Veröffentlicht inTests

Risen 3: Titan Lords (Rollenspiel) – Ein Rollenspiel wie Whisky-Cola

Risen 2: Dark Waters konnte mich vor zwei Jahren nicht begeistern. Das Rollenspiel aus dem Hause Piranha Bytes war auf Konsolen eine technische Katastrophe und trotz idyllischer Karibik vermisste ich auf dem PC spannende Kämpfe, glaubwürdiges Figurenverhalten sowie eine fesselnde Story – vom miserablen Ende ganz zu schweigen. Jetzt  soll man die Augenklappen wieder öffnen. Haben die Entwickler aus den Fehlern gelernt? Wie spielt sich der Nachfolger Risen 3: Titan Lords?

©

Charakterentwicklung

Was macht man mit all dem Ruhm? Das sind quasi Erfahrungspunkte. Acht Attribute kann man damit steigern – von Nahkampf und Fernkampf über List bis Fingerfertigkeit, Geist und Magie. Wer dort investiert, macht entweder mehr Schaden oder steigert weitere Fähigkeiten. Nur wer in die List investiert, wird in den Gesprächen das Einschüchtern oder Überzeugen erfolgreich einsetzen können. Wer seinen Geist schult, kann Tränke brauen oder die

[GUI_STATICIMAGE(setid=76788,id=92488579)]
Acht Attribute kann man steigern; dazu zig Fähigkeiten erlernen. © 4P/Screenshot

Astralsicht verbessern. Wozu brauche ich Letztere? Damit ich noch besser Dinge sehen und einsacken kann, obwohl das Inventar ohnehin schnell rappelvoll ist…verschenkte Parapsychologie für Sammler.

Schön ist, dass man bestimmte Fähigkeiten über Trainer erlernen muss. Der Wirt Spencer kann einen zum „Krämer“ machen, so dass man Rabatte bekommt – man kann aber auch das Schmieden, das Stehlen und zig andere Dinge lernen. Wer sich einer Fraktion anschließt, kann sich zudem spezialisieren – sowohl, was die Fähigkeiten als auch die Ausrüstung betrifft. Warum ich bisher so wenig über die Voodoo-Piraten, Dämonenjäger und Magier gesprochen habe? Weil diese Gruppen als aktiv Handelnde ebenfalls kaum spürbar sind; das Drehbuch verschenkt auch diese politischen Konflikte als Motor für die Story.

 

 

Viel zu experimentieren

[GUI_STATICIMAGE(setid=76788,id=92488585)]
Beim Messerwerfen kann man etwas Kleingeld verdienen. © 4P/Screenshot

Risen 3 ist ein Spielplatz für kleine belanglose Experimente am Rande. Man kann sich à la Assassin’s Creed im Schiffskampf inklusive aktiver Steuerung und Kanonenbeschuss versuchen, Talismane erstellen, temporär stärkende Tränke brauen, Gegner verfluchen, Geister im Kampf als Helfer erschaffen, sich in einen Papageien verwandeln, um in höhere oder entfernte Bereiche zu fliegen oder Äffchen zähmen, um sie in unzugängliche Höhlen zu schicken. Auch bessere Waffen lassen sich basteln: Man kann aus einer einfachen Machete mit Eisenerz und Messer z.B. ein Haumesser anfertigen.

 

 

Das Inventar ist zwar auf den ersten Blick gut strukturiert, aber man vermisst zum einen mehr Komfort wie z.B. Waffen- und Rüstungsvergleiche. Zum anderen fragt man sich, warum gerade Briefe und Bücher unter „Plunder“ abgelegt werden. Vielleicht liegt das daran, dass man alles Geschriebene lieblos über automatische Questaktualisierungen in das Spieldesign integriert, anstatt mal ein Rätsel im Text zu verstecken. All das ist symptomatisch für ein oberflächliches Spieldesign, das sich nicht an den anspruchsvollen Abenteurer, sondern eher an den Läufer und Sammler richtet. Unter der hübschen Kulisse ist Risen 3 letztlich ein sehr flaches Erlebnis.

Kommentare

163 Kommentare

  1. JunkieXXL hat geschrieben:Färdisch!!! 31,5 Stunden. Für eine "Garagenproduktion" von 25 Leuten ist Risen 3 ein Meisterwerk, verglichen mit AAA-RPG's immerhin noch nett.
    Bin mal gespannt! Habe es gerade gekauft auf SteamAngebot 7 € Complete Edition! Buy or .....

  2. Brakiri hat geschrieben:
    Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.
    Das hat Schach auch, aber das macht es nicht aufregend. Ich finde es schon wichtig, dass die Gefechte schnell und actiongeladen sind. Da müssen richtig die Fetzen fliegen, die Pumpe muss rasen, das Adrenalin muss sich durch die Adern walzen. Ich finde, dann macht es Spass. Den Reiz von rundenbasierten Gefechten hab ich nie verstanden. Ja, gut, die taktische Tiefe ... hm :Blauesauge:

  3. LePie hat geschrieben:Als Regelwerk für Kämpfe würde ich mir Optimalerweise etwas wie bei Tempel des elementaren Bösen wünschen. Etwas mehr Polishing und Bugfixing (und auch die anderen Parts wie etwa die Dialoge sollten besser gelungen sein) und man hätte ein tolles Spiel.
    Ja, die Umsetung der D&D 3.5er Regeln in ToEE war echt klasse.
    Leider gab es das danach nie wieder.
    Wir brauchen ein Pathfinder-Spiel :)
    @JunkieXXL
    Wem Awesome-Button und 5 Zaubesprüche reichen, dem wird DA sicher gefallen. Aber der Kampf ist in D:OS wirklich taktisch. Stein-Schere Prinzip für verschiedene Gegner usw. Das ahtte DA nie. Das war immer nur, mit den 5 gleichen Zaubern alles platt machen. In D:OS kannst du das nicht machen. Da musste überlegen wasde nimmst. Eiszauber gegen Frostelementare sind keine gute Idee und einen Blitzzauber zu nutzen, obwohl 3 deiner Leute ebenfalls im Wasser stehen ist auch eine schlechte Option.
    Das Kampfsystem in D:OS hat mehr Tiefe und taktische Möglichkeiten als DA wohl je haben wird.

  4. Brakiri hat geschrieben:
    LePie hat geschrieben:
    nico005 hat geschrieben:Aber gut, es ist trotzdem nicht schlecht und ohne Dragon Age 3 wäre es wohl das RPG des Jahres.
    Da kommt noch viel mehr 2014: Divinity: OS, Pillars of Eternity, Tales of Xilia 2, Wasteland 2 und Legend of Grimrock 2.
    Pfft, ich schätze DA3 kommt nicht mal in die Nähe dieser Spiele.
    Spiele grade Divinity:OS und freue mich wahnsinnig auf Wasteland 2, aber ich glaube nicht das DA3 diesen Spielen auch nur annähernd das Wasser reichen kann, und damit meine ich nicht Grafik, schöne Blubber-Räder sondern Stories, Gameplay und Regelwerke.
    Divinity 3 hat lahmarschige rundenbasierte Kämpfe, ne unzureichende Vertonung und eine dürftige Inszenierung. Für mich ist das nix.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1