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Spellforce 2: Faith in Destiny (Taktik & Strategie) – Spellforce 2: Faith in Destiny

Spellforce 2: Faith in Destiny wurde nicht zuletzt wegen Diablo 3 um Monate verschoben. Jetzt ist der Mix aus Action-Rollenspiel und simpler Echtzeit-Strategie bei Nordic Games erschienen und bietet einmal mehr Kämpfe in einer Fantasywelt. Kann das Standalone-Add-On die enttäuschten Blizzard-Fans anlocken?    

© / Nordic Games

Automatische Gefechte

In stets homöopathischen Dosen treten Feinde auf, die man schnell wegkillt.
In stets homöopathischen Dosen treten Feinde auf, die man schnell aus dem Weg räumt. © 4P/Screenshot

Damit sind wir auch schon beim Kämpfen, das dank einfacher Steuerung zumindest flott geht. Treffen die Helden auf Feinde, greifen sie automatisch an, so dass man nicht wie beim Action-Rollenspiel jeden Gegner einzeln anklicken muss. Der Shaikan stürmt vor, während die Heldin Antara von hinten mit Kampfmagie unterstützt; jedoch tut er sich schwer, den nächsten Gegner zu finden, wenn der erste tot ist. Die Kämpfe sind ähnlich lasch wie der Rest des Spiels – die Anzahl der Feinde liegt immer im Bereich des Machbaren. Kommen doch einmal mehr Monster, führt das zu angenehmer Hektik. Nach dem Kampf würde man gern Beute einsacken, was aber in der Regel nicht passiert – Feinde lassen so gut wie nie etwas zurück. 

Die Kämpfe sind auch deshalb öde, weil immer dieselben Unholde kommen. In der Kampagne trifft man mit zu wenigen Ausnahmen immer auf die Erwählten, die nur gelegentlich von ein paar Feuerstacheln ergänzt werden. Da freut man sich über Wölfe, die sich aber auch bereitwillig abschlachten lassen. Nur einmal geht die KI intelligenter vor, als sie mal kurz vor dem Tod zu fliehen versucht. Solche Überraschungen könnten ruhig öfters vorkommen, da die  Dämonenfeinde auf Dauer zu eintönig sind. Obwohl man Soldaten und Armbrustschützen aufstellen und diese sogar bequem in Gruppen einteilen kann, kann man die Armee kaum wirksam einsetzen. Hier wären Formationen Trumpf, die es aber nicht gibt. So laufen alle immer durcheinander, was der Übersicht schadet.

Anspruchsloser Aufbau

Ist ja schön, wenn es auch RTS bietet. Aber dann sollte die auch fordernd sein.
Ist ja schön, wenn Echtzeit-Strategie angeboten wird. Aber dann sollte diese auch fordernd sein. © 4P/Screenshot

Bisweilen muss man auch eine Siedlung bauen, was sich aber allenfalls als Echtzeit-Strategie light entpuppt. Das Hauptmanko ist, dass es alles im Überfluss gibt: Silber, Stein und Lenya. Man muss nur mit dem Abbau beginnen, was Handwerker übernehmen, deren Management immerhin durchdacht ist. Der Stadtherr kann spezielle Arbeiter produzieren lassen, die gleich automatisch zum Stein gehen. Sind alle Wohnplätze voll, kann man durch den Bau von Bauernhöfen neuen Raum schaffen.

Laut Questbuch ist es damit getan, dass man ein paar Soldaten aushebt, damit es weiter geht. Die kann man jedoch nur ausbilden, wenn man eine Schmiede hat. Für die Aufstellung braucht man Silber, was aber nie wirklich knapp wird. So bremst eigentlich nur der langsame Baumodus, dass es stetig voran geht, da Gebäude ewig dauern. Hat man die Kämpfer dann, schickt man sie gegen den Feind und weiter geht’s. Einmal muss man sich auch verteidigen, was aber ohne Türme gar nicht einfach ist. Verteidigungswerke gibt es nämlich nur außerhalb der Kampagne.                        

Ruhe bitte!

Heiß sind die Dialoge eher weniger, eher unfreiwillig komisch oder gar nervig.
Heiß sind die Dialoge eher weniger, eher unfreiwillig komisch oder gar nervig. © 4P/Screenshot

Die deutschen Dialoge sind wenig hörenswert. Denn was hier so an Grenzdebilem gesagt wird, hätte man nun wahrlich nicht auch noch vertonen müssen. Da sagt der Held z.B., dass er seine gute Tat heute noch nicht getan habe. Noch unpassender ist, dass die Queststellerin darauf entgegnet, ob sie es ihm alles auch noch aufschreiben solle. Zudem passt ihre Stimme noch nicht mal zum Geschwafel, die eher lieblich als nach fiesem Fischweib klingt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Gespräche oft unlogisch sowie verwirrend sind. Zudem kann man die Gespräche nur selten in eine Richtung lenken, da sie meist automatisch laufen. Sich entschieden kann man nur bei Quests, wo man etwa annehmen oder ablehnen kann.                       



Kommentare

19 Kommentare

  1. Ich hab erst letztes WE SpellForce 1 erfolgreich beendet, und es ist immer noch ein wirklich unterhaltsames Spiel. Aber warum greifen die Macher von SpellForce immer ins Kopierschutz-Klo? Bei SF1 war es SecuROM, SF2 dann StarForce und nun STEAM? Schade ...

  2. MegalomaniacNG hat geschrieben:
    Für die Zukunft haben wir aber mit SpellForce wieder etwas größeres vor.
    Das hört sich für einen Spellforcefan der ersten Stunde ehrlich gesagt wie eine Drohung an. Dieses Add-On ist genauso wie das letzte untragbar und schädigen den Ruf der Serie nachhaltig. Als Spellforce 1 damals rauskam, war es genreprägend und vielleicht eines der besten Strategiespiele seiner Zeit. Es lebte von der Atmosphäre, Story, Quests und dem damals revolutionären Steuerungssystem für Einheiten. Mit Teil 2 dann die Casualisierung, aber dennoch ein ertragbares Ergebnis, auch wenn weit von der Qualität des Vorgängers entfernt. Die Addons waren dann nur noch Ausschlachtung. Ich weiß nich worin der Bruch in JoWoods Firmenpolitik kam, aber man hat es geschafft drei Hervorragende Spieleserien, nämlich Gothic, Spellforce und Die Gilde, komplett zu ruinieren. Das ist wirklich extrem schade, gerade um Spellforce.
    Falls man ernsthaft an SF3 arbeiten will, dann muss es wieder Maßstäbe in Sachen Story, Atmosphäre(dazu gehört auch ein herausragender Soundtrack, der bei Spellforce immer dabei war), Grafik und Spielgefühl setzen. Wenn man das nicht kann oder will, sollte man die Serie doch bitte einfach in Ruhe und Ehren sterben lassen.

  3. War nicht anders zu erwarten. Bei der holprigen Entwicklung und dem meiner Meinung nach schwachen 2. Teil hatte ich nicht viel Hoffnung.
    Schade, denn das erste Spellforce und deren Addons haben mir sehr gut gefallen.

  4. Ich möchte mich auch einmal zu diesem Review als Beteiligter äußern.
    Ihr habt Recht: Die Entwicklung ist nicht optimal gelaufen. Allerdings haben wir bei Nordic Games noch einmal das Ganze rundüberarbeitet. Wir standen auch vor der Entscheidung es zu bringen oder nicht. Wir haben es am Ende den treuesten SpellForce 2 Fans gegeben und die fanden es sogar noch in der ungepolishten Fassung gut. Dadurch haben wir entschieden es als kleines 19 Euro Produkt auf den Markt zu bringen. Mehr soll es nicht sein. Ein Content Addon zu einem Produkt aus 2006.
    Zu den Entwicklern möchte ich auch noch etwas sagen: Wer von euch kann bitte beurteilen oder weiß wie es in einem Entwickler Team zugeht. Mind Over Matter Studios besteht aus erfahrenen Entwicklern, die auch in dieser Konstellation schon an Großprojekten zusammengearbeitet haben. Das ist kein Billiges Ost Studio. Überhaupt sind Ost Studios nicht nennenswert günstiger als ein normales deutsches Studio. Wir hatten sogar deutsche Studios in der Auswahl für die Entwicklung. Letztendlich zeigte sich aber bei den ersten Tests, dass das Team, das wir letztendlich genommen haben, die besten Resultate liefert.
    Für die Zukunft haben wir aber mit SpellForce wieder etwas größeres vor.

  5. Ich glaub bei JoWood waren jegliche Einnahmen gute Einnahmen. Und offenbar hat man ja mit den Billigproduktionen aus Indien tatsächlich ein Plus gemacht, sonst hätte mans ich bei Faith of Destiny nicht noch ein drittes Mal an die Inder herangetraut. Es ist eigentlich schade, denn JoWood hatte durchaus einige gute Spiele im Angebot. Aber seit dem Gothic 3 Disaster ging alles abwärts - und an diesem geb ich PB übrigens durchaus ne Teilschuld. Bisher warte ich immer noch auf nen Titel der mich wieder versöhnt :D

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