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Shantae and the Pirate’s Curse (Plattformer) – Mit Headbanging gegen die Untoten

Auf GameBoy Color und dem DSi war Bauchtänzerin Shantae lediglich ein Geheimtipp – trotzdem gönnt Jump-n-Run-Spezialist WayForward seinem sympathischen Maskottchen einen dritten Teil. Die ehemalige Schutzpatronin hat zwar ihre magischen Kräfte verloren, turnt diesmal aber mit allerlei coolen Piraten-Fähigkeiten durch die offene Welt. Eine weitere Perle für den eShop?

© Way Forward / Way Forward

Typischer WayForward-Humor

Ein Großteil der Rätsel wirkt gelungen und mitunter richtig albern: Auf einer Insel dresche ich mich z.B. durch jede Menge Spinnen und hartnäckig zwischen den Plattformen umherspringende Riesenfrösche, bis ich schließlich bei zwei versprengten Touristinnen im Dschungel angelangt bin. Damit die beiden Badenixen ihr Wasser bekommen, malträtiere ich den neben ihnen aufgespießten einen Schinken so lange, bis er seinen „Schinkengestank“ verströmt, der sich mit meiner magischen Lampe aufsaugen lässt. Danach erklimme ich die Klippe ein zweites Mal und mache einem antiken Wasserspeier mit dem Geruch den Mund wässrig. Und siehe da – schon plätschert das Wasser ins Becken am unteren Levelende. Das mag in Schriftform alles reichlich seltsam klingen – wird im Spiel aber meist auf witzige Weise durch kleine Schilder und Dialog-Hinweise angedeutet. Manchmal stand ich trotzdem auf dem Schlauch, z.B. als ich nach intensiven Kämpfen und Hüpfpassagen plötzlich erst einmal mit dem Schiff in die Stadt zurückkehren musste. Dort musste ich eine wichtige Zutat aufspüren, die mir schließlich den Weg auf der Insel frei machte.

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Im Gegensatz zum Vorgänger erforscht man diesmal aber nicht nur ein offenes Areal, sondern mehrere Inseln und Kerker. © 4P/Screenshot

Wer nicht jederzeit aufmerksam bleibt, kann in den Dialogen schnell mal die eine oder andere wichtige Information verpassen. Das ist vor allem deswegen ärgerlich, weil die deutsche Übersetzung derart schlecht ist, dass ich sie oft am liebsten einfach weggedrückt hätte. In den Dialogen gehen dadurch z.B. einige Witze verloren – im Gegenzug gibt es im Shop aber herrlich bescheuerte Übersetzungsfehler. Beispiel gefällig? „Pikenball (x3): Kauf in Masse und retten!“ Aha. „Super Pikenball: Dreibettzimmer Bällen große Schäden“ Wer kann da schon nein sagen?

Renitente Gegnerhorden

Da ich manche Passagen auf der Suche nach schmalen Geheimdurchgängen mehrmals abgrasen muss, können auch die ständig nachwachsenden Gegner ganz schon lästig werden. Sie schicken der Heldin nach dem Tod oft noch explosive Körperteile hinterher, was gehörig an Energie und Essensvorrat zehrt. In der Stadt erhältliche Schnellreise-Fässer entschärfen das Problem ein wenig. Wenn ich im Labyrinth aber endlich einen Weg zum versteckten Durchgang gefunden habe, sorgt das Metroid-typisch für herrliche Genugtuung!

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Die Kulissen bieten viel Abwechslung: Von zombieverseuchten Gruselfriedhöfen bis hin zu eisigen Winterlandschaften. © 4P/Screenshot

Mit sieben weitläufigen Levels nebst Dungeons stimmt auch der Umfang des Abenteuers – nebenbei lassen sich noch versteckte Herztintenfische und anderer Krempel anhäufen. Auf Wii U wird die Kulisse übrigens in der gleichen niedrigen Auflösung wie auf dem 3DS-Schirm dargestellt, was auf einem großen Fernseher reichlich grobkörnig und kantig wirkt. Auch der Kontrast zu den HUD-Elementen und Charakterportraits sieht seltsam aus – Letztere werden schließlich in vollen 1080p angezeigt. Der Einsatz von Extras geht auf beiden Systemen gut von der Hand, indem man einfach auf das Touchscreen-Inventar tippt. Berührt man die Pfeiltasten, sieht man dort auch die Karte und dauerhaft aktive Aufrüstungen. Vor allem auf Nintendos neuen Handheld-Modellen lohnt es sich, den 3D-Regler aufzudrehen – die idyllisch inszenierten Kulissen wirken dann noch eine Spur lebendiger.  

 

Kommentare

10 Kommentare

  1. steppen_riegel hat geschrieben:Man kann ja bei der Wii U aufm Gamepad spielen, wenn einem die Auflösung so stört?
    Aber schade isses schon; wie schön wäre das Spiel erst wenn alles so aussehen wie die Charaktermodelle?
    Abgesehen davon ein tolles Spiel.
    Selbst das WiiU gamepad hat noch die vierfache Auflösung des 3ds Bildschirms. Krümelig bzw. matschig wird's auf alle Fälle.

  2. Drano hat geschrieben:
    Auf GameBoy Advance und dem DS war Bauchtänzerin Shantae lediglich ein Geheimtipp
    Kleiner Fehler:
    Shantae ist nie auf GBA (Advance) erschienen, sondern auf GBC (Color).
    Zugegeben, das Spiel erschien 1 Jahr nach dem GBA, und bot spezielle GBA-exklusive Features.
    Oh, stimmt ja. Und DS ändere ich auch mal zu DSi - als "gewöhnlicher" DS-Besitzer musste ich auf den Download-Titel Risky's Revenge ja auch bis zum 3DS warten (bzw. habe mir vorher schon einen DSi vom Kollegen geliehen).

  3. Man kann ja bei der Wii U aufm Gamepad spielen, wenn einem die Auflösung so stört?
    Aber schade isses schon; wie schön wäre das Spiel erst wenn alles so aussehen wie die Charaktermodelle?
    Abgesehen davon ein tolles Spiel.

  4. ?  Levi  ? hat geschrieben:PS: BUUUHHH!!! ... Falsche Meinung!!! :ugly:
    Auch wenn die Piraten-Gadgets vielleicht nicht so "cool" sind, integrieren sie sich flüssiger ins Gameplay!
    Hab den Test grad gelesen und wollte genau diesen Gedanken posten. Schön zu sehen, dass ich damit nicht alleine darstehe :)
    Insgesamt fand ich The Pirates Curse super und in so ziemlich allen Belangen sehr viel besser als den DSi Vorgänger, welcher mMn nur solala war und seinem Geheimtippstatus nicht wirklich gerecht wurde.

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