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Valkyrie Elysium (Rollenspiel) – Voller Spaß in leeren Gängen?

Wenn der düstere Ruf Gjallahorns über den Reichen Asgard, Midgard und Niflheim erschallt, kann das nur zwei Dinge bedeuten: Göttervater Odin wurde beim Kampf gegen den Wolf Fenrir heftig verwundet und gleichzeitig ist die allesverschlingende Dämmerung Ragnarök im Anmarsch, um Mann und Maus zu vertilgen. Doch bevor die schwarzen Schiffe, die aus den Fingernägeln der Toten erschaffen wurden, dem blutrot gefärbten Himmel entsegeln, gibt es noch eine letzte Hoffnung: Die einzig verbliebene Walküre Maria muss dem Eid, den sie Odin geleistet hat, folgen. Und ist die letzte Hoffnung für das Abwenden des eigentlich Unabwendbaren.

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Fazit

Den Anspruch der japanischen Entwickler von Soleil, den altgedienten Valkyrie Profiles ein recht seichtes Actionspiel mit RPG-Elementen in der Größe eines Däumlings zur Seite zu stellen, haben die Macher nur teilweise erfüllt. Die augenbetäubenden Kämpfe, die eine Zeit lang wirklich für eine Menge Spaß vor der Daddelkiste sorgen, werden auf die Dauer zu eintönig und sind vor allem viel zu einfach. Wer Bock auf eine hirnlose Klopperei hat, die ein wenig wie ein JRPG anmutet, ist hier genau richtig, besonders wenn dabei kein großes Interesse an Figuren und Handlung besteht oder das eigene Skillset bei vielen anderen Spielen dieser Art nicht ausreicht. Optik der Umgebungen und der Spielfigur sind allenfalls mittleres PS-4-Niveau, dafür laufen die optisch prächtigen Prügeleien auf der Playstation 5 zu 99,9% mit butterweichen 60 Bildern pro Sekunde. Das ist perfekt für die effektreichen Kämpfe, bei denen sich bis zu zehn Gegner und auf Wunsch die Walküre samt aller verfügbaren Einherjar tummeln. Leider macht in die Spielkamera in dem Getümmel oftmals schlapp, nicht selten merkt der Spieler erst nach Sekunden, dass er auf Ziegel anstatt Monster einprügelt. Sollten sich die Entwickler für einen etwaigen Nachfolger von Valkyrie Elysium einlassen, dann müssten das Balancing, die Abwechslung und eine verbesserte Optik jedenfalls ganz oben auf der To-Do-Liste stehen.

Wertung

PS5
PS5

Ein farbenfrohes Kombo-Geballer im Stil von Genshin Impact, Bayonetta und Dynasty Warriors kann nicht über schwache Umgebungs-Optik und einen repetitiven Spielablauf hinwegtäuschen.

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Kommentare

15 Kommentare

  1. Herschfeldt hat geschrieben: 03.10.2022 14:29heißen die gefallenen Krieger nicht Einherjer?
    Es ist so: Im PS2-Titel "Valkyrie Profile 2" haben sie (sowohl in englischem Ton als auch deutschem Text) "Einherjar" geheißen. In der englischsprachigen Synchro in "Valkyrie Elysium" sprechen die Charaktere auch von "Einherjar". Und dann kommt der deutsche Untertitel und da steht dann plötzlich "Einherier". Sorry, ne, das geht für mich nicht, irgendwo hört Lokalisierung auf ("John Schnee", anyone?) :Blauesauge:

  2. Alandarkworld hat geschrieben: 02.10.2022 10:49 Ich habs gestern durchgespielt (ca. 14 Stunden Gesamtlaufzeit im mittleren Schwierigkeitsgrad, hab fast alle Sidequests gemacht) und ich stimme dem Test größtenteils zu. Die Action funktioniert gut bis sehr gut und geht locker von der Hand. Die Figuren wiken allerdings von der Optik über die Animation bis hin zur Story durchwegs hölzern und austauschbar. Die Umgebung hätte schon zu PS3-Zeiten niemanden mehr vom Hocker gehauen. Die Levels reichen von eng und schlauchartig bis hin zu recht großen Arealen, was sie eint ist die inhaltliche Leere. Umgebungs-Interaktionen sind Mangelware. Da und dort gibts mal nen Schalter zu aktivieren, oder einen Schlüssel für eine Tür zu "suchen" der ungelogen 5 Meter weiter in einer Kiste liegt.
    Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war das Element-System im Kampf, welches sich spürbar auf das Geschehen ausgewirkt hat. Umso mehr schmerzt es, dass es insgesamt nur 4 Einherjar im Spiel gibt, aber mehr unterschiedliche Elemente, sodass man im Kpf gegen Gegner eines Schwäche-Typs, für den es keinen Einherjar gibt, automatisch im Nachteil ist. Hier werde ich das Gefühl nicht los, dass das Spiel im Umfang gekürzt wurde.
    Die 70er-Wertung geht also in Ordnung, meiner Meinung nach wäre viel mehr Potenzial da gewesen und ich werde das Gefühl nicht los dass das Spiel vorschnell veröffentlicht wurde und eigentlich noch 1-2 Jahre in der Produktion hätte bleiben müssen. Dafür rennt es relativ sauber und ohne gröbere Bugs.
    Schöner kurzer "Abriss"! Danke dir. Spielte gerade mit dem Gedanken an ein Erwerb für PC. 14 h mit allen SQ ist jetzt nicht gerade viel, wenn ich für Sniper Elite V bereits mindestens 3 h für ein Level benötige (9 + DLC´s gibt es), um alles zu finden. Die Krux ist wohl auch die Grafik a.D. 2010?! Und.... heißen die gefallenen Krieger nicht Einherjer?
    Edit: Jo, kommt ja erst am 11.11.22 für Steam. Hab ich beim querlesen wohl überlesen. Wollte nicht gespoilert werden. Aber 59,99 €...

  3. Was ist denn an der Dame jetzt ne Kampflesbe?
    Ich kenn mich mit der Valkyrie-Reihe jetzt nicht so aus, aber hatten die Walküren da nicht schon immer nen leichten Yuri-Vibe und waren eher stoisch charakterisiert? Passend zur hellen Haarfarbe? (Nur in Japan gibt's nen direkten Zusammenhang zwischen den Haarfarben und den Charaktereigenschaften :D)

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