch mit anderen Asteroiden und dem Gegner kollidieren lassen.

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