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Nach PR-Desaster: Helldivers 2 verzichtet auf ungewollten Kontozwang – Sony ist noch „am lernen“

PSN-Pflicht kommt doch nicht – Sony zieht geplanten Kontozwang zurück

© Arrowhead Game Studios / PlayStation Studios

Von „Sehr positiv“ zu „Größtenteils negativ“ und kein Verkauf mehr in unzähligen Ländern – Helldivers 2 erlebte sein vermutlich bisher schlimmstes Wochenende. Die angekündigte PSN-Pflicht hat die Spieler erzürnt, weshalb Publisher Sony die eigenen Pläne nun doch nicht weiterverfolgen möchte.

Aufgrund technischer Probleme wurde der ohnehin geplante Account-Zwang zum Release von Helldivers 2 ausgesetzt, sollte aber in Kürze wieder aktiv werden. Wer sich nicht im PSN registriert, der hätte spätestens ab Juni den Shooter nicht mehr spielen können. Die Folge? Ein über 100.000 Stimmen starkes Review-Bombing auf Steam und ein Einstellen des Verkaufs in über 170 Ländern, in denen es gar nicht möglich ist, ein PSN-Konto zu registrieren. Sony musste reagieren und kündigte die Rolle rückwärts an. 

Nach PR-Desaster: Helldivers 2 verzichtet auf ungewollten Kontozwang – Sony ist noch „am lernen“

PSN-Pflicht kommt doch nicht - Sony zieht geplanten Kontozwang zurück



Helldivers 2: Sony zieht die PSN-Pflicht zurück

Mit einer solch harschen Reaktion seitens der Community in Kombination mit dem Umstand, dass Helldivers 2 nun in unzähligen Ländern nicht mehr verkauft werden darf, hat man beim PlayStation-Hersteller offenbar nicht gerechnet. In einer Stellungnahme auf Twitter rudert man deshalb zurück: Die PSN-Pflicht ist vom Tisch. Zumindest vorerst.


„Das Update vom 6. Mai, das die Verknüpfung von Steam- und PlayStation Network-Konten für neue Spieler und für aktuelle Spieler ab dem 30. Mai erforderlich gemacht hätte, wird nicht umgesetzt werden“, so Sony. Man bedankt sich zudem für das zahlreiche Feedback, schließlich würde man noch lernen, „was das Beste für PC-Spieler ist.“

Die PSN-Integration wird aber eventuell nicht komplett verschwinden: Bezüglich zukünftiger Pläne möchte Sony die Community auf dem Laufenden halten. Es ist also möglich, dass die Verantwortlichen die Idee intern noch einmal intensiv diskutieren und anschließend eine alternative Vorgehensweise ankündigen.

Das Vertrauen hat gelitten

Obwohl die PSN-Pflicht damit erst einmal nicht kommt, hat das Image von Helldivers 2 unter der Aktion gelitten. Denn wie jeder weiß: Vertrauen aufbauen ist nicht einfach, Vertrauen zurückgewinnen noch viel schwerer. Aktuell steht Helldivers 2 auf Steam weiterhin bei größtenteils negativen Nutzerrezensionen, aber der Trend zeigt nach oben: Etliche Käufer ändern ihre Wertung wieder ins positive. Es dürfte dennoch eine Weile dauern bis der Koop-Shooter wieder beim positiven Stimmungsbild angekommen ist.

Das weiß auch Johan Pilestedt, der CEO und Creative Director vom schwedischen Entwickler Arrowhead. Über das Wochenende zeigte er sich überwiegend solidarisch mit den Spielern, auch wenn er deren Methoden, nicht nur Helldivers 2, sondern auch alle anderen Spiele des Unternehmens, negativ zu bewerten, nicht unbedingt gut fand.


Auf Twitter schrieb er jedoch auch: „Autsch, direkt in die Nutzerbewertungen. Nun, ich denke, das ist gerechtfertigt. Es tut mir leid für alle, wie sich das alles entwickelt hat. Ich hoffe, dass wir es wieder gutmachen und das Vertrauen zurückgewinnen können, indem wir weiterhin ein großartiges Spielerlebnis bieten werden.“

Nach der Ankündigung, dass die Verknüpfung mit einem PSN-Konto optional bleibt, meldete er sich erneut zu Wort – bedankte sich bei Sony, aber natürlich auch bei den Spielern. „Wir wollen gemeinsam einen neuen Standard dafür setzen, was ein Live-Spiel ist und wie Entwickler und Community sich gegenseitig unterstützen können, um die besten Spielerlebnisse zu schaffen“, so Pilestedt abschließend zu dem Thema.

Spannend dürfte werden, ob das Helldivers 2-Fiasko Auswirkungen auf zukünftige Sony-Veröffentlichungen auf dem PC haben wird. Die erste Probe dürfte Mitte Mai Ghost of Tsushima werden, welches dann erstmals für Steam und im Epic Games Store erscheinen wird.

Kommentare

16 Kommentare

  1. Aber wurde der PSN account nicht gebraucht um die ganzen Cheater zu bändigen?
    Was wird denn jetzt nur aus den armen, ehrlichen Zockern die in einer von Cheatern verseuchten MP Spiel farmen müssen?
    Schwach Sony, einfach nur schwach!

  2. War einfach noch zu früh & teilweise ungeschickt um das ganze durchzusetzen. Ich bin mir aber ziemlich sicher das Thema wird noch nicht 100% vom Tisch sein. Das nächste Spiel mit den Fokus auf "mehr Online" wird Sony sicherlich schon in der Pipline haben (z.B GT 7 PC Port?) und mit "besser anstellen" wird man den Leuten schon ein PSN konto irgendwo schmackhaft machen.

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