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Returnal (Shooter) – Gnadenlose Zeitschleife

Die lange Wartezeit auf ein exklusives Abenteuer für PlayStation 5 ist vorbei. Und Housemarque serviert mit Returnal ein Spiel der mutigen Art. Denn mit Stormdivers wollte man sich von der angeblich „toten“ Arcade-Action verabschieden. Doch dann legte man das Battle-Royale-Projekt auf Eis und überraschte mit einem wesentlich größeren sowie interessanteren Spiel, das Altes und Neues mit erzählerischen Ansprüchen verbinden will. Gleichzeitig richtet man sich mit dem prozeduralen Permatod an sehr geduldige Hardcore-Zocker. Ob die riskante Symbiose gelingt, verrät der Test.

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Das Risiko der Beute

 

Auch das Aufsammeln der Beute ist spannend, denn manche lila wabernden Truhen versprechen zwar wertvolle Gegenstände oder Waffen, aber sie bergen auch das Risiko einer schadhaften Fehlfunktion, die einem direkt schaden kann. Lässt man sich darauf ein? Hat man drei Fehlfunktionen, wird sofort etwas aus der wertvollen Ausrüstung zerstört! Diese kann man beheben, indem man eine kleine Aufgabe meistert wie etwa acht Feinde zu besiegen oder einfach einen Gegenstand zu benutzen.

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Hinter einigen Wänden verbergen sich Geheimräume. © 4P/Screenshot

Noch cooler: Man kann lebende Parasiten finden, die man an seinen Anzug andockt und die immer einen nützlichen Vorteil, wie etwa Heilung bei Nahkampftreffern oder weniger Abklingzeit für das alternative Feuer, aber auch einen miesen Nachteil auslösen, wie etwa Schaden für jeden benutzten Gegenstand – oder gar à la Eternal Darkness eine verzerrte Sicht auf die Karte, so dass man sich schwerer orientieren kann. Hier stecken viele nette Ideen drin, die man teilweise erst nach vielen Anläufen entdeckt.

 

Da es zig Arten von Gegenständen, Artefakten und Parasiten gibt, entsteht eine Fülle an sich verstärkenden Kombinationen – wenn man denn das Glück hat, diese zu finden. So kann man Selene aber nur bedingt „skillen“ – vielleicht hätte man die Motivation mit wählbaren Klassen oder einer besseren Spezialisierung des Spielstils noch erhöhen können. Ansonsten kann man auch etwas über die beiden Währungen Obolit sowie Äther einkaufen. Nur hat man immer die Angst im Nacken, dass man stirbt, denn alles an Waffen und Artefakten verschwindet nach dem Tod und man startet, bis auf wenige permanente Verstärkungen, quasi nackt mit der Pistole sowie dem Schwert. Hier hätte Housemarque den spürbaren Fortschritt etwas mehr stärken müssen, vor allem was die geringe Lebensenergie betrifft.

 

Kein Speichern während eines Runs

 

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Partikel- und Lichteffekte können sich sehen lassen. © 4P/Screenshot

Es gibt ja weder wie in der Soulsreihe einen Nexus mit direkten Zugängen in entfernte Gebiete noch Lagerfeuer zum Speichern. Und ein „perfekter“ Run durch ein komplettes Biom mit all seinen verbundenen Arealen kann schon mal über ein, zwei Stunden dauern. Während dessen kann man also weder frei noch an bestimmten Punkten innerhalb eines Areals speichern. Die einzige Möglichkeit an einer Stelle zu pausieren, um später dort weiter zu machen, liegt im Ruhemodus der PlayStation 5 – das ist natürlich komplett nervig! Ich hab nichts gegen die Konsequenz des Todes, aber hier hätte Housemarque eine elegantere Lösung für alle finden müssen, die auch mal pausieren wollen. So muss man quasi jeden Run abschließen. Und falls man dann mit Kollegen was anderes online zocken will, ist der Spielstand futsch…

 

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Mit dem Schwert lassen sich mächtige Attacken ausführen. © 4P/Screenshot

Aber dem Frust über das schnelle Ableben kann man durchaus begegnen. Denn man kann auf mehrere Arten dafür sorgen, dass man nicht sofort stirbt: Es gibt z.B. einen Parasiten und einen Gegenstand, die sofort wiederbeleben – hat man beide, sind das also zwei Leben mehr, was gerade im Bosskampf Gold wert ist. Noch besser: Hinzu kommt ein Konstrukt, das einen gegen die Bezahlung von Äther quasi klont, so dass man mit kompletter Ausrüstung  wieder aufersteht, ohne dass besiegte Aliens wieder da sind. Da man für das Abschließen einer täglichen Online-Herausforderung recht flott Äther bekommt, kann man Letzteres quasi immer machen – das ist eine wichtige Kompensation, die das Spielerlebnis etwas erleichtert.

 

 

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Gefangen an einer Art Fleisch fressenden Liane – da hilft nur: Schub! © 4P/Screenshot

Apropos Online: Hier lassen ebenfalls Dark Souls und Nioh grüßen. Wenn man auf die Leichen anderer Spieler trifft, kann man ihre letzten Bewegungen als Hologramm verfolgen. Außerdem hat man die Wahl, ob man sie plündert, was Äther kostet, oder rächt, was Äther bringt. Allerdings sorgt Letzteres dafür, dass man es mit einem starken Alien zu tun bekommt, das einen selbst recht flott in eine Leiche verwandeln kann. Schließlich gibt es auch die Möglichkeit, online vom Spielen und Sammeln der anderen zu profitieren, indem man Obolit oder Äther in eine „gemeinsame“ Säule deponiert, was ein wenig an die sozialen Merkmale von Death Stranding erinnert, die das Zusammenspiel des Kollektivs in der Welt spürbar machten. Es gibt übrigens noch einige Geheimnisse und Überraschungen, die ich hier nicht im Test erwähne, die aber auch noch für etwas mehr Komfort und leichte Abwandlungen nach dem Tod sorgen.

 

Kommentare

401 Kommentare

  1. PlayerDeluxe hat geschrieben: 09.06.2021 09:36
    TheMountainSnake hat geschrieben: 09.06.2021 07:24
    PlayerDeluxe hat geschrieben: 07.06.2021 19:33 Noch gebe ich nicht auf. Ist schon 'ne harte Nummer für mich zurzeit.
    Einfach dranbleiben, gerade diese drei Schlüssel zu kriegen und der Abschnitt danach war auch für mich ne ziemliche Hausnummer. Aber gestern Abend lief tatsächlich der Abspann, zwischenzeitlich hab ich auch gezweifelt, ob ich den noch sehen werde :lol:
    Gratulation. Ja, man schafft alles irgendwann. Nur hartnäckig bleiben und nie aufgeben lautet das Motto. Bin schon weit über 100 Mal draufgegangen in dem Spiel. Gehöre sicher zu den absoluten Rekordhaltern in der Hinsicht. :lol: Mir reißt es auch nicht so krass den Boden unter den Füßen weg, wenn ich wieder vor oder im Helios-Schiff lande... Naja, kurz schon. Aber dann greift man neu an und versucht aus seinen Fehlern zu lernen...
    Was ist so geil daran 100 Mal dasselbe zu versuchen 🤪 hahahah Wo ist da die Unterhaltung. Ich liebe so faire Spiele wie Elden Ring, ist zwar auch kein Honiglecken aber fair und mit Strategie hinzubekommen. Bei Returnal ist das ja nur wildes Geballere und Glück mit dem Glück.
    Wo ist bitte der Unterhaltungs - und Spaßwert? DAS MUSST DU MIR MAL ERKLÄREN? 🤣🤣🤣🤣

  2. Boah wie ich im dritten Biom in der Zitadelle nur auf die Fresse bekomme... Bis dahin bin ich eigentlich zufriedenstellend durchgekommen für meine erstes Roguelike und Housemarque Game. Aber in der Zitadelle sehe ich kein Land, vor allem die fliegenden Drohnen mit den Homing Missiles und den Kamikaze Attacken sorgen im 10er Pack dafür dass ich Ruckzuck down gehe...

  3. TheMountainSnake hat geschrieben: 09.06.2021 07:24
    PlayerDeluxe hat geschrieben: 07.06.2021 19:33 Noch gebe ich nicht auf. Ist schon 'ne harte Nummer für mich zurzeit.
    Einfach dranbleiben, gerade diese drei Schlüssel zu kriegen und der Abschnitt danach war auch für mich ne ziemliche Hausnummer. Aber gestern Abend lief tatsächlich der Abspann, zwischenzeitlich hab ich auch gezweifelt, ob ich den noch sehen werde :lol:
    Gratulation. Ja, man schafft alles irgendwann. Nur hartnäckig bleiben und nie aufgeben lautet das Motto. Bin schon weit über 100 Mal draufgegangen in dem Spiel. Gehöre sicher zu den absoluten Rekordhaltern in der Hinsicht. :lol: Mir reißt es auch nicht so krass den Boden unter den Füßen weg, wenn ich wieder vor oder im Helios-Schiff lande... Naja, kurz schon. Aber dann greift man neu an und versucht aus seinen Fehlern zu lernen...

  4. PlayerDeluxe hat geschrieben: 07.06.2021 19:33 Noch gebe ich nicht auf. Ist schon 'ne harte Nummer für mich zurzeit.
    Einfach dranbleiben, gerade diese drei Schlüssel zu kriegen und der Abschnitt danach war auch für mich ne ziemliche Hausnummer. Aber gestern Abend lief tatsächlich der Abspann, zwischenzeitlich hab ich auch gezweifelt, ob ich den noch sehen werde :lol:

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