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Yager (Action-Adventure) – Yager

Vier Jahre Entwicklungszeit für ein Spiel – das ist selbst für amerikanische Verhältnisse nicht wenig. In Deutschland ist so was kaum vorstellbar, dennoch schraubten die Berliner Bären von Yager Development so lange an Ihrem Erstlingswerk. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, und was Euch Yager nach all den Jahren bietet, erfahrt Ihr aus der
Review.

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Schiffs-Museum

In den langen, mehrfach unterteilten Missionen bekommt Ihr es mit allerlei Gegnern zu tun: Piraten, Großkampfschiffe, Killermaschinen und vieles mehr. Eure Widersacher bestechen durch eine ausgesprochen gute KI, die einen großen Teil zum hammerharten Schwierigkeitsgrad des Spiels beiträgt. Angeblich soll sich das Spiel den Künsten des Spielers anpassen, aber davon merkt man in den heißen Gefechten nichts. Dazu kommt noch, dass Ihr nicht frei speichern dürft, sondern das Spiel automatisch an Schlüsselstellen einen Spielstand sichert. Unterm Strich bleibt ein schon nach kurzer Zeit steil ansteigender Härtegrad, der Yager-Neulingen schnell den Spaß vergällen wird.

Je nachdem, wie Ihr Euch im Spiel anstellt (wie viel Energie übrig ist, wie gut Ihr gezielt habt etc), bekommt Ihr nach einer Mission mehr oder weniger Punkte für die Abschlussbewertung. Die hat direkte Auswirkung auf die Menge der Extras, die Ihr für Eure Schiffsdatenbank erhaltet. Dort könnte Ihr Schiffsmodelle dreidimensional betrachten, den Detailgrad bewundern und witzige Begleittexte lesen.

Einen großen Einfluss darauf, wie viele Schiffe sich in Eurer Datanbank tummeln, haben die Nebenmissionen, die sich bei Erfüllung ebenfalls positiv auf die Bewertung auswirken. Denn in der großen Welt von Yager sollte man nicht strikt auf das Ziel zufliegen, sondern auch mal links und rechts vom Weg schauen, um beispielsweise Personen zu finden, denen man oft bei einem Problem helfen kann – gelegentlich liegen auch neue Waffen in der Landschaft herum. Falls Ihr mit Eurem Endergebnis dennoch nicht zufrieden seid, könnt Ihr jede Mission beliebig oft spielen.

__NEWCOL__Es werde Licht!

Schon seit den seligen Tagen der ersten Ankündigung war klar, dass Yager Development grafisch neue Maßstäbe setzen will. Und dieses Vorhaben gelingt den Berlinern mit Bravour – selten sah man (selbst auf der XBox) eine derartig umwerfend gestaltete Welt wie in Yager. Das Wasser plätschert realistisch vor sich hin, die Landschaft ist dicht bewaldet bis glaubwürdig verschmutzt, die detaillierten und fantastisch animierten Maschinen glänzen in der Sonne. Drei Perspektiven stehen zur Wahl, wobei die Cockpitsicht mit tollen Spiegeleffekten und Einschusslöchern protzt. Bemerkenswert sind auch und gerade die Effekte, wobei die fetten Explosionen ein klares Highlight darstellen. Hier platzt nicht einfach ein Feuerball, sondern man spürt förmlich die Wucht, mit der die Objekte zerrissen werden. Weiche Schatten, Wettereffekte und missionsabhängig wechselnde Tageszeiten müssen ebenso erwähnt werden wie die Zwischensequenzen, die allesamt in Echtzeit berechnet werden: klasse designte und weich animierte Figuren bewegen sich realistisch durch die Szenarien, und führen die Story weiter.

Doch wo Licht ist, ist meist auch Schatten. Und so verbirgt auch Yager unter dem hammermäßigen ersten Grafikeindruck leichte Schwächen: so detailliert die Landschaften auch sind, so leblos sind sie auch. Die Bäume stehen still, auf dem Boden bewegt sich gar nichts. Die Lüfte sind zwar etwas, aber nicht viel besser besiedelt: außer den Schiffen treiben sich lediglich vereinzelte Vogelschwärme in den Sphären über Proteus herum – nicht eben viel. Außerdem gerät die an sich flüssige Grafik bei seltenen Gelegenheiten leicht ins Stottern.

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