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Dark Souls 2 (Rollenspiel) – Der Weg des Seelenkriegers

Demon’s Souls, Dark Souls – was für eine Geschichte: Vom Geheimtipp zum Phänomen, von der Nische zum Media Markt. Über kaum ein Spieldesign wird mit so viel Leidenschaft diskutiert. Die Abenteuer von From Software haben nicht nur archaischen Nervenkitzel in rätselhaften Fantasywelten inszeniert. Sie haben auch dafür gesorgt, dass Spannung und Anspruch wieder zu Leitmotiven für andere Entwickler wurden. Ist dieser Erfolg ein Segen oder ein Fluch für Dark Souls 2? Zwingt er zu faulen Kompromissen oder gelingt tatsächlich eine Steigerung? Mehr dazu im Test.

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Ausrüstungsvielfalt, aber Aufrüstungseinfalt

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Die Nebenfiguren wie dieser Krieger mit dem auffälligen Schwert geben mitunter wertvolle oder kryptische Hinweise. © 4P/Screenshot

Dark Souls 2 ist auch etwas zugänglicher, weil man mehr Komfort hat: An Lagerfeuern kann man nicht nur sofort teleportieren, es gibt auch eine Kiste, in die man überflüssiges Zeug deponieren kann – und davon gibt es mehr als genug. Dort kann man neuerdings u.a. Menschlichkeit oder Knochenstaub verbrennen; Ersteres stärkt den Feuerlevel und schwächt damit die Verbindungen zu anderen Online-Welten, so dass man nicht so häufig überfallen wird. Letzteres sorgt für eine Verstärkung der Estus-Flaschen, die dann mehr Lebenspunkte heilen. Nicht mehr zwei, sondern vier Ringe darf man tragen; außerdem in jeder Hand nicht nur zwei, sondern bis zu drei Waffen bzw. Schilde platzieren- und nur das dort Getragene wirkt sich auf die Last aus. Das ist zwar etwas inkonsequent, weil man viel mehr mitschleppt, aber man bekommt dennoch einen spürbaren Malus auf sein Tempo und das Ausweichen, wenn man zu viel am Körper trägt.

Sehr lobenswert ist auch das Figuren-, Wappen und Waffendesign, das jetzt wieder etwas mittelalterlicher und dezenter anmutet. Zwar gibt es auch skurrile Riesenklingen und noch mehr skurrile Feinde, aber der Stil ist erdiger, weniger abgedreht. Die Welt mutet mitunter fast ein wenig mediterran und byzantinisch an, wenn man bei fahlem Sonnenschein an der Küste unterwegs ist – Dark Souls war wesentlich düsterer. Die Ausrüstungen sehen klasse aus, zumal Kleidung auch sichtbar nass wird. Man kann z.B. Rüstung, Stiefel, Handschuhe und Helm der Falkner tragen, die als Leibgarde fungierten. Schade, dass es nicht irgendeinen Bonus für das Tragen von kompletten Garnituren gibt. Waffen und Rüstungen kann man immer noch schlecht vergleichen, wenn man beim Händler ist: Erst wenn man sie ausrüstet, kann man die Werte direkt gegenüberstellen. 

Einbahnstraße am Amboss

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In Majula trefft ihr auf Händler, die neben ihren Waren auch Anekdoten anzubieten haben – hier der Schmied. © 4P/Screenshot

Der neue Komfort hat auch Nachteile – z.B. beim Schmieden. Zum einen ist es fast überflüssig geworden, abgenutzte Waffen reparieren zu lassen, denn eine Rast am Leuchtfeuer und sie sind wieder voll funktionsfähig. Was soll das? Erst wenn sie gebrochen sind, muss man zum Schmied. Zwar verlieren Klingen viel schneller an Substanz als in Dark Souls, aber ich musste aufgrund der zahlreichen Lagerfeuer nur einmal etwas reparieren lassen, als ich bei etwas längerer Strecke auf eine Stichwaffe angewiesen war.

Sehr schade ist auch, dass das Aufrüsten jetzt recht simpel und linear läuft: Mit Titanitscherben kann man einfach Waffen und Rüstungen erst bis plus 3, dann mit großen Titanitscherben weiter verstärken. In Dark Souls hatte man wesentlich mehr Möglichkeiten, eine Klinge in verschiedene Richtungen aufzuwerten – das war fast ein offener Technologiebaum im Gegensatz zu dieser Einbahnstraße. Immerhin gibt es noch etwas, das für ein schönes Déjà-vu sorgt: Wenn plötzlichen die kleinen Käfer umher huschen, die nach der Jagd etwas Titanit bringen.

Kommentare

768 Kommentare

  1. Hank M. hat geschrieben:Dass die Preview mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, hast Du scheinbar nicht gecheckt oder? :roll:
    Und wenn Du hier die Metacritic-Keule schwingst, solltest Du nicht ignorieren, dass 4Players sogar unter dem Schnitt liegt.
    Wenn es Dir keinen Spaß macht, Pech gehabt. Die Tester scheinen sich jedenfalls einig zu sein.

    Schlecht ist das Spiel natürlich nicht. Im Vergleich zu Pseudoblockbustern wie The last of US ist Dark Souls 2 natürlich immer noch ein Meisterwerk.
    Aber im Vergleich zum Vorgänger ist es dennoch eine Enttäuschung

  2. Dass die Preview mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, hast Du scheinbar nicht gecheckt oder? :roll:
    Und wenn Du hier die Metacritic-Keule schwingst, solltest Du nicht ignorieren, dass 4Players sogar unter dem Schnitt liegt.
    Wenn es Dir keinen Spaß macht, Pech gehabt. Die Tester scheinen sich jedenfalls einig zu sein.

  3. Kann mir einmal jemand sagen, was der Reviewer von Dark Souls 2 trank, als er das Review geschrieben hatte?
    Wie kann man bei so einem Preview
    http://www.4players.de/4players.php/dis ... uls_2.html
    im Review im Nachhinein behaupten, das Spiel wäre mindestens 88% plus einen Goldaward wert :!:
    Ich zitiere:
    Na, ist euch die Lust vergangen? Ich hab euch ja gewarnt - in dieser Vorschau geht es um all das, was mir an Dark Souls 2 nicht gefällt. Dazu gehört die biedere Atmosphäre im ersten Gebiet, die schwache Technik, die Statik in den Bewegungen sowie Kleinigkeiten im Spieldesign wie das zu frühe Teleportieren, der fehlende Tritt und der gestrichene Dieb. Nach diesem Einstieg bezweifle ich, dass dieser zweite Teil an die außergewöhnliche Klasse der Vorgänger heranreichen kann. Warum das pure Gemecker? Hab ich doch gesagt: Ich wurde von einer Hexe verflucht. Erst am 11. März um 18 Uhr darf ich über die positiven Seiten sprechen. Da fällt das Embargo für den Test. Also frohlocket noch ein wenig mit dem Verriss, ihr Soulsfeinde. Und bleibt tapfer - wie immer - ihr Soulsfans!
    Der Nachfolger bietet 0 Innovationen, verfügt über eine grenzenlos veraltete Grafikengine, ist in Teilen dreist per Copy&Paste entstanden (DS 1 lässt grüßen) und hat mit diversen anderen Schwächen "Hier und Da" zu kämpfen. Der Userscore bei Metacritic liegt aktuell bei 70%, aber anscheinend ist der hier für den Test verantwortliche Redakteure auch schlauer als 1232 "Betatester" auf Metacritic?
    Ähnlicher Test auch hier, der jedoch den Bogen ad absurdum überspannt:
    http://www.godisageek.com/2014/04/dark- ... pc-review/
    10/10 :!:
    Dazu ein potenzieller Kunde/Interessent, der das Review gelesen hatte:
    You should be ashamed by this review and it speaks to your integrity. This game is absolutely unplayable garbage on pc beyond it being impossible to control, it is riddled with bugs and errors for nearly every user. It is obvious your not a critic but a bought voice.
    ...mehr habe ich nicht hinzuzufügen. (Es ist nur eine...

  4. Mit der Gefahr, dass dies niemanden interessiert. Habe DS2 durchgespielt, na ja, was soll ich sagen? Grosse Ernüchterung. Es ist von allem mehr, aber nicht besser. Wie sagt man? Quantität vor Qualität? Hoffe, dass dies ein Ausrutscher seitens From Software war und sie DS2 nicht als Vorbild für weitere Soulsspiele nehmen.
    Habe DS mindestens 20x durchgespielt. Für mich eines der genialsten Spiele, welche ich jemals gezockt habe. DS2 ist immer noch ein gutes Spiel, hebt sich aber nicht von anderen guten Spielen ab und die Lust es nochmals durchzuspielen ist mir vorerst vergangen.... In DS war die Welt der Star, in DS2 ist es ein zusammenhaltloses Ganzes, welches dann oft unlogisch "zusammengekleistert" wurde. Von den einzelnen Geschichten der NPC's möchte ich gar nicht anfangen.
    Gruss
    Ein enttäuschter Krieger, welcher wieder in Megaton umherschleicht :D (auch ein geniales Spiel)

  5. MoJoe83 hat geschrieben:
    Im normalen Durchspiel war mir DkS2 etwas zu einfach. Ja, viele Stellen waren fordernd, bei manchen Endgegnern habe ich einige Versuche gebraucht, bis ich sie geknackt habe, aber so fordernd wie die vorherigen Spiele war es dennoch nicht.
    derartige aussagen finde ich irgendwie fragwürdig, was willst du denn noch? wie schwer, bzw. frustrierend soll das spiel letztendlich denn sein?
    was verstehst du denn unter fordernd?
    Von einer guten Spieleserie erwarte ich schon, daß sie mich mit jedem neuen Teil auch wieder vor neue Herausforderungen stellt. Wo ist der Sinn für einen Veteranen eine Fortsetzung zu spielen, wenn er mit nichts Neuem mehr konfrontiert wird? Zugegeben macht das DkS2 immer noch besser als die meisten anderen Spiele heutzutage, aber eben nicht mehr so gut wie seine Vorgänger.
    Ein wenig Frustrationstoleranz gehört bei diesen Spielen für mich dazu. Das macht ihren Reiz aus und gibt dem Spiel ein einzigartiges Belohnungsgefühl. Wem das nicht gefällt, der kann gerne die 99% der anderen Spiele zocken, die weniger frustrierend sind. :)
    MoJoe83 hat geschrieben:
    Es gibt einige sehr abwechslungsreiche PvP-Varianten wie den Rattenpakt. Jetzt macht es auch wirklich mal Spaß gegen Onlinespieler anzutreten, sie zu invasieren oder einfach nur mal in der Arena zu kämpfen.
    für mich ein negativ-punkt, allerdings nur weil ich pvp teils einfach unfair finde.
    glocken-eid, ratteneid oder auch in türen des pharros.
    nich falsch verstehn, ich hab grundsätzlich nix gegen invasionen, aber in genannten abschnitten hat der invasierte einfache eklatante nachteile...
    Ich fand die nicht sonderlich unfair. Dann stirbt man an diesen Stellen halt einmal, aber es gibt doch eine PvP-Sperre von ein paar Minuten, so daß man nicht dutzende Male hintereinander an jenen Stellen invasiert werden kann, oder nicht? Zumal die Leuchtfeuer an diesen Stellen ebenfalls sehr großzügig platziert waren. Für mich gehörte das schon zu den besseren Herausforderungen im Spiel. Ich gehe...

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