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Devil May Cry 4 (Action-Adventure) – Devil May Cry 4

Stylische Action hat einen Namen: Dante. Seit sechs Jahren schwingt und wütet der Dämonenjäger durch die Devil May Cry-Serie. Dabei stellte er Geduld und Frustrationsgrenze immer wieder auf eine harte Probe. Mit dem vierten Teil, der erstmals auch auf einem nichtsonyschen Konsolensystem seine Aufwartung macht, kommt ein neuer Held zum Einsatz. Ist Nero ebenso charismatisch wie sein wortgewandter Kollege?

© Capcom / Capcom

Das Ergebnis: Die Figuren sahen noch nie so schaurig schön, noch nie so verstörend anders und noch nie so detailverliebt aus wie hier. Wesen, die fast nur aus Klinge zu bestehen scheinen geben sich die Bildschirmklinke in die Hand mit mehrköpfigen Höllenhunden, die Feuer geifern und riesigen Gesichtern, die euch als Bodenfalle getarnt verschlucken und im hinterletzten Orkus wieder fallen lassen.

Und nicht zu vergessen die Frau, die das Unmögliche schafft. Die Frau, die es mit einem charmanten Lächeln, einer unglaublichen Akrobatik und aufreizend leichter Bekleidung schafft, Ivy, Taki und Sophitia wie Novizinnen aussehen zu lassen. Mit Gloria hat Capcom schon jetzt einen Anwärter für den Titel der „Sexiest Heldin in einem Videospiel… Ever“ sicher! Und wenn ihre Reize so zielsicher wie hier von der Kamera eingefangen werden, ist mir das fehlende Skelettanimationssystem fast schon egal.

Der Schneebereich ist der am wenigsten eindrucksvollste Abschnitt der intensiven DMC 4-Actionorgie. (PS3)
Identisch auf 360 und PS3

Weniger egal sind mir allerdings die Kameraprobleme sowie die schwankende Qualität der Umgebungen. Im Wesentlichen halten sich die Schwierigkeiten mit dem optimalen Bildausschnitt in überschaubaren Grenzen. Doch gerade weil sowohl die manuelle Justierung der Kamera als auch die automatische Bildführung im Normalfall einen richtig guten Job abliefern, fallen die sporadisch auftauchenden Probleme umso stärker auf.

Ein ähnliches Phänomen zeigen die Levelstrukturen. Abgesehen von der größtenteils vorhandenen linearen Mentalität mit teils unsichtbaren Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen, finden sich allerorten Hingucker: Von dicht begrüntem Dschungel über antike Tempelruinen mit aufwändiger Architektur, moderne Straßenzüge bis hin zu hunderte Meter langen pompösen Marmorbrücken, die einen an God of War erinnernden Ruckblick erlauben.
Und angesichts dieser Aussichten wirkt das Schneelevel, das ihr durchqueren müsst, einfach nur öde. Selbst den Capcom-internen Flocken-Vergleich mit Lost Planet verliert DMC 4 auf breiter Front.
Doch der Rest der Kulisse wirkt innerhalb der von den Spielmechaniken vorgegebenen Grenzen mehr als stimmig und bietet einiges für verwöhnte Augen. Und das Schönste: Die Fassungen für PS3 und 360 sind identisch. Nein, nicht nur inhaltlich. Sie sehen beide richtig gut aus, sie kommen beide ohne den Hauch von Slowdowns oder Rucklern aus und sie teilen sich den öden Winterabschnitt sowie nahezu einheitliche Ladezeiten. Der einzige nennenswerte Unterschied ist die Installationsroutine, die PS3-Dämonenjäger über sich ergehen lassen müssen und die die satte 35 Minuten (!) dauert.
Auch die Akustik, die vom bekannten Devil May Cry-Rocktechno bis zu getragenen symphonischen Kompositionen ein breites Spektrum an Melodien anbietet, bietet auf 360 und PS3 keine Unterschiede.
Gleiches gilt für die gelungene englische Sprachausgabe, die auf beiden Systemen sauber, aber nicht immer inhaltlich stimmig in Deutsch untertitelt wird.       

Als Sonderfunktion könnt ihr auf der PS3 die Kamera wahlweise über Sixaxis-Bewegung steuern, was sich in der Praxis allerdings als unnötig fitzelig und kaum inutuitiv herausgestellt hat. Da man aber auch hier sowieso die Gelegenheit hat, das Sixaxis-Bewegungssignal mit dem Stick zu überlagern, empfehlen wir, diese aufgezwungen wirkende Funktion wie in der Standard-Konfiguration deaktiviert zu lassen – das hat schon seinen Grund so…

Kommentare

254 Kommentare

  1. Alandarkworld hat geschrieben:Ich finde es so einen schlechten Witz dass Bayonetta besser bewertet wurde als Devil May Cry 4. Auch wenn mir DMC3 besser gefallen hat, ist Bayonetta doch überhaupt kein Vergleich zu diesem Titel oder seinem Vorgänger.
    Dante hat mehr Stil, coolere Waffen, greifbarere Charaktere, WEIT bessere Musik und vor allem: eine Story, die man versteht.
    Für mich unbegreiflich.
    bin genau deiner meinung

  2. Ich finde es so einen schlechten Witz dass Bayonetta besser bewertet wurde als Devil May Cry 4. Auch wenn mir DMC3 besser gefallen hat, ist Bayonetta doch überhaupt kein Vergleich zu diesem Titel oder seinem Vorgänger.
    Dante hat mehr Stil, coolere Waffen, greifbarere Charaktere, WEIT bessere Musik und vor allem: eine Story, die man versteht.
    Für mich unbegreiflich.

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