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Dark Souls 2 (Rollenspiel) – Der Weg des Seelenkriegers

Demon’s Souls, Dark Souls – was für eine Geschichte: Vom Geheimtipp zum Phänomen, von der Nische zum Media Markt. Über kaum ein Spieldesign wird mit so viel Leidenschaft diskutiert. Die Abenteuer von From Software haben nicht nur archaischen Nervenkitzel in rätselhaften Fantasywelten inszeniert. Sie haben auch dafür gesorgt, dass Spannung und Anspruch wieder zu Leitmotiven für andere Entwickler wurden. Ist dieser Erfolg ein Segen oder ein Fluch für Dark Souls 2? Zwingt er zu faulen Kompromissen oder gelingt tatsächlich eine Steigerung? Mehr dazu im Test.

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Der Gier folgt die böse Überraschung

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Das sieht ja fast mediterran aus: Ihr startet im beschaulichen Majula an der Küste des önigreichs Drangleic. Dort begrüßt euch die Hüterin. © 4P/Screenshot

Freut euch auf weitere Fragen und Todeszonen, Fallen und Überfälle: Man kann beim Öffnen einer wunderschönen Kiste sterben, weil sie plötzlich Klingen oder Gift ausspuckt; man kann hinter der nächsten Ecke sterben, weil man von Ballisten ins Kreuzfeuer genommen wird; man kann plötzlich eine Meldung bekommen, dass ein „Roy, der Erkunder“ in die eigene Welt eingedrungen ist – viel Spaß beim Kampf gegen diese rot schimmernden Phantome, die auch offline an bestimmten Stellen auftauchen und so sehr schön den Nervenkitzel des Online-Kampfes simulieren. Wer dem richtigen Orden angehört, kann sich hier allerdings Hilfe rufen.

Wer sich umschaut, kann nur profitieren: Man kann nicht nur die stationären Waffen und die teilweise explosive oder abschüssige Umgebung für seine Zwecke einsetzen, um gezielt Monster ins Verderben zu treiben. Man kann sich auch gezielt fallen lassen oder Hindernisse zerschmettern, um in versteckte Bereiche zu gelangen. Und selbst das Gehör ist manchmal wichtig, denn so manches Geräusch von scharfen Winden kann zusammen mit dem wogenden Gras zumindest ein Richtungshinweis sein. Allerdings haben diese

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Wohin führt der Weg? Große Baumwurzeln und riesige Äste durchziehen die Ruinen der Waldfestung. © 4P/Screenshot

physikalischen Interaktionen und akustischen Hinweise wirklich Seltenheitswert. Schade, dass From Software nicht mutiger war und das Leveldesign öfter damit bereicherte!

Zwar kann man die Dummheit der Feinde wie gehabt ausnutzen, um sie aus der Distanz mit dem Bogen, der Armbrust oder später beim Klettern zu töten. Aber die situative Spannung ist auch in Dark Souls 2 enorm, weil man selbst nirgends sicher sein kann – auch nicht in der Höhe: Nicht alle, aber einige Feinde klettern Leitern runter oder hoch, verfolgen einen durch Nebel, brechen sogar Türen auf oder werfen sich mit aller Kraft nach hinten, wenn man sie gerade verfolgt – sehr schmerzhaft, sehr cool. Übrigens: Man kann während des Kletterns auch nach unten oder oben schlagen; das kann sehr nützlich sein.

Kleriker, Ritter, Kampfmagier? Alles möglich!


 

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Das Kampfsystem ist grandios, wurde allerdings hinsichtlich Timing und Riposte angepasst – man muss sich ein wenig daran gewöhnen. © 4P/Screenshot

Das grandiose Kampfsystem wurde weitgehend übernommen, nur dass man jetzt drei statt nur zwei Waffen in jeder Hand tragen darf: Man weicht mit einer Rolle aus oder blockt mit dem Schild bzw. in eleganter Abwehr mit der Klinge. Man kann den Feind ins Visier nehmen, fixieren und um ihn herum tänzeln – wer es in den Rücken schafft, kann einen tödlichen Stich ausführen, der unheimlich wuchtig inszeniert wird. Man teilt ansonsten leichte und schwere Schläge aus, die je nach Waffe, Werten und vorheriger Bewegung andere Manöver einleiten; wenn Zauberer eine Hellebarde schwingen, kann das peinlich aussehen.

Ihr wollt zaubern? Kein Problem, denn die freie Charakterentwicklung macht wie immer Laune: Jede Aufwertung von Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz oder Willen wirkt sich spürbar aus – allerdings könnt ihr nur noch am Lagerfeuer in Majula bei der Hüterin aufsteigen. Dafür dass man dieses zentrale Gebiet so oft besucht, passiert dort letztlich recht wenig. Es gibt wie gehabt keine Klassenbeschränkungen für Waffen oder Rüstungen, ihr müsst nur die entsprechenden Werte haben: Wer das Drangleic-Großschwert findet darf sich freuen, aber muss 25 Stärke und 20 Geschicklichkeit vorweisen, um es ohne Abzüge führen zu können. Viele Spielstile zwischen Krieger und Magier sind also möglich,

 

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Auf den ersten Blick architektonisch schön, auf den zweiten schrecklich verwaschen im Hintergrund. © 4P/Screenshot

zumal es sehr nützliche Sprüche vom offensiven Feuer über den dämpfenden Fall bis hin zur passiven Heilung gibt. Daher schmerzt z.B. der Wegfall der Diebesklasse letztlich nicht.

Man steigt übrigens wesentlich schneller auf: Im Vergleich zu Dark Souls braucht man hier bei identischem Level meist nur die Hälfte an Seelen; was auch daran liegt, dass man innerhalb der Gebiete weniger Vielfalt an Widersachern bekämpft. Neu ist, dass man mit dem Seelengefäß wieder alle Werte bei den Hexen zurücksetzen kann – allerdings nur einmal pro Gefäß. Das erste bekommt man recht früh im Spiel, weitere muss man sich erst erkämpfen.

Kommentare

768 Kommentare

  1. Hank M. hat geschrieben:Dass die Preview mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, hast Du scheinbar nicht gecheckt oder? :roll:
    Und wenn Du hier die Metacritic-Keule schwingst, solltest Du nicht ignorieren, dass 4Players sogar unter dem Schnitt liegt.
    Wenn es Dir keinen Spaß macht, Pech gehabt. Die Tester scheinen sich jedenfalls einig zu sein.

    Schlecht ist das Spiel natürlich nicht. Im Vergleich zu Pseudoblockbustern wie The last of US ist Dark Souls 2 natürlich immer noch ein Meisterwerk.
    Aber im Vergleich zum Vorgänger ist es dennoch eine Enttäuschung

  2. Dass die Preview mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, hast Du scheinbar nicht gecheckt oder? :roll:
    Und wenn Du hier die Metacritic-Keule schwingst, solltest Du nicht ignorieren, dass 4Players sogar unter dem Schnitt liegt.
    Wenn es Dir keinen Spaß macht, Pech gehabt. Die Tester scheinen sich jedenfalls einig zu sein.

  3. Kann mir einmal jemand sagen, was der Reviewer von Dark Souls 2 trank, als er das Review geschrieben hatte?
    Wie kann man bei so einem Preview
    http://www.4players.de/4players.php/dis ... uls_2.html
    im Review im Nachhinein behaupten, das Spiel wäre mindestens 88% plus einen Goldaward wert :!:
    Ich zitiere:
    Na, ist euch die Lust vergangen? Ich hab euch ja gewarnt - in dieser Vorschau geht es um all das, was mir an Dark Souls 2 nicht gefällt. Dazu gehört die biedere Atmosphäre im ersten Gebiet, die schwache Technik, die Statik in den Bewegungen sowie Kleinigkeiten im Spieldesign wie das zu frühe Teleportieren, der fehlende Tritt und der gestrichene Dieb. Nach diesem Einstieg bezweifle ich, dass dieser zweite Teil an die außergewöhnliche Klasse der Vorgänger heranreichen kann. Warum das pure Gemecker? Hab ich doch gesagt: Ich wurde von einer Hexe verflucht. Erst am 11. März um 18 Uhr darf ich über die positiven Seiten sprechen. Da fällt das Embargo für den Test. Also frohlocket noch ein wenig mit dem Verriss, ihr Soulsfeinde. Und bleibt tapfer - wie immer - ihr Soulsfans!
    Der Nachfolger bietet 0 Innovationen, verfügt über eine grenzenlos veraltete Grafikengine, ist in Teilen dreist per Copy&Paste entstanden (DS 1 lässt grüßen) und hat mit diversen anderen Schwächen "Hier und Da" zu kämpfen. Der Userscore bei Metacritic liegt aktuell bei 70%, aber anscheinend ist der hier für den Test verantwortliche Redakteure auch schlauer als 1232 "Betatester" auf Metacritic?
    Ähnlicher Test auch hier, der jedoch den Bogen ad absurdum überspannt:
    http://www.godisageek.com/2014/04/dark- ... pc-review/
    10/10 :!:
    Dazu ein potenzieller Kunde/Interessent, der das Review gelesen hatte:
    You should be ashamed by this review and it speaks to your integrity. This game is absolutely unplayable garbage on pc beyond it being impossible to control, it is riddled with bugs and errors for nearly every user. It is obvious your not a critic but a bought voice.
    ...mehr habe ich nicht hinzuzufügen. (Es ist nur eine...

  4. Mit der Gefahr, dass dies niemanden interessiert. Habe DS2 durchgespielt, na ja, was soll ich sagen? Grosse Ernüchterung. Es ist von allem mehr, aber nicht besser. Wie sagt man? Quantität vor Qualität? Hoffe, dass dies ein Ausrutscher seitens From Software war und sie DS2 nicht als Vorbild für weitere Soulsspiele nehmen.
    Habe DS mindestens 20x durchgespielt. Für mich eines der genialsten Spiele, welche ich jemals gezockt habe. DS2 ist immer noch ein gutes Spiel, hebt sich aber nicht von anderen guten Spielen ab und die Lust es nochmals durchzuspielen ist mir vorerst vergangen.... In DS war die Welt der Star, in DS2 ist es ein zusammenhaltloses Ganzes, welches dann oft unlogisch "zusammengekleistert" wurde. Von den einzelnen Geschichten der NPC's möchte ich gar nicht anfangen.
    Gruss
    Ein enttäuschter Krieger, welcher wieder in Megaton umherschleicht :D (auch ein geniales Spiel)

  5. MoJoe83 hat geschrieben:
    Im normalen Durchspiel war mir DkS2 etwas zu einfach. Ja, viele Stellen waren fordernd, bei manchen Endgegnern habe ich einige Versuche gebraucht, bis ich sie geknackt habe, aber so fordernd wie die vorherigen Spiele war es dennoch nicht.
    derartige aussagen finde ich irgendwie fragwürdig, was willst du denn noch? wie schwer, bzw. frustrierend soll das spiel letztendlich denn sein?
    was verstehst du denn unter fordernd?
    Von einer guten Spieleserie erwarte ich schon, daß sie mich mit jedem neuen Teil auch wieder vor neue Herausforderungen stellt. Wo ist der Sinn für einen Veteranen eine Fortsetzung zu spielen, wenn er mit nichts Neuem mehr konfrontiert wird? Zugegeben macht das DkS2 immer noch besser als die meisten anderen Spiele heutzutage, aber eben nicht mehr so gut wie seine Vorgänger.
    Ein wenig Frustrationstoleranz gehört bei diesen Spielen für mich dazu. Das macht ihren Reiz aus und gibt dem Spiel ein einzigartiges Belohnungsgefühl. Wem das nicht gefällt, der kann gerne die 99% der anderen Spiele zocken, die weniger frustrierend sind. :)
    MoJoe83 hat geschrieben:
    Es gibt einige sehr abwechslungsreiche PvP-Varianten wie den Rattenpakt. Jetzt macht es auch wirklich mal Spaß gegen Onlinespieler anzutreten, sie zu invasieren oder einfach nur mal in der Arena zu kämpfen.
    für mich ein negativ-punkt, allerdings nur weil ich pvp teils einfach unfair finde.
    glocken-eid, ratteneid oder auch in türen des pharros.
    nich falsch verstehn, ich hab grundsätzlich nix gegen invasionen, aber in genannten abschnitten hat der invasierte einfache eklatante nachteile...
    Ich fand die nicht sonderlich unfair. Dann stirbt man an diesen Stellen halt einmal, aber es gibt doch eine PvP-Sperre von ein paar Minuten, so daß man nicht dutzende Male hintereinander an jenen Stellen invasiert werden kann, oder nicht? Zumal die Leuchtfeuer an diesen Stellen ebenfalls sehr großzügig platziert waren. Für mich gehörte das schon zu den besseren Herausforderungen im Spiel. Ich gehe...

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