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The Saboteur (Action-Adventure) – The Saboteur

Der Zweite Weltkrieg. Unendliche Weiten. Enge Corsagen. Wir schreiben das Jahr 1940. Jedenfalls ungefähr. Dies sind die Abenteuer des Sean Devlin, der als Mitglied der Résistance in Paris unterwegs ist, um die Stadt von der Wehrmacht zu befreien. Viele Kilometer von seiner Heimat Irland entfernt, dringt er als starker Rebell nicht nur in schwache Kulissen und schlüpfrige Bordelle, sondern auch in idiotische Bereiche vor, die kaum ein Tester zuvor gesehen hat. Pandemic, was ist das für ein Abschiedsmurks?

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Fazit

Titten, Nazis und Action? Und zum ersten Mal Zweiter Weltkrieg in einer offenen Spielwelt à la GTA? Diese ebenso anrüchige wie explosive Mischung hat nicht nur in Amerika für Neugier gesorgt. Spätestens das interessante Artdesign mit seinem Wechsel vom bedrohlichen Schwarzweiß hin zur warmen Farbe der Befreiung hat sicher auch viele Europäer aufhorchen lassen. Aber was sich im Ansatz noch gut anhört und Lust auf den Widerstand weckt, scheitert in der Praxis – egal ob banale Story oder plumpe Inszenierung. Zum einen ist die technische Umsetzung eine Enttäuschung: Saboteur hätte vielleicht als Starttitel eine solide Figur gemacht, aber im aktuellen Wettbewerb mit anderen offenen Welten geht es mit seinen schwachen Texturen, dem Tearing und den Pop-ups vor allem auf Konsolen unter – die PC-Version wirkt deutlich harmonischer und hübscher. Die Kulisse von Paris kann immerhin auf allen Systemen mit ihrer Größe sowie der Authentizität der Sehenswürdigkeiten etwas trösten. Die Jungs von Pandemic hatten mich mit der Uniformtarnung, den hinterhältigen Attacken sowie der Verdachtsanzeige auch noch geködert, aber dieser Hauch von Stealth-Action verfliegt schnell – irgendwann interessieren einen die Wachen gar nicht mehr, weil man ohne Gefahr regelrechte Bomben-Speedruns hinlegt. Sobald man auf den Straßen oder den Dächern unterwegs ist, vermisst man lebendige Reaktionen, elegante Animationen, forderndes Klettern und vor allem überzeugendes Figurenverhalten: Die idiotischen Kämpfe erreichen manchmal nicht mal Moorhuhn-Niveau und zerstören die teilweise aufkeimende Atmosphäre. Wenn ich nicht wüsste, dass das Spiel von Pandemic entwickelt wurde, also jenen Leuten, die mit Full Spectrum Warrior einen realistischen Kriegsschauplatz inszenierten, würde ich vielleicht auf die Jungs von Alarm für Cobra 11 wetten. Wer hier einen Alarm auslöst und von deutschen Soldaten gejagt wird, darf sich auf programmierte Realsatire freuen, die jeden Anflug von Verfolgungsspannung im Keim erstickt. All das explosive Zerstören, das Sammeln, das Rasen und Aufrüsten macht vielleicht zwischendurch Laune, aber liegt zwei bis drei Klassen hinter der Faszination eines Assassin’s Creed II, inFamous oder GTA IV. Pandemic hätte sich weniger auf Möpse und Strapse, sondern mehr auf das Spieldesign konzentrieren sollen.

Wertung

360
360

Interessanter Stil, angenehm explosiv, aber am Ende nicht mehr als GTA für Arme.

PC
PC

Auf dem PC hinterlässt die schwache Technik noch die beste Figur, aber das beflügelt den Spielspaß nicht.

PS3
PS3

Eine misslungene Premiere: Pandemic serviert grenzdebiles Figurenverhalten im Zweiten Weltkrieg.

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Kommentare

235 Kommentare

  1. Sorry Jörg, bei dem Review saß dir der Furz quer...oder die notwendigen Patches noch nicht drin....
    Das Spiel ist einfach geil lange nicht mehr so ausgiebig unterhalten worden die Kampagne hat massiven umfang, die offene welt ist ziemlich genial....die Gebäude auf die man überall drauf kann brauchen sich vor einem Assassins Creed II (das von mechaniken im gameplay weitaus WENIGER zu bieten hat) ) nicht verstecken. Es ist vielleicht technisch nicht ganz so imposant aber dafür umso mehr an Inhalt vorhanden. Und ich persönlich habe gegen LEder, STrapse und dicke Hupen NIX einzuwenden...gott sei dank ist mir das ganze feminazi SJW gesabbel am Arsch vorbei.

  2. Wie interaktiv ist Paris abgesehen vom sabotieren?
    Ich habe was von Glücksspiel, Straßenrennen und Lapdance gelesen.
    Was gibt es sonst noch nebenbei zu tun?

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